-sechs-

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Auf leisen Pfoten tapste ich den beiden Männern hinterher. Es war ungewohnt auf vier Beinen zu laufen, aber irgendwie verspürte ich auch eine gewisse Leichtigkeit. Mittlerweile war es Vormittag geworden und die warme Sonne schien auf meinem verfilzten Fell. Die Männer zogen noch eine Zeit lang durch die kleinen Straßen und Wege, bis sie an einem Wirtshaus ankamen. Ich wollte mit durch den kleinen Türspalt schlüpfen, doch die beiden schlugen mir die Tür vor der Nase zu. Also blieb mir wohl nichts anderes übrig, als wieder aus der Katze hinauszutreten. Ich schloss meine Augen und probierte mich auf meinem Vampirkörper zu konzentrieren. Auf einmal schoss mir eine Idee durch den Kopf. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich meinen echten Körper drehte. Es dauerte zwar eine Weile aber ein paar Minuten stand ich wieder mit schwindeligem Kopf neben der Katze. Für einen Augenblick lang sah sie mich verwirrt an, doch als ein kleiner Windstoß die Blätter der Bäume zum Rascheln brachte, verschwand sie. Sofort schoss mir der süße Geruch von Blut durch die Nase. Ich atmete ein paar mal tief durch und versuchte mich zu sammeln, doch das machte alles nur noch schlimmer. Ein Brennen zog mir durch den Hals und benebelte meinen Verstand. "Reiß dich zusammen", mahnte mich eine Stimme in meinem Kopf. Allerdings war diese nicht mal halb so laut wie der vefüherische Klang der anderen Stimme, die mir riet einfach dem nächstbesten Menschen an die Kehle zu springen. Ich wusste, wenn ich jetzt nicht schleunigst hier weg käme, würde ich ins Wirtshaus stürmen und die Männer töten. Aber das wollte ich nicht. Nicht jetzt. Der Mann, der mich als Hexe beschimpft hatte sollte leiden. Ich stolperte ein paar Schritte zurück und bemerkte erst jetzt, dass die Bäume hinter mir glücklicherweise zu einem Wald gehörten. Bevor ich mich noch um entscheiden konnte, rannte ich schon los. Meine Füße flogen über den Boden und ich hatte Mühe nicht vor einem Baum zu laufen. Als es anfing zu Dämmern, verlangsamten sich meine Schritte. Das Brennen in meiner Kehle war mit der Zeit zu einem kleinen Feuer entfacht, sodass ich verzweifelt meine Hand an meinem Hals legte. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie zwei kleine Wasseetropfen von meiner Wange perlten und daraufhin zu Boden fielen. Automatisch wanderte mein Blick zum dunklen Himmel, dessen Wolken die gerade noch so warm scheinende Abendsonne verdeckten. Kurz darauf vernahm ich ein tiefes Grollen. Panisch schaute ich mich um und entdeckte einen abgelegenen Felsvorsprung. Meine Fingernägel bohrten sich in das Gestein und ich kletterte hinauf. Ich steuerte eine kleine Höhle an, in dessen Eingang ich mich niederließ. Erschöpft kauerte ich mich zusammen. Mein ganzer Körper schrie nach Blut und ich war meilenweit von Menschen entfernt. Ein quälender Laut drang aus meiner brennenden Kehle.

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Hey :)

Tut mir leid, dass es immer etwas dauert mit den Updates, wir schreiben im Moment viele Klausuren. Aber ich hab noch echt viele Ideen!

Schreibt mir doch mal, wie ihr das Buch bis jetzt findet und was ich verändern könnte, ich würde mich sehr freuen! :)

Bis dann

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Blutiges VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt