Part 2

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Wenn man nicht gerade vom Teufel sprach, bog der mit seinen Freunden um die Ecke und krachte fast in Layla hinein. "Kannst du nicht aufpassen?", schnauzte er in Laylas Richtung.

Ohne sie auch noch eines Blickes zu würdigen, ging er an uns vorbei, bevor ich irgendetwas zurück erwidern konnte. Doch seine Kumpel taten genau das Gegenteil. Sie nahmen die Sachen meiner besten Freundin, wie Ordner, Federmäppchen und Lernbücher, in die Hände und schmissen sie in hohen Bogen in die Luft. 

"Was sollte das?", brüllte ich Darian an, Nates allerbester Freund. Ich war so wütend, dass ich das Gefühl hatte, gleich zu explodieren. Diese Aktion war mehr als nur unnötig. "Siehst du doch.", sagte er ruhig, und noch bevor ich ihm eine dafür scheuern kann, war auch er von der einen Sekunde auf die andere verschwunden. 

"Wieso tun sie das immer wieder?", schluchzte Layla den Tränen nahe. Ich hockte mich neben Layla und half ihr, ihre Sachen zu ordnen und aufzuheben. Doch als ich sah, dass sie sich nicht einmal bewegte, bemerkte ich dass meine beste Freundin weinte. Unzählige Tränen fanden den Weg von ihren Wangen hinunter zum Boden und verschmierten somit ihre Mitschriften, die noch herumlagen. Ich zog sie sofort in meine Arme und versuchte sie zu trösten. 
Seit mittlerweile einem halben Jahr zogen die Freunde von Nate sie immer wieder auf. Sei es lächerliche Bemerkungen wegen ihren Klamotten (sie hatte einen sehr verrückten vintage Look, der ihr aber sehr gut passte), unausstehliche Sprüche während dem Unterricht oder Aktionen wie das hier. 
Wir wussten bis heute nicht, warum sie das taten, nur das komische daran war, dass sich Nate bei diesen Aktionen immer zurück hielt, was er bei anderen nicht tat. 

"Ach komm, ignoriere diese Typen einfach. Sie sind es nicht wert.", meinte ich und zwang sie mir in die Augen zu sehen. Meine beste Freundin war ein bildhübsches Mädchen, sie hatte lange dunkelbraune, wellige Haare mit teilweise schwarzen Strähnen. Ihre braunen Augen sahen von der Weite aus, wie ganz gewöhnliche Augen, doch von der Nähe betrachtet, konnte man sehen, dass dieses Braun teilweise von blauen Fäden durchstrichen wurde, was ihre Augen einzigartig macht.

Layla war ein bisschen kleiner und molliger als der durchschnitt, aber sie sah umwerfend aus. Dieser Vintage-Look passte perfekt zu ihrem Äußeren und sie kleidete sich immer so, dass sie ihre Kurven perfekt betonte. Sie liebte es bunte Sachen zu tragen und immer wieder neue Sachen auszuprobieren. Sei es vom froschgrünen Anzug, über gemusterte Kleider, bis hin zu pinken Haarsträhnen. 
Ich bewundere ihren Mut neue Sachen auszuprobieren und das schnelle Vertrauen in fremde Menschen. 

Ich dagegen, war komplett das Gegenteil. Ich trug meistens meine schulterlangen Haare in leichte Locken und hatte sie in natürlichem Balayage gefärbt, was mich etwas interessanter macht. Denn ansonsten trage ich ausschließlich schwarze und weiße Klamotten, und ein farbiges Teil. Wie zum Beispiel schwarze, zerissene Jeans, weiße Sneaker und einen Nasa-Hoodie. Noch dazu hatte ich (laut Layla:) strahlende, grüne Augen, die ein Farbenspiel mit Blau und Braun beinhalteten.

Ich liebte, es zu sagen, was ich denke und hatte keine Angst, was die anderen von mir denken. Doch ich wirkte gegenüber anderen Menschen eher verschlossen und konnte ihnen nicht so schnell vertrauen, wie Layla. Kannte ich diese Person und hatte mit der Person eine enge Verbindung, dann war ich sofort ein anderer Mensch und war lebensfroh, aufgeschlossen und liebenswürdig. 

Bei Layla war ich so ein Mensch und ehrlich gesagt, war sie der einzige Mensch, bei dem ich ich sein konnte. 

Secrets can destroy - my best friend's boyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt