Barfuß lief ich durch den Hydepark und beobachtete Gedanken verloren die Menschen. Ein verliebtes Paar an einer Bank, eine Schwangere mit ihrem Hund unter einem Baum. "Entschuldigung, wie spät ist es?", fragte ich einen jungen Mann, der am Weg entlang lief. Kurz musterte er mich verwirrt. "Ähm, halb 3." "Vielen Dank, Sir. Haben sie noch einen schönen Tag." Mit gerunzelter Stirn drehte er sich um und ich lächelte ihm noch hinterher. Er wirkte unausgeglichen, ihm wird ein Hund guttun. Also beschloss ich, zurück zu gehen. Hüpfend machte ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung, die in der Nähe des Hydeparks lag.
Als ich in meinem Bett lag, nur an die mit Sternen beschmückte Decke starrte, dachte ich nach.
Am nächsten Tag ging ich wieder im Hydepark spazieren. Ich sah eine Frau mit zwei Kindern. Eine alleinerziehende Mutter, wurde mir sofort bewusst und keine zwei Sekunden später stolperte ein Mann in sie hinein und die zwei lächelten sich sofort an.
Als ich schließlich vor dem Krankenhaus stand, wusste ich, was ich nun tun musste.
Zuerst stand ich vor dem Zimmer eines Komapatienten, den ich schon seit einiger Zeit beobachtete. Sobald ich mein Notizbuch zückte, umhüllte mich der Schleier. Ich trat näher an das Bett heran und sah den Ärzten zu, wie sie die Maschinen abstellten. Über dem Kopf des jungen Mannes sah ich einen goldenen Faden. Ich nahm meine Schere und schnitt ihn durch, dann sah ich seine Seele und hinter ihr einen dunklen Schatten. "Vor dir liegt das schöne am Leben", flüsterte ich, ehe der Sensenmann die Seele berührte und sie in ein weißes Licht aufging.Abends saß ich auf einer Bank und aß ein Eis. Erdbeer. Neben mich setzte sich eine Person, ein Mann in meinem Alter, der ein Schokoladeneis in der Hand hielt. "Hey. Du bist mir schon vor längerem aufgefallen. Wer bist du?", fragte er mich dann und ich antwortete: "Die Frage ist, wer du bist?" "Das würdest du mir nicht glauben." "Sei dir da mal nicht so sicher", erwiederte ich und sah in seine braunen Augen. Zwischen uns herrschte eine Anziehung, die ich noch nie spürte. "Glaubst du an Zufälle?", sagte er dann und ich lächelte: "Nein. Ich glaube an ein Schicksal." "Wieso bin ich dann hier?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich bin der Zufall und du bist?", stellte sich der junge Mann dann vor und reichte mir die Hand. "Das Schicksal, sehr erfreut."
Was ist das Schicksal? Was definiert den Zufall? Wieso schließt das eine das andere aus? Kann es nicht beides geben? Gibt es nicht alles, woran man glaubt, denn selbst, wenn es das nicht gibt, existiert es? Leute, die sagen, es wäre Schicksal gewesen, haben vielleich nicht immer Recht. Unser Leben ist nicht vorbestimmt, aber vielleicht wären die wichtigsten Personen in deinem Leben so oder so in deinen Leben, denn sowas definiert Schicksal. Und Zufälle.
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I believe in fate
Short StoryI believe in fate ist eine etwas andere Kurzgeschichte. Und wenn ich sage Kurzgeschichte, dann meine ich das auch so. Du kannst sie innerhalb von 2 minuten lesen. Wenn sie dir nicht gefällt, ist das nicht schlimm, schließlich hast du kaum Zeit geopf...