Epilog

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Draco Pov

Ich schaute sie an. Hätte mir jemand vor ein paar Monaten gesagt, ich würde in der Bibliothek von Hogwarts sitzen, mit Granger neben mir, hätte ich diese Person nicht nur ausgelacht, sondern wahrscheinlich auch verflucht. Ich war egoistisch und selbstsüchtig gewesen, vermutlich war ich es immernoch, aber ich hatte die Möglichkeit bekommen zu leben, obwohl ich schon tot gewesen war. Sie hatte für mich so viel gelitten und so viel geopfert und das würde ich ihr nie vergessen.

Es war kompliziert gewesen alles so auszubügeln, dass niemand sich mehr an das erinnern konnte, was vorgefallen war, aber wir hatten es geschafft, zusammen.

Sie kaute ein wenig auf ihrer Lippe, während ihre braunen Augen Zeile für Zeile die Seiten eines Buches scannten. Ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht und innerlich grinste ich. Wäre ich ein hoffnungsloser Romantiker, würde ich ihr diese wohl zweifellos hinter ihr Ohr streifen. Schließlich wandte ich den Blick schweren Herzens ab und fuhr mir durch mein platinblondes Haar. Eine Geste, die genau zeigte, wie viel sich geändert hatte. Seit Wochen hatte ich Glimmy's glänzendes Gel in der untersten Schublade meines Nachttisches nicht mehr angerührt, ich hatte sogar schon fast vergessen, dass es existierte.

Ein lauter Knall weckte mich aus den Gedanken an meine Haare und ich sah, dass Hermine ihr Buch zugeschlagen hatte und nun auf den kleinen Tisch neben uns pfefferte. Als sie meinen fragenden Blick bemerkte, errötete sie kurz, was mich grinsen ließ, doch sie fing sich recht schnell wieder.

"Ich habe seit einer halben Stunde ein und denselben Satz bestimmt zig mal gelesen und kann mich jetzt nicht mal mehr an ihn erinnern", seufzte sie. Mein Grinsen wurde breiter. "Woran das wohl liegen mag?", raunte ich ihr zu und ich konnte förmlich sehen, wie meine Stimme eine Gänsehaut auf ihren Armen hinterließ.

Langsam erhob ich mich, und blieb mit einem Schritt vor dem Sessel stehen, in den sie sich niedergelassen hatte. Dann nahm ich ihre Hände in meine und zog sie auf die Beine. Der verwirrte Ausdruck auf ihrem Gesicht verriet mir, dass sie nicht wusste, was ich vorhatte. Langsam beugte ich mich zu ihr runter und konnte nur noch den Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen erkennen, bevor ich diese in Beschlag nahm. Ihre weichen Lippen prallten auf meine und sofort breitete sich ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit in mir aus. Jeder Kuss, den wir teilten, war atemberaubend, jedes mal aufs Neue und diese Erkenntnis leuchtete mir bis heute nicht ein.

Ein zaghaftes Klopfen unterbrach uns jedoch und etwas wiederwillig löste ich mich von ihr. Ein paar Meter von uns entfernt stand Luna Lovegood, die wahrscheinlich an eines der Regale geklopft hatte. Hermine starrte etwas peinlich berührt auf den Boden, doch ich grinste nur voller Stolz und kam mir dabei ziemlich dämlich und verknallt vor, doch das war mir egal.

"Es ist soweit", säuselte Lovegood in ihrem typisch träumerischen Tonfall und wir drei setzten uns automatisch in Bewegung.


Als wir schließlich ein letztes Mal in einem Abteil des Hogwarts Express saßen, meine Freundin an meine Schulter gelehnt neben mir, lächelte ich. Ich wusste genau, dass dies nicht nur die Ankunft in London bedeutete. Es bedeutete die Ankunft in ein neues Leben.


Ende


Dramione - wer zuletzt lacht, lacht am bestenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt