Emm

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Ein Jahr später:

Ich ließ meine Füße baumeln und wartete darauf, dass Emm zurück kam und wir wieder weiter essen konnten. Gerade eben hatte sie mir Spaghetti gekocht, doch dann war eine Eule angekommen und Emm musste natürlich umbedingt schnell in ihr Zimmer und einen Antwortbrief schreiben.

Gelangweilt ließ ich meinen Blick durch das helle Zimmer schweifen. An den Wänden hangen ein paar Fotos von Emm und ihrer Schwester Belle, die ich noch nie gesehen hatte, da sie mit ihrem sieben-jährigen Sohn und ihrem Mann in Amerika wohnte, von dem ehemaligen Hund meiner Ziehmutter und seit Neuesten lächelte ich nun auch von der Wand. Damals waren wir picknicken und Emm hatte ein Foto gemacht, als ich in der Wiese gelegen hatte und in den Himmel gestrahlt hatte. Sie fand das Bild so süß, dass sie es sofort aufgehängt hatte und nun blieben immer alle Leute, die uns besuchten davor stehen und betrachteten mich lächelnd.

Eine große weiße Couch stand auf einer anderen Seite und gegenüber davon war ein Fernseher platziert. Emm hatte mir damals diesen Muggelapparat genau erklärt, doch wie das jetzt funktionierte, dass man Videos darauf schauen konnte, verstand ich immer noch nicht. Manchmal hatte ich mich jedoch schon davor gesetzt und irgendwelchen Tieren beim essen zugesehen, oder den teilweise tanzenden Leute im Fernsehen zugeschaut. Doch da der Fernseher eine Erfindung von Muggeln war, benutze ich ihn nur selten, denn wenn ich mich damit begnügte, hatte ich irgendwie immer Gewissensbisse gegenüber meines verstorbenen Vaters.

„So, da bin ich wieder." Emmeline betrat wieder den Raum und ließ sich gegenüber von mir nieder.
„Wer hat dir geschrieben?", fragte ich ehrlich interessiert.
„Dumbledore wollte mir nur noch einmal bestätigen, dass ich meine Arbeit gut gemacht habe."
„Ah okay." Enttäuscht wandte ich mich meinem Essen zu und hing wieder meinen eigenen Gedanken nach.

Ich vermisste meine Eltern. Emm war zwar immer bemüht, nett zu mir zu sein und sie war auch glücklicherweise fast ganz ein Reinblut – nur ihr Großvater war ein Muggel – doch trotzdem verbrachte ich nicht gerne Zeit mit ihr. Oft saß ich den ganzen Tag in meinem Zimmer, malte, bastelte, spielte Puppen oder übte mit meinem Übungsstab. Ich machte große Fortschritte damit. Ich konnte jetzt schon viele kleine Zauber, wusste durch die Bilder in den Zauberbüchern, wie ich den Zauberstab auch bei schwereren Sprüchen schwenken musste und konnte sogar schon ein ganz kleines bisschen lesen.

Emm hatte mir ein schönes Zimmer im ersten Stock eingerichtet und hatte mit mir gemeinsam viele neue Möbel und Spielsachen gekauft. Ich hatte hier nun eine fast genauso große Puppensammlung, wie zuhause.

„Ich räume das schnell noch weg und dann muss ich wieder weg", sagte Emm, als wir aufgegessen hatten.
Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes, flog unser Geschirr zur Abwasch und wurde automatisch gereinigt.
Schnell stand ich auf und rannte hinaus in den Garten. Leider wohnten wir in einer gut bewohnten Gegend, doch unser kleines Einfamilienhaus besaß einen schönen umzäunten Vorgarten.

Da wir in einer Muggelgegend lebten, durfte ich nur im Haus zaubern und auch da nicht besonders oft. Mir ging das gewaltig auf die Nerven. Ich wollte doch nicht unter dreckigen Nichtzauberern leben! Ich war besser als die und trotzdem musste ICH mich zurückhalten und sie durften machen was sie wollten, Frechheit!

Am Abend kam meine Ziehmutter wieder zurück und brachte mir eine Packung Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen mit. Natürlich überredete ich sie mit mir ein paar zu essen, was sie nachher bitter bereute.
„Ew! Das war gerade Erbrochenes." Emm verzog ihren Mund und würgte die Bohne herunter.
„Ich habe Kaugummi", strahlte ich und schleckte mir genüsslich über den Mund.
Schnell griffen wir noch einmal in die Packung. Ich erwischte Schokopudding und Emm musste ihre Bohne mit dem Geschmack von Essiggurkensaft verspeisen.

Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt