34 • 서른넷

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YOONGI POV

Irgendwann erwachte ich schließlich aus meinem Traumlosen Schlaf. Es war zappenduster und das einzige Geräusch, welches die Stille durchbrach kam von Jimin, welcher neben mir auf dem Sofa saß und bereits hellwach irgendeinen Zeitungsartikel am Handy durchzulesen schien.

Ich rührte mich nicht und beobachtete den Jüngeren stillschweigend, wie lange genau ich so verharrte war mir unklar.

Plötzlich zerriss eine Reihe von Pieptönen die Stille und mein Schützling zuckte augenblicklich zusammen.
Er hatte 4 neue Nachrichten erhalten.

Ich beobachtete seine Reaktion genauestens und so entging mir keineswegs wie sich seine Augen erschrocken weiteten, als er das Nachrichtenfenster öffnete.
Ein Schluchzen entwich seiner Kehle, ehe er das kleine Gerät auf den Boden schleuderte und stumm weinend ins Badezimmer lief.

Leise erhob ich mich nun und nahm sein Handy vom Teppich, welcher das Gerät glücklicherweise davor bewahrt hatte in seinen Einzelteilen zu enden.

Jimin hatte zu meiner Freude anscheinend vergessen es wieder auszuschalten, weshalb mir sofort der Chat ins Augen stach, der ihn wohl so erschreckt haben musste.

Unbekannt
Ich weiß was du gestern Abend getan hast

Unbekannt
Ich befahl dir, deine verdammte Fresse zu halten, aber du musstest dich ja widersetzen und zu deinem Freund Jungkook laufen.

Unbekannt
*Bild*

Unbekannt
Glaubst du etwa, das hier wäre ein Spiel?
Drei Menschenleben gehen bereits auf mein Konto und es werden mehr werden, wenn du dich nicht endlich von Min Yoongi fern hälst.

Mir gefror das Blut in den Adern, als ich auf dem Foto den Jungen von der Hausparty erkannte, welcher am Fuße einer Treppe lag, mit einer kleinen Blutlache unter dem Kopf.

Ich scrollte zum Anfang der Konversation und las mir den Chat genauestens durch.
Und mit einem Mal verstand ich Jimins seltsames Verhalten. Auch der Grund, warum er damals einfach so umkippte schien mir nun mehr als nur deutlich zu sein.

»Jimin!«, rief ich durch den Flur, ehe ich richtung Badezimmer stürmte und gegen die Tür hämmerte.
»Geh weg.«, schluchzte der Kleinere im Inneren des Raumes und klang dabei so gebrochen, dass mein Herz schmerzte.

»Ich will doch nur -«, begann ich erneut, wurde aber sofort von ihm unterbrochen.
»Verschwinde einfach, ich will im Moment allein sein.«

Mit hängendem Kopf blieb ich nur noch einige Sekunden einfach da stehen, ehe ich mich dazu entschloss ihn alleine zu lassen.
Meine Anwesenheit würde ihn nun nur noch mehr aufregen, denn er hatte Angst davor mir nahe zu sein, wegen der Drohung des Unbekannten.

»Ich gehe zu Hoseok.«, rief ich geknickt und rannte den Flur zurück in die Garderobe, um mir schnell Schuhe anzuziehen. Danach stürmte ich einen Stock tiefer zu der Wohnung des verrückten Choreographiestudenten und hämmerte gegen seine Tür.

»Es ist sechs Uhr morgens.«, begrüßte er mich trocken, wobei ihm sein wirres Haar nach allen Himmelsrichtungen vom Kopf abstand.
»Tut mir leid, hast du kurz Zeit für mich?«, fragte ich ihn mit Tränen in den Augen, woraufhin er sofort hellwach schien und mich besorgt musterte.

»Geht's dir gut?«
Ich wollte bereits zu einer Antwort ansetzen, als ich tapsende Schritte hinter Hobi vernahm und einem zweiten schlaftrunkenem Jungen entgegensah. Sein Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor. Aber wo hatte ich ihn bloß schon mal gesehen?

»Oh Ravi, du bist auch schon wach?«, druckste mein Nachbar verlegen herum und seine Wangen nahmen einen feurigen Rotton an.

Ravi?

Und da fiel mir der Groschen.
Das war doch der Junge aus Jimins Parallelklasse, der schon auf der Hausparty an Hoseok hing wie eine Klette an einem Kaugummi.

»Tut mir leid Ravi, aber meinem besten Freund scheint es nicht gut zu gehen... Würde es dir was ausmachen schon zu gehen?«, fragte Hobi den Typen hinter sich, der nur leicht lächelte und den Kopf schüttelte.

»Bin schon weg!«, meinte er und packte schnell seine sieben Sachen, um dann mit einem breiten Grinsen an meinen Nachbar die Wohnung zu verlassen.
»Ich ruf dich an!«, schrie er noch um die Ecke, als er bereits hastig die Tür den Hauses öffnete und verschwand.

»Ich frag besser gar nicht nach was du mit dem Kleinen die ganze Nacht getrieben hast.«, meinte ich trocken und schaffte es doch tatsächlich mir ein kleines Lächeln abzuringen.

»Ach ist doch egal.«, nuschelte der personifizierte, dämliche Sonnenschein vor mir und rieb sich peinlich berührt den Nacken.
»Aber was ist mit dir los?«, fragte er mich, woraufhin ich sofort wieder traurig wurde.

»Hobi?«

»Ja?«

»Ich brauche eine Umarmung.«

———

#friendshipgoals

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