„Jetzt komm schon Blaise. Lass uns was unternehmen." warf Draco genervt ein und musterte seinen Freund aufmerksam, der Gedankenversunken in einem Sessel saß. „Ich mach mir einfach Sorgen." Draco senkte den Kopf. „Meine Güte..." Er atmete ruhig ein und sah Blaise an. „Sie hat doch geschrieben oder?"
„Ja, dass alles in Ordnung ist..." „Und viel zu tun hat." fügte Draco hinzu und hoffte, das damit die Sache erledigt war. Blaise runzelte die Stirn. „Nein, da stimmt irgendetwas nicht." Draco sprang genervt, auf das schwarze Ledersofa. „Himmel, du kennst sie gerade mal ein paar Wochen." Blaise grinste. „Mir kommt es vor, als kenne ich sie schon eine Ewigkeit." Draco fuhr sich über die Stirn. „Das halt ich im Kopf nicht aus."
Blaise legte seinen Kopf etwas schief. „Hast du ein Problem Draco?" Er nickte. „Ja. Ja hab ich. Mir geht diese Kate tierisch auf die Nerven." Blaise grinste breiter und Draco setzte sich gerader hin. „Was findest du an der?" „Sie ist nett." „Nett?" „Sie ist hilfsbereit und man kann mit ihr wirklich eine Menge Spaß haben." Draco schnaubte. „Eingebildete Göre trifft es wohl eher. Wie sie sich aufspielt, der kleine Unschuldsengel."
Blaise begann zu lachen und Draco sah ihn böse an. „WAS?" „Ihr seid euch so ähnlich." Dracos Stimme schnellte eine Oktave nach oben. „Ähnlich? Willst du mich verschaukeln, oder was ist los?" „Es ist wirklich witzig, wie ihr euch gegenseitig verabscheut und über den anderen schimpft." „Bin ich froh, dass sie in ein anderes Haus kommt." „Das heißt nicht, dass wir nichts mit ihr unternehmen."
Draco stand auf. „Du kannst mit ihr etwas unternehmen. Ich mach mit dieser kalten Hexe bestimmt nichts." „Wieso kannst du sie eigentlich nicht leiden?" fragte Blaise ernst. Draco zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kann sie einfach nicht ab." „Tolle Begründung. Wirklich Erklärungsreich." Draco seufzte. „Machen wir heute noch etwas sinnvolleres, außer über Brooke zu reden?"
„Willst du noch etwas essen?" fragte Remus, während er die Haustür hinter ihnen schloss. Kate schüttelte den Kopf. „Nein. bin immer noch satt von dem Essen, was Molly gekocht hat." Remus grinste. „Sie ist eine tolle Köchin." „Jep. Ist sie wirklich. Aber sie führt auch ein strenges Regiment, wenn es um das saubermachen geht." „Verstehe."
Sie grinste und wollte nach oben gehen. „Wir müssen die nächsten Tage, deine Sachen noch besorgen in der Winkelgasse." „Okay. Wir müssen mein Gold nur nach Gringotts schicken lassen." „Ich will, eigentlich nicht, dass du das Erbe deiner Mutter dafür verwendest." Sie beugte sich etwas über das Gelände: „Und ich will nicht, dass du Gold für mich ausgeben musst. Es ist doch genügend." Remus fuhr sich kurz durch seine Haare. „Ich denke, wir bereden das morgen." Sie nickte. „Gut morgen. Aber ich warne dich vor. Ich gewinne die meisten Diskussionen."
„Das wollen wir mal sehen." rief er ihr nach, während sie nach oben in ihr Zimmer ging. Sie ging schnurstracks vom Zimmer ins Bad. Sie drehte das Wasser auf, um die Wanne zu füllen, was einige Zeit dauern würde. Als sie zurück ins Zimmer ging, öffnete sie das Fenster und blieb an ihrem Schreibtisch stehen.
Sie hielt inne, strich über das aufgeschlagene Buch und rückte ihre Schreibfeder wieder gerader hin. Kate griff langsam, nach dem silbernen Brieföffner und hielt einen Augenblick inne. Sie war nicht alleine. Es war eine schnelle Bewegung und der Brieföffner steckte im Regal. Ihre Augen verengten sich und keine zehn Sekunden später tauchte Draco aus dem nichts auf. Er stand nur eine Handbreit entfernt von dem Brieföffner und schaute sie nun belustigt an. „Gut geworfen, aber am Zielen solltest du noch Feilen."
„Glaub mir, wenn ich nicht gezielt hätte, wärst du tot." zischte sie leise. „Soll ich mich jetzt fürchten?" fragte er sarkastisch. „Wie ich sehe, hast du ein paar Zauberkunststücke von deinem Vater gelernt." „Nützlich, nicht wahr?" Sie griff nach einer Vase und musterte sie angestrengt. „Was willst du hier, Malfoy?"
Er sah sich um, musterte die Bücher kurz im Regal und zog den Öffner aus dem Regal. Draco spielte mit dem zweckentfremden Gegenstand und während er Richtung Bett und Nachtkästchen ging, änderte Kate ihre Position so, dass sie ihm, immer noch gegenüber stand.
Ihre Augen verengten sich, als er beinahe belustigt, eine Kette in Augenschein nahm, die am Bett hing. „Malfoy?" Er legte das Messer zur Seite, gleich neben dem Bild, ihrer Mutter, dass er jetzt hochnahm und musterte. „Stell es hin." drohte Kate leise.
Er tat so, als hätte er sie nicht gehört. „Du siehst ihr sehr ähnlich." Sie hatte es satt, stellte die Vase zur Seite, die sie ihm am liebsten übergezogen hätte und riss ihm das Bild aus den Händen. „WAS ZUM TEUFEL WILLST DU HIER?!"
„Nicht so unhöflich, ja? Behandelst du immer so deine Gäste?" Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Gast? Du bist hier eingedrungen." „Ja, dein Vater sollte unbedingt, die Schutzmaßnahmen für euer Haus erhöhen." „Okay, machen wir es kurz. Was willst du hier?"
„Wie wäre es mal mit einem Danke?" fragte er ruhig. Ihre Augen wurden zu schlitzen. „Übertreib es nicht." „Danke dafür, dass du mich gerettet hast Malfoy und danke, dass du Blaise nicht alles verraten hast." schlug er vor. „Eher schneide ich mir die Zunge raus, als das ich mich bei dir bedanken würde."
„Das würde ich zu gern sehen." „Und ich würde dir gerne nochmal deine Nase brechen." Er lachte kalt. „Überschätzt du dich nicht ein wenig?" „Unterschätze lieber mich nicht Malfoy." Die beiden funkelten sich wütend an, als die Stimme von Remus, sie beide zur Tür blicken ließen. „Kate? Alles in Ordnung bei dir da oben?"
„Ja Kate, alles in Ordnung?" fragte Draco spöttisch und sie ging zur Tür. „Halt deine Klappe." Sie öffnete sie leise und erschien an der Treppe. „Alles in Ordnung?" fragte Remus erneut. „Ähm... ja. Ja wieso?" „Ich dachte du würdest mit jemanden reden." Sie lachte leicht. „Reden? Ich? Nein, ich plappere nur vor mich hin." Remus wirkte erstaunt. „Ach so. Na dann." Er verschwand wieder und Kate stapfte wütend in ihr Zimmer.
Draco saß inzwischen auf ihrem Schreibtischstuhl. „Lügen kannst du ja perfekt, aber ich denke, dass beherrscht man nach etlichen Jahren." Sie schnaubte. „Mit Lügen kennst du dich und deine Familie ja bestens aus." Kate erwartete einen nächsten Schlag, als er an ihr vorbei sah. „Kann es sein, dass du etwas vergessen hast?"
Sie sah sich verwirrt um und erkannte, dass das Wasser in ihrer Badewanne, gerade drohte überzugehen. Kate stürzte auf den Wasserhahn zu und drehte ihn ab. Ihre Geduld war endgültig am Ende. „Sag mir endlich, was du hier willst Malfoy oder ich hetze einen Fluch auf dich."
„Das würdest du dich trauen?" fragte er mit einem breiten grinsen. „Merlin, ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr. Wie kann Blaise, mit nur so einen Trottel befreundet sein?" Draco stand auf. „Tja, ich frag mich auch seit einiger Zeit, wieso er sich überhaupt mit dir abgibt. Aber wenn wir schon beim Thema sind. Ich bin wegen Blaise hier."
Kate zog die Augenbrauen nach oben und musterte ihn skeptisch. „Du? Du bist wegen Blaise hier?" „Ja stell dir vor." „Warum bist du wegen ihm hier?" fragte sie weiter und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Er geht mir auf die Nerven, weil du dich nicht mehr bei ihm blicken lässt." „Ist das dein Ernst?" Der blonde verdrehte die Augen. „Ja, das ist mein ernst. Also lass dich mal wieder bei ihm blicken, damit er nicht in seinem Selbstmitleid versinkt. Ich hab auch nichts von deiner hübschen Kennzeichnung verraten und hab es, in nächster Zeit, auch nicht vor."
Sie schnaubte. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du der Grund bist, warum ich nicht mit Blaise abhänge?" „Doch glaube ich." „Meine Güte, bist du eingebildet." Die grauen Augen verengten sich ein wenig und Kate sprach ruhig weiter. „Ich hab im Moment wirklich anderes um die Ohren. Merlin, ich hab doch Bescheid gegeben."
„Dann gib ihm nochmal Bescheid und klär das. Ich hab keine Lust, mit einem Trauerklos rumzuhängen." „Wie taktvoll." höhnte sie und warf ihre Haare zurück. Er wandte sich zur Tür und wollte gehen. „Was hast du vor?" „Ich gehe. Ich hab dir gesagt, was ich zu sagen hatte und geh jetzt nachhause." „Durch die Vordertür?!" fragte sie entsetzt. „Keine Sorge, dein Papilein wird mich schon nicht sehen. Ich bin Profi."
Er öffnete die Tür, wurde wieder unsichtbar und verschwand. Kate schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. „Idiot." brummte sie wütend. Morgen musste sie unbedingt Remus vorschlagen, bessere Schutzzauber zu legen. Auf noch einen unangekündigten Besuch von Malfoy, konnte sie gut verzichten.
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Mein Geheimnis
RomanceKatherine Brooke, fünfzehn Jahre, kommt nach England, um in Zukunft bei ihrem Vater zu leben, der bis vor kurzen nichts von ihr wusste. Grund dafür ist der plötzliche Tod von Kates Mutter. Kate trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, dass sie ve...