Der nächste Morgen begrüßte mich mit einer nassen Schnauze im Gesicht.
Was mich zuerst nicht störte.
Noch halb schlafend grummelte ich und schob das nervige Ding zur Seite, um weiterträumen zu können. Es hatte leckeren Schokoladenkuchen gegeben... Dann fiel mir ein wo ich war.Ein heiseren Aufschrei entwich mir und schnell stand ich auf um zu sehen, was mich aufgeweckt hatte. Wenn das ein Monster war...!
Perplex starrte ich jedoch eines der seltsamsten Wesen an, das mir hier begegnet war. Es war größtenteils braun mit weißen Flecken, und besaß eine breite, nass glänzende Schnauze über der mich schwarze Augen neugierig musterten. Kleine Hörner saßen auf dem Kopf und die langen Beine endeten in Hufe.
Insgesamt ähnelte das Geschöpf einer Kuh bemerkenswert viel.
Aber wie alles andere hier auch war an dieser Kreatur alles eckig und selbst der Kopf hatte gerade Winkel, was fast alle Ähnlichkeit mit einer Kuh wieder zunichte machte.Die Vielleicht-Kuh indessen hatte ihr Interesse an mir verloren, wandte sich ab und begann am nächsten Grasbüschel zu knabbern. Dabei gab sie ein gut gelauntes "Muh!" von sich.
Ich blinzelte.
War also doch eine Kuh....wieso freute mich das jetzt so sehr?
Ich schüttelte meinen Kopf über meine Gedankengänge und nahm dann mit frischer Energie meinen Fußmarsch wieder auf.
Den Tag zuvor hatte ich hauptsächlich mit Wandern verbracht. Meine Reise hatte mich zum größten Teil durch den Wald geführt, wo ich festgestellt hatte das hier (wo auch immer 'hier' war) selbst die Stämme der Bäume viereckig waren. Auch Laub war in Blöcken angeordnet, doch konnte ich immernoch mit der Hand durch es hindurch streichen und sogar einzelne Blätter abzupfen.
Immer wieder war ich außerdem friedlichen Geschöpfen begegnet, und alle hatten mich vage an irgendwelche Tiere erinnert. Solche, die man eher auf einem Bauernhof fand. Hmm...Aber die mit Abstand beste Entdeckung waren die Äpfel gewesen. Den ersten hatte ich bemerkt, als er mir direkt vor die Füße fiel.
Ich hatte mich natürlich gefreut, und obwohl er ziemlich flach war (ab jetzt sollte klar sein, dass alles hier unnatürlich war), und obwohl ich nicht wirklich hungrig war, hatte ich mich gleich über ihn hergemacht.
Er war so lecker gewesen, dass er fast die Tatsache wettgemachte, dass ich immernoch keine einzige Person getroffen hatte. Aber nur fast. Ganz ehrlich, das ständige Suchen und absolut Nichts finden ging mir langsam auf die Nerven.
Ich hatte aber zu gute Laune gehabt als dass ich sie mir wegen soetwas versauern ließe, also hatte ich bis in die Dämmerung hinein meine Suche weitergeführt.
Jetzt brach schon die Nacht herein, nach einem weiteren erfolglosen Tag. Ich beschloss also, noch ein wenig weiter zu gehen um mir wie vorher einen passenden Baumstamm zu suchen an den ich mich setzen und schlafen konnte.Und ab hier wurde es gruselig.
Du musst verstehen, lieber Leser, dass ich zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben zuvor jemals Angst vor der Dunkelheit gehabt hatte. Klar hatte ich mich bei Nacht in mein Bett verkrochen, aber das war mehr weil ich mich vor der Wut meiner Eltern fürchtete als vor dem was in den Schatten lauerte. Dunkelheit hatte mich zuvor eher beruhigt als beängstigt. Und mit meiner neuen Sehkraft war jeder Schatten sowieso nur halb so finster. Selbst in der Höhle auf dem Berg hatte mir nur das Ungewisse Angst eingeflößt.
Es traf mich also völlig unvorbereitet, als ich aus dem Augenwinkel Bewegung in der nächtlichen Schwärze sah.
Zuerst versuchte ich es als Müdigkeit abzutun.
Aber ich fühlte mich nicht müde. Im Gegenteil, eine erwartungsvolle Energie schien mich zu erfüllen, in meinen Knochen zu summen und mich angespannt wie ein Seil kurz vorm Reißen zu halten.Da!
Schon wieder.Ich lief jetzt schon so leise wie ich konnte. Was war das nur?
Bitte lass es nicht noch eine andere Art von Monster sein!
...ok, jetzt musste es passieren, ich hatte ja praktisch darum gebeten. Ganz toll.
Uuund da kamen auch schon die glühenden Augen.
Wirklich gut gemacht, Gratulation an mich selbst! Mal sehen, wie ich aus dieser Situation herauskommen würde.
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Verkehrte Welt (Minecraft ff)
FanfictionMinecraft. Das endlose Spiel der Blöcke. Das tückische Spiel von Herobrine. Das Spiel, in dem ich jetzt gefangen bin. Und das Spiel, das so viel mehr verbirgt als es scheint... Mir gehört Minecraft nicht, sehr wohl aber die Charaktere in diesem Buch...