Kapitel 7: Hogsmeade

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Das Quidditchtraining in den nächsten Tagen war hart. Morgens zu unmenschlichen Zeiten mussten wir -oft im Regen- auf dem frostigen Feld stehen und trainieren. Nach der ersten Woche war ich komplett KO, aber ich liebte es.
Begeistert berichtete ich Mine vom Training während ich Ron zusah, wie er Haufenweise Müsli in sich reinschaufelte "Isch hab halt Hunger" schmatzte er und wandte sich Harry zu. Zwischen Harry und mir war es wieder einigermaßen okay. Wir redeten wieder miteinander, auch wenn wir nur knapp die nötigsten Worte wechselten. Da wurden wir von Proffessor McGonagall unterbrochen. Sie stand vorne am Pult und brachte mit einigen Blicken die unruhigen Schüler in der Halle zum schweigen.
"Liebe Schülerinnen und Schüler von Hogwarts, es freut mich ihnen etwas freudiges mitzuteilen. Ab heute wird es denen erlaubt es, welche von ihren Erziehungberechtigten die Erlaubnis bekommen haben, nach Hogsmeade zu gehen" Die ganze Halle jubelte und brach in tosenden Applaus aus "Jedoch gibt es auch noch einige Regeln, für den Besuch dort" Für meine Hauslehrerin fort und man konnte einige Schüler -darunter auch Fred und George- lauthals Stöhnen hören. "Ich bitte um Ruhe" ertönte sie und sprach weiter "Ein verlassen des Schlosses ist nicht allein möglich, ihr müsst mindestens zu zweit sein. Wenn ihr etwas ungewöhnliches seht, dann meldet dies. Achso, da gibt es noch etwas: Verteidigung gegen die dunklen Künste wird heute von Proffessor Snape vertreten. Proffessor Lupin ist gesundheitlich angeschlagen. Das wars, guten Appetit und seien sie pünktlich zum Unterricht" beendete sie ihre Rede und setzte sich wieder zu den anderen Lehrern.
In den Ferien hatte meine Mum mir bereits die Erlaubnis gegeben und mir erklärt welche Läden es dort gab. Sie hatte mir Geschichten erzählt, wie er damals im Honigtopf das erste mal Zuckergnome aß und sein erstes Butterbier trank. Sie erzählte mir auch Geschichten über sich und wie sie und Sev sich einmal zur heulenden Hütte -dem gruseligsten Gebäude Englands, wie sie sagte- schlichen um dort ungestört lesen zu können.
Von Ron erfuhr ich, dass Harry keine Einwilligung bekommen hatte. Ich schenkte ihm einige aufmunternde Worte und nahm mir fest vor ihm etwas mitzubringen. Er hatte gelächelt und ich hatte das Gefühl den alten Harry wiederzu haben.

Unsere nächste Stunde war Verteidigung gegen die dunklen Künste und wurde von Sev vertreten. "Na toll" Jammerte Ron während wir uns auf den Weg zum Klassenzimmer machten. Nur Hermine wusste, dass Sev mein Patenonkel war und deshalb auch freundlich zu mir. Ich verstand nie warum er so abgeneigt gegenüber den anderen Gryffindor war, vorallem nicht seinen abgrundtiefen Hass auf Harry. Immer wenn ich ihn darauf ansprach blockierte er und wechselte das Thema, ich solle ihm nicht sagen wie er seinen Unterricht führen sollte und so weiter. Auch meine Mum schwieg wenn ich sie darauf ansprach und sagte immer er solle es mir selbst sagen.
Wir betraten den Flur und am Ende lag das Klassenzimmer, normalerweise hörte man schon hier freudiges geschnatter der Schüler, aber es war totenstill. Es lag vorallem an Sev's Präsenz, nur vereinzelt hörte man das höhnische Lachen einger Slytherins, die jedoch sofort verstummten als Sev ihnen einen vernichtenden Blick zuwarf.
Wir setzen uns relativ weit nach hinten, damit, auch wenn die Chance gering war, vielleicht nicht pausenlos Harry aufgerufen wurde. Aber es kam wie immer, Sev stellte Harry ununterbrochen fragten und ermahnte Hermine nicht immer reinzuplatzen. Auch Ron maßregelte er und am Ende der Stunde hatte Gryffindor fast 50 Punkte weniger. Während wir die Aufgaben aus dem Buch bearbeiteten sah ich nach zur Seite, ohne es gemerkt zu haben, saß ich nur wenige Plätze von ihm entfernt. Er bermekte meine Blick und zwinkerte mir zu. Obwohl wir irgendwie immer noch nicht ganz ausgesprochen hatten, war ich bereit ihm zu verzeihen. Allein das er zu mir sah machte mich unglaublich glücklich. Er faltete kurz sein Pergament und ließ dann etwas Origami Schwan ähnliches zu mir rüber schweben. Ich öffnete vorsichtig den Zettel und laß: Du, ich, diese Wochenende Hogsmead? 12Uhr am Hintereingang vom Honigtopf ? Verdutzt nickte ich. Er lächelte nur und als Sev sich umdrehte wandten wir uns wieder den Aufgaben zu. Dieses kribbeln ging mir nicht aus dem Bauch, als Sev die Stunde beendete ging ich glücklich zu Hermine und zog sieh zur Seite, um ihr zu berichten. "Mensch Jane, das ist ja toll. Hoffentlich vertragt ihr euch endlich, obwohl er nicht so etwas Gutes wie dich verdient hat" Sagte sie. Im letzten Schuljahr hatte er sie Schlammblut geannt, offenbar hatte sie ihm noch nicht verziehen, außerdem zog er Ron wegen seiner verarmten Verhältnisse auf und mit Harry lebte er in einem ständigen Wettstreit.
So gesehen war Draco ein Unmensch, ja, sogar ein richtiges Arschloch. Eines Tages würde ich ihn dazu bringen, sich zu entschuldigen und vielleicht würden sie ja sogar Freunde werden.
Fest entschlossen Draco zur Rede zu stellen verließ ich am Samstag, gemeinsam mit Ron und Hermine, das Schloss. Harry stand verlassen auf dem Schulhof und winkte uns zum Abschied.
Zuerst gingen wir in Zonkos und wurden dort erschlagen von all den Eindrücken, ich war schon von der Winkelgasse unheimlich stark beeindruckt gewesen, aber Hogsmead war einfach magisch. Wie in einer Märchenstadt schritten wir durch die Stadt und als es kurz vor zwölf war trennten wir uns und ich machte mich auf den Weg zum Honigtopf.
Als ich nach dem Hintereingang suchte wurde ich in eine leere Gasse gezogen. Erschrocken drehte ich mich um "Draco! Erschreck mich doch nicht so!" Sagte ich und langsam ließ der Schock nach. "Du weißt schon, dass hier ein geflohener Sträfling frei herrumläuft und du ziehst mich in eine düstere, verlassene Gasse?!" Verunsichert blickte er mich an, doch dann fasste er sich wieder "Jetzt beruhig dich doch mal" Wir beide erkannten, dass es womöglich wieder zu einem Streit kommen würde, weshalb wir beide schwiegen. "Frierst du?" Fragte er und ich nickte und zog den Mantel, den Mum mir letztes Jahr geschenkt hatte etwas enger an mich "Dann lass uns ins 'Drei Besen' gehen". Gemeinsam machten wir uns auf den weg. "Ich muss dir was sagen" Platzte er heraus, als wir gerade Butterbier bestellt hatten. "Worum gehts?" Fragte ich und "Meinen Dad" Augenblicklich rollte ich mit den Augen. "Du rollst mit den Augen" brach er mitten im Satz ab "Ja?" "Können wir uns darauf einigen, das du nicht immer, wenn ich meinen Vater erwähne, sofort mit den Augen rollst? Bitte?" Ich nickte und antwortete "Ich werd's versuchen" "Danke" Erwiderte er. "Also mein Dad-" Er brach ab, um zu sehen, ob ich mit den Augenrollen würde, was ich mit Mühe unterdrückte. "Er will das Hagrid bestraft wird" "Wegen der Sache mit Seidenschnabel?" Er nickte und seine Stirn zog sich in Falten "Was genau will er tun?" Besorgt beäugte er mich. "Er will ihn entlassen, ein Ausschuss wird darüber entscheiden" Eine Träne rollte meine Wange herunter. "Hey nicht weinen, es besteht doch Hoffnung" Sagte er aufmunternd und tätschelte behutsam meine Hand. Schnell wischte ich die Träne weg und atmete tief ein, um mich zu beruhigen. Als ich mich beruhigt hatte, fuhr er fort. "Ich habe versucht ihn umzustimmen, Jane. Aber ich fürchte das hat nichts gebracht. Ich habe eingesehen, dass ich, und nur ich, schuld war an meiner Verletzung und jetzt Hagrid dafür bestraft wird, wenn ich nur etwas tun könnte um es rückgängig zu machen" Zorn durchfuhr mich und ich spürte wie ich wütend wurde, ich hätte ihm gerne gesagt was er für einen Fehler gemacht hat, aber er hat es selbst erkannt, unglaublich gerne hätte ich ihm gesagt, dass er sich wie ein Idiot benommen hat, aber das wusste er. Einsicht ist der erste Weg zu Besserung dachte ich und nickte jetzt ihm aufmuntert zu. "Was du getan hast ist wirklich bescheuert gewesenund hat Konsequenzen mitsichgezogen, die nicht vorhersehbar waren. Du bist nicht für das verantwortlich, was dein Vater tut" Ich sah Erleichterung in seinen Augen "Du bist nicht böse auf mich?" Fragte er mich besorgt "Ich war, sehr sogar. Aber als ich gesehen habe, dass du es begriffen hast -was das wichtigste ist- konnte ich nicht mehr böse sein" Sagte ich aufrichtig und lächelte ihm zu. "Ich würde gerne den Streit hinter uns lassen und uns wieder vetragen" Sagte er und trommelte mit seinen Fingern nervös auf dem Tisch herum, während er meine Antwort abwartete. "Ich habe den selben Wunsch" Jetzt war die Stimmung nicht mehr so angespannt. Ich nahm einen großen Schluck von meinem Butterbier und der Schaum klebte an meiner Lippe, im nächsten Moment spürte ich auch schon Dracos warme Hände in meinem Gesicht als er es weg wischte. Wir lachten beide und es war unglaublich schön wieder so offen mit Draco zu reden, endlich hatten wir die Streitereien hinter uns gelassen.
Dieser moment war besonders, ich drückte auf das Amulett, welches Sev mir geschenkt hatte und speicherte ihn.

Jane Lily Evans | Proud to love a Slytherin | Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt