➶ Starker Regen ➶

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#001

"Verdammt...." flüstert der junge Mann, welcher ungefähr in seinen Zwanzigern ist, als der Regen auf das Dach seines schwarzen Autos schüttet.

Als er seine Augen fest zusammenkneift, um einen besseren Blick in der regnerischen Nacht zu bekommen, kann er eine Silhouette auf der Straße erkennen. Mit jedem Meter den er hinter sich bringt, wird der Regen dichter, deshalb ist es schwer die menschliche Silhouette von der eines Tieres zu unterscheiden. Jedoch tragen die Scheinwerfer seines Autos dazu bei den Menschen, zumindest die ungefähre Form zu erkennen.

Als das Auto langsamer wird, damit er vor der Kreatur zu einem halt kommt, kann der die definitiv die Figur eines Menschen ausmachen. Eine Frau. Die Figur scheint sich weder zu bewegen, noch zu atmen.

Er checkt ob seine Türen verschlossen sind, als er langsam das Fenster zu seiner Linken öffnet. Er versucht kein einziges Geräusch zu machen. Es ist nicht so, als würde der Auto Motor nicht schon genug Geräusche machen, doch zumindest fühlt er sich so sicherer.

"Entschuldigung? Brauchen sie Hilfe?" Seine Stimme macht seine Angst und leichte Paranoia klar, doch er probiert sich nichts anmerken zu lassen. Seine Hände- nein- sei gesamter Körper zittert als er auf eine Antwort wartet.

"Steig aus dem Fahrzeug." Er blinkt mehrmals, als er probiert die Worte die er gerade gehört hatte zu kompensieren. Er hebt seine Stimme.
"Was? Ganz sicher nicht?"
"Steig aus dem Fahrzeug. Jetzt."
"Ist das ein Überfall? Oder irgend ein kranker teenager prank? Runter von der Straße und geh nach Hause, Kind. Keiner hat Zeit für diesen scheiß. Was machst du, mitten in der Nacht, während es wie aus Eimern schüttet, überhaupt draußen?"
"Crimson wird diese Straße färben, ob du es magst oder nicht und es ist deine Entscheidung ob du dazu beitragen wirst oder nicht. Wenn du nicht, auf dem Asphalt verteilt, während crimson seinen Weg aus deinen abgetrennten Körperteilen findet, liegen willst, schlage ich vor, dass du sofort aus dem Fahrzeug aussteigst." Er sitzt einfach nur dort. Sein Körper ist eingefahren als die widerliche Szene sich in seinem Kopf abspielt.

Er öffnet das Schloss seines Autos. Das ist verrückt.

Sein Körper spannt sich an als er langsam die Tür öffnet. Er steigt vorsichtig aus dem Wagen, während sein Blick unmerklich an dem Mädchen klebt, welches immer noch mit dem Rücken zu ihm steht. Seine Hände sind kalt, sein Haar und Kleidung durchnässt, als er hinter der Autotür steht, welche er zwischen den beiden hält.
"Wirst du mich töten?"
"Nein."
Diese simple Antwort lässt ihn entspannt aufatmen, doch ändert nichts an seiner Alarmbereitschaft.
"Wir sollten nun von der Straße herunter. Folge mir."
"Was? Wir? Entschuldigung- wer hat gesagt, dass ich dir folgen würde? Du bist auf Hemden Fall nicht ganz dicht."
"Warum bist du dann ausgestiegen?"
"Ich-" Er beginnt zu stottern. Er hat keine Antwort. Weshalb ist er ausgestiegen? Wieso hat er auf diese verrückte gehört? Er sammelt seine Gedanken und versucht zu antworten, doch wird von dem Mädchen unterbrochen. Jedoch sagte sie kein Wort. Sie begann auf die linke Seite der Straße zu zulaufe. Die Alarmglocken in seinem Kopf schrillen und sein Körper spannt sich an.

"Komm hier her. Jetzt." Ihre Stimme hallt durch den Regen. Sie hörte sich nun mehr befehlend an als vorher, doch neben der befehlerischen Art in ihrer Stimme ist noch etwas anderes. Es hört sich so an wie Angst oder Paranoia und er nicht es überhaupt nicht. Es sorgt dafür, dass er sich unwohl fühlt. Unwohl und ängstlich. Es macht ihn unglaublich ängstlich und schwemmt praktisch all die Angst vor dem Mädchen weg. Er folgt ihr zur Seite der Straße.

Ihr Kopf ist in die Richtung, in welche sie zuvor gestarrt hat, gewendet. Er kann keine Gesichtsmerkmale von ihr ausmachen. Es ist einfach zu dunkel.
"Sie sind hier für den Palast..." Ihre Stimme wird leiser zum Ende des Satzes. Die Worte hören sich nicht so an als währen sie für ihm bestimmt doch er hörte sie trotzdem.
"Palast?" Aus Verwirrung neigt er seinen Kopf leicht zur Seite. Der Kopf des Mädchens schnappt in seine Richtung. Er kann keine Augenbewegungen ausmachen, doch von ihrer Haltung her, schaut sie ihn von oben bis unten an.

Plötzlich fällt er auf die Knie. Die Augen an die Straße gefesselt, schaut er zu seinem Auto. Die Lichter seines Autos werfen einen leichten Schatten. Seine Sicht färbt sich leicht rot und wird unfokussiert . Egal wie hart es es probiert, er schafft es nicht, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Der Rotton, der seine Sicht verschleiert, brennt in seinen Augen. Alles sieht tot aus; Blutig; Unnatürlich.

Leute. Er kann eine Gruppe von Leuten sehen. Es sieht aus wie irgendeine Parade- oder eine... Karawane? Er kann keine richtigen Details an ihnen ausmachen. Er kann nur einige, Menschen ähnliche, Leute erkennen. Um die zwölf. Vorne läuft einer mit einer Art von Banner. Es scheint nicht von dem starken Regen beeinflusst zu werden. Genau so wie der Regen keinen von diesen Leuten beeinträchtigt. Sie laufen einfach nur die Straße entlang, dem Wagen entgegen. Als sie langsam dem Auto näher kommen, sieht die, von den Scheinwerfern erleuchtete Straße, aus, als würde sie langsam in einer roten Flüssigkeit getränkt werden. Rote Ranken oder Venen ziehen sich nun langsam zu dem Fahrzeug hin und bedecken es.

Die Gruppe bleibt langsam stehen. Der Mann schaut weiterhin entsetzt in diese Richtung und zieht vor Angst die Luft scharf ein. Das Mädchen neben ihm schlägt ihm ihre Handfläche vor den Mund während sie sich anschaut, wie diese Wesen das Auto langsam zerdrücken, und es währenddessen in Dunkelheit verschlingen. Nichts bleibt zurück. Sie führen ihren Weg, die Straße herunter, fort.

Mit der Hand immer noch vor seinem Mund, zieht das Mädchen den Mann tiefer in den Wal. Sie lässt ihn erst los, als sie sicher war, dass sie sicher sind. Seine schwere Atmung kann durch den harten Regen laut gehört werden.

Er fängt an zu weinen. Aus all den Dingen sie er jetzt tuen könnte, entscheidet sein Hirn sich, ihn zum weinen zu bringen. Er bedeckt sein Gesicht mit seinen Händen, was dafür sorgt, dass sein weinen leicht gedämpft wird.

"Hör auf mit was auch immer das ist, Mensch." Ihre Stimme ist verletzen und angewidert zur selben Zeit. "Ich verlange deinen Namen zu erfahren, Mensch" Sie läuft auf ihn zu. Als sie näher kommt, kann sie klar sehen, dass er zittert.
"Joel... Mein Name ist Joel Barnes." Das ist alles, was er herausbekommt. Seine zitternde stimme lässt nicht mehr zu. Sein starkes stottern macht es nicht gerade einfach ihn zu verstehen, doch sie kann sich denken, was er sagt.
"Was ist denn dein Name?" Er beruhigt sich langsam wieder.
"Lunette ist der Name der mir gegeben wurde."
Plötzlich wird er, wegen dem Stress der letzten Minuten ohnmächtig. Lunette kann ihn noch auffangen, bevor er mit dem Erdboden Bekanntschaft macht und setzt ihn sicher hin und lehnt ihm gehen den nächsten Baum den sie sieht. Sie setzt sich neben ihn, doch ohne auch nur den kleinsten Gedanken an Schlaf. Bit weit geöffneten Augen und in Alarmbereitschaft versetzt, wartet sie bis Sonnenaufgang.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 27, 2019 ⏰

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Crimson Road - Touch is Ichor [DE]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt