Epilog

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(Timeskip, ?? Monate später)

Erzähler

Seltsammageddon war voll im Gange.

Aber es war jetzt schon Alltag für Mabel geworden, fliegende Augäpfel und gruselige Dämonen zu sehen und sich vor ihnen zu verstecken und in der Ferne ein wahnsinniges Lachen zu hören von dem sie immer sofort wusste, wem es gehörte.

Bill.

Die junge Pines seufzte. Nervenzusammenbrüche hatte sie nun schon seltener, was sie aber nicht sonderlich beruhigte. Sie vermisste ihre Familie. Ihre Freunde. Ja, sie vermisste sogar ihren 56-jährigen Mathelehrer in Kalifornien. Das einzige, was sie dazu brachte, weiterhin zu versuchen, sich zu widersetzen, war das letzte, das ihr Bruder zu ihr gesagt hat, bevor er komplett die Kontrolle über sich selbst verlor.

„Du bist unsere einzige Hoffnung."

Seine Worte kamen ihr vor wie aus einem alten Traum, einer anderen Realität, einer, in der all dies nie hätte passieren können. Es schmerzte noch immer.
Aber sie musste mit dieser Last leben. Das wusste sie. Also stapfte sie weiter behutsam durch die staubigen und rotgefärbten Straßen um einen Weg zu finde-

Sie blieb stehen. Jemand hatte sich lautlos wie ein Jaguar an sie herangeschlichen. Nicht zu nah, aber nahe genug, um Mabel zu alarmieren. Etwas zögernd drehte sie sich um.

Ein Fehler.

Sofort schossen ihr die Tränen aus den Augen und sie konnte nur schlecht die Schluchzer unterdrücken. Ihr Gegenüber schenkte ihr keine einzige Emotion, noch nicht mal Verabscheuung oder Belustigung.

,,D-D-Dipper...", heulte sie und wischte sich ein paar Tränen mit ihrem Ärmel ab. Der Angesprochene schaute sich um. ,,Wo?" Jetzt grinste er doch. Es erinnerte sie sofort an das von Bipper von vor nun fast vier Jahren, und auf eine eigenartige Art und Weise war es das ja auch.
,,Dip-... B-Bipper, bitte.", Mabel versuchte, die richtigen Worte zu finden, aber sie war zu überwältigt, ihren Bruder, oder die Hülle ihres Bruders, nach Monaten wieder zu sehen.

,,Irgendwann musste es doch so kommen, nicht, Shooting Star?" Er bleckte die Zähne. „Hab mich schon lange drauf gefreut."

,,Ich will's nicht glauben." Mabel Klang nun etwas bestimmter. ,,Mein Bruder ist noch irgendwo da drin. Da bin ich mir sicher."

Bipper schnalzte und spielte mit seinem Messer in der Hand. ,,Mmh, sei dir da mal lieber nicht zu sicher. Er hat sich umgebracht als er gemerkt hat, dass es zu spät ist. Als er endlich begriffen hat, dass es sich nicht lohnt, mich anzukämpfen. Besonders nicht deiner Wegen." Sein Blick war abwertend.

,,Nein. E-er muss noch irgendwo da sein..."

Er legte seinen Kopf schief, immer noch grinsend. ,,Denkst du wirklich, diese Geschichte bekommt ein Happy End?"

Sie schwieg.

„Hab ich mir auch nicht gedacht." Er machte einen Schritt vorwärts und Mabel zuckte auf, bewegte sich aber nicht von der Stelle. ,,Du bist am Ende, Sternschnuppe, sie es ein! Dir kann nicht mehr geholfen werden, und du kannst niemanden helfen. Weißt du wieso?"

Sie atmete tief ein und aus.

,,Weil du eine grässliche, abscheuliche und egoistische Person bist. Leute wie dich ändern sich auch nie. Deswegen bist immer noch so ein Idiot."

,,Ich glaube immer noch an dich."

,,Genau das, was ich meine."

Sie zog scharf die Luft ein, als sie plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung einen Stich in ihrem Bauch fühlte. Er war in einem Bruchteil einer Sekunde zu ihr gerannt und hatte sie erstochen.
,,Mach Dir keine Hoffnungen, deinen geliebten Bruder wirst du im Jenseits nicht finden können.", flüsterte Bipper und zog das Messer aus ihrem Oberkörper. Sofort sackte sie zu Boden.
Aus irgendeinem Grund fand er diesen Anblick so lustig, dass er nicht anders konnte als laut loszulachen.

End?

Verrat (Gravity Falls OS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt