**Reys Sicht**Ich hatte sofort ein ungutes Gefühl, als ich das Schiff der Ersten Ordnung zusammen mit Ben betrat. Obwohl ich die ganze Zeit, in der Ben mich zum Command Shuttle gebracht hatte, keinen Widerstand leistete, ließ er mich trotzdem nicht los. Stattdessen hielt er mich noch fester am Arm. Was mich aber wunderte war, dass mir keine Handschellen angelegt wurden. Ich hatte leider keine Zeit mehr, mir weiter darüber Gedanken zu machen, da sich ein rothaariger Mann in meinem Blickfeld drängte, der mit schnellen Schritten auf Ben und mich zutrat.
»Wieso legen Sie ihr keine Handschellen an?«, fragte dieser verwundert.
»Sie ist keine Gefangene«, antwortete der schwarzhaarige Mann nur kurz und verließ mit mir den Raum. Irgendwann verließen wir dieses Schiff und betragen, die neue Supremacy. Ben, der mich mittlerweile an vielen Sturmtrupplern und Offizieren vorbei gezogen hatte, blieb nun vor einer Tür stehen und sprach: »Das ist für die nächste Zeit dein Zimmer.«
»Ich verstehe das nicht«, gab ich nur von mir.
Ben, der bis eben noch mit dem Rücken vor mir gestanden hatte, drehte sich langsam um. Nun konnte ich sein Gesicht sehen und was ich dort sah, versetzte mir ein Stich ins Herz. Sein Gesicht war überdeckt von Tränen und eine tiefe Verzweiflung war in seinen Augen zu sehen. Ich wusste zwar nicht warum er weinte, doch wie aus Trance ging ich auf ihn zu und schloss meine Arme um ihn. Er schien erst überrascht zu sein, doch dann erwiderte er meine Umarmung.
Wir standen einige Minuten einfach nur da und umarmten uns und sprachen dabei kein Wort. Bis er sich von mir löste und mich mit einem ernsten Blick ansah. Von der Traurigkeit die bis eben in seinem Gesicht geschrieben stand, war keine Spur mehr zu sehen.
»Du hättest mich damals nicht allein lassen sollen!«, stieß Ben wütend aus. Vollkommen verwirrt stand ich vor ihm und suchte nach Worten. Ich verstand nicht, was mit ihm los war.
Erst schien es so, als ob er zurück zur hellen Seite kommen wollte, doch dann tauchte er plötzlich mit der Ersten Ordnung beim Widerstand auf und verlangte nach mir, nur um dann vor mir fast zusammenzubrechen. Aber nicht mal ein paar Minuten später war er wieder Kylo Ren und ließ seinem Zorn freien Lauf.
»Was meinst du damit?«, fragte ich unschlüssig.
»Du weißt ganz genau, was ich meine«, gab er zurück. Ich überlegte fieberhaft, was er damit meinen konnte, doch ich kam einfach nicht drauf. Ben schien dies zu bemerken und half mir mit einer lauten Erklärung auf die Sprünge.
»Ich habe dir angeboten, bei mir zu bleiben und zusammen mit mir über die Galaxis zu herrschen. Doch du hast es abgelehnt und bist einfach abgehauen!«, sprach er voller Zorn. Ich war mir nicht sicher aber ich glaubte, eine gewisse Trauer herausgehört zu haben.
»Wieso bist du gegangen? ich verstehe es nicht«, fragte Ben mich nun.
»Ich wollte nie über die Galaxis herrschen«, gab ich ihm als Antwort zurück. Ben, dem diese Antwort genügte, verzog sein Gesicht zu einem kaltblütigen und erbarmungslosen Ausdruck. Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit, meinen Satz weiter zu sprechen, da er schon im nächsten Moment die Tür öffnete und mich mit voller Wucht auf das Bett mitten im Zimmer warf. Ich wollte vom Bett aufstehen, doch sein Blick ließ mich zurückweichen.
»Dieses Mal wirst du nicht einfach verschwinden«, sprach er zu mir und kam dabei immer näher. Als er nun das Bett erreicht hatte, beugte er seinen Kopf bedrohlich über meinen. Mein Herz fing an schneller zu schlagen und mein Mund begann zu zittern, als er sich meinem näherte.
Kurz bevor sich unsere Lippen berührten, fuhr er plötzlich hoch und stand schon in der nächsten Sekunde vor dem Bett, nur um dann mit schnellen Schritten auf die Tür zu zugehen.
»Im Schrank liegen Sachen. Nimm dir dort welche raus und bleib während ich weg bin im Zimmer, verstanden?«, sagte Ben ausdrücklich zu mir und sah mich an, um auf eine Antwort zu warten. Da ich nur ein Nicken von mir gab, ging er ohne etwas weiteres zu sagen aus dem Zimmer. Ich war so erschöpft von all den Sachen, die sich in den letzten Stunden abgespielt hatten, dass ich gar nicht mehr dazu kam, mir etwas Neues anzuziehen, da ich nämlich auf dem Bett, kurz nachdem Ben das Zimmer verlassen hatte, einschlief.Etwa zwei Stunden später, wachte ich wieder auf. Als ich bemerkte, dass ich nicht mehr in meinem Zimmer beim Widerstand war, schreckte ich hoch. Ich brauchte einen Moment, um zu begreifen, wo ich mich befand. Noch etwas müde, stieg ich aus dem Bett und ging Richtung Schrank. Obwohl der Schrank so groß war, fiel er in diesem Zimmer gar nicht wirklich auf. Da dieser, wie fast alles andere in diesem Raum, schwarz oder dunkelgrau war. Im Halbschlaf öffnete ich den großen Schrank und zog ein Kleidungsstück heraus. Ich wollte es gerade anziehen, als mir auffiel, dass es mir viel zu groß war. Außerdem kam mir dieses Oberteil sehr bekannt vor. Beim genaueren betrachten bemerkte ich, dass es sich um Bens handelte.
Schnell hängte ich es zurück in den Schrank und suchte nach etwas in meiner Größe. Nach einiger Zeit hatte ich endlich was gefunden. Ein schwarzes T-Shirt mit einer ebenfalls schwarzen Leggings und dazu passende schwarze Stiefeletten mit Absatz. Als ich mich fertig angezogen hatte, ging ich zu einem Spiegel, der sich neben dem Schrank befand und betrachtete mich darin. Meine Haare ließ ich auch dieses Mal offen.Ich wartete schon seit einer Stunde auf Ben, nachdem ich mich umgezogen hatte. So langsam wurde es mir zu langweilig und ich beschloss, obwohl Ben es mir verboten hatte, dass Schiff zu erkunden. Vorsichtig und unauffällig lief ich an den ganzen Sturmtrupplern vorbei, die mir immer wieder verwirrt hinterher sahen. Nach einiger Zeit kam ich vor einer riesigen Tür zum stehen. Leider hatte ich zu spät bemerkt, dass diese Tür einen Bewegungssensor hatte und so schaute ich nun in eine Menge von Offizieren, die sofort alle zu mir rüber sahen.
»Was hast du hier verloren?«, kam es von der Seite. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich, dass es Hux war, der mir diese Frage stellte. Ich gab ihm keine Antwort, sondern schenkte dem General nur einen wütenden Blick.
»Wachen! Bringt diese kleine Schrottsammlerin sofort in eine Zelle«, befahl General Hux einigen Sturmtrupplern, die nun im Raum standen.
»Stopp!«, kam es von einer Stimme, die gerade ebenfalls den Raum betrat.
»Was machst du denn hier? Ich hatte dir doch gesagt, dass du im Zimmer bleiben sollst«, sprach Ben zu mir.
»Es tut mir leid. Ich wollte ja warten aber du kamst nicht wieder«, gab ich beschämt zu. Hux, der meine Worte deutlich gehört hatte, sprach nun entsetzt zu Ben: »Sie haben dieses Mädchen in eines der Zimmer gelassen? Sie wissen ganz genau, dass dies für Gefangene verboten ist.« Ben, der noch eben vor mir stand, ging nun bedrohlich auf Hux zu.
»Was verstehen Sie daran nicht, General Hux? Sie ist keine Gefangene«, versuchte er es Hux deutlich zu machen. Nun trat der Rotschopf einen Schritt auf Ben zu.
»Ich hoffe für Sie, dass Sie sich wegen diesem Mädchen nicht von unserem Ziel abbringen lassen«, sagte er.
»Keine Sorge, dass werde ich nicht«, sprach Ben zurück. Schon im nächsten Augenblick kam er auf mich zu. Ich machte mich wieder bereit, von ihm grob am Arm in das Zimmer gebracht zu werden. Doch stattdessen blieb Ben kurz bevor er etwas sagen konnte, abrupt stehen und musterte mich von oben bis unten.
»Wie ich sehe, hast du dir etwas Neues angezogen«, stellte Ben fest.
»Komm«, war das nächste Wort, dass er sprach. Ohne auch nur darüber nachzudenken, wohin er mich führen wollte, folgte ich ihm.Nach kurzer Zeit erkannte ich, dass Ben zurück zu meinem neuen Zimmer wollte. Dieses Mal blieb er nicht vor der Tür stehen, sondern öffnete sie gleich.
Als ich wieder in dem Raum stand, den ich vor kurzem erst verlassen hatte, fiel mir wieder ein, was ich bevor ich dazu kam mich umzuziehen, entdeckte. Ich hatte schon eine Vorahnung, wieso sich Bens Sachen in dem Schrank befanden, doch ich wollte es von ihm selber hören.
»Ben?«, sagte ich und kam langsam auf ihn zu.
»Ja?«, antwortete dieser.
»Als ich mich umziehen wollte, habe ich ein paar Klamotten von dir entdeckt und frage mich wieso. Ist es etwa das, was ich denke?«, fragte ich ihn etwas schüchtern.
»Ja, das Zimmer gehört eigentlich mir«, gab dieser etwas ertappt zurück.
»Und wieso lässt du mich hier rein?«, fragte ich verwundert.
»Ich weiß es nicht«, antwortete er mir.———————————
So heute gibt es endlich das nächste Kapitel. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich war im Prüfungsstress und hatte deshalb keine Zeit ein neuen Teil zu schreiben. Doch ab jetzt folgen wieder regelmäßig neue Kapitel.
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THE LAST 𝐃𝐄𝐂𝐈𝐒𝐈𝐎𝐍
FanficDen Kräften der Ersten Ordnung in einem letzten verzweifelten Versuch endlich entronnen, flüchtet der Widerstand auf einen abgelegenen Planeten, weit weg von der Tyrannei des neuen Herrschers. Doch ganz egal, wie schwer die Verluste wiegen, noch imm...