Als ich wieder nach Hause kam warf ich meine Handtasche und die Jeansjacke auf das Sofa und ging in die Küche um mir eine Fertigpizza in den Ofen zu schieben. Ich war eine absolut miese Köchin und nachdem ich einmal fast die Küche abgebrannt hatte bei dem Versuch Rührei zu machen ließ ich es lieber bleiben. Ich tigerte durch die Wohnung während ich auf mein Essen wartete. Ich war unruhig und wusste nicht, warum. Etwas stimmte nicht. Irgendwas war anders. Ich zuckte zusammen als mein Smartphone klingelte weil die Zeit für meine Pizza rum war. Ich ging in die Küche, öffnete den Ofen und holte die Pizza heraus, wobei ich aber so nervös wurde, dass ich an das heiße Rost kam und mich verbrannte. Ich rannte zum Waschbecken um die Verbrennung zu kühlen. Was war denn nur los mit mir? Ich war vollkommen unkonzentriert. "Reiß dich zusammen, Sunny", knurrte ich und drehte den Hahn zu. Auch wenn ich schnell reagiert hatte, würde ich wohl eine Brandblase bekommen. Ich holte die Pizza diesmal vorsichtiger aus dem Ofen und ging zu meinem Schreibtisch. Dort aß ich meine Pizza und versuchte, etwas zu arbeiten. Als freie Schriftstellerin verdiente man nicht viel, aber ich kam über die Runden. Aber meine temporäre Konzentrationsschwäche machte sich auch jetzt bemerkbar. Nachdem ich knapp fünf Minuten lang nur auf den Bildschirm gestaart hatte ohne etwas zu schreiben, hatte ich aufgegeben und mich in meinem Stuhl zurückgelehnt. Neben dem Laptop stand ein Foto von mir und Toby als wir noch Kinder gewesen waren. Als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Schon damals war Toby der Außenseiter gewesen, weil er nicht geweint hatte als er von Bäumen fiel und Narben gehabt hatte von den vielen Verletzungen, die die anderen dumm fanden, weil man doch wusste, dass sowas weh tat. Toby wusste es nicht. Er hatte keine Ahnung, was Schmerzen bedeuteten. Zumindest körperlich nicht. Seelisch hatte er aber mehr Schmerzen erlebt als manch anderer.
"Er ist wieder hier!", rief die fast schon hysterische Stimme von Mrs. Rogers durch den Telefonhörer. Ich glaubte, dass sie wieder eine ihrer Wunschvorstellungen hatte. "Er hat mir etwas hinterlassen. Auf dem Küchentisch! Er war hier, Sunny. Er ist nach Hause gekommen." Mir stockte der Atem. "Was?", fragte sie. "Was hat er da gelassen?" "Eine Nachricht. Es ist seine Handschrift, da bin ich mir sicher!" Ich konnte es kaum glauben. "Was schreibt er?" "Dass es ihm leid tut. Oh, der arme Junge!" Mir fiel der Hörer aus der Hand und landete auf dem Boden. Monoton ging ich in die Küche. Ich hatte Angst davor etwas zu finden und gleichzeitig auch davor, dass ich nichts finden würde. Auf dem Tisch lag ein gefalteter Zettel als ich ihn hochhob fiel ein kleines silbernes Medaillon heraus. Das war meins! Ich hatte gedacht, dass es mir in der Psychiatrie gestohlen worden wäre. Ich faltete den Zettel auseinander und las die krakeligen Worte: "Es tut mir Leid. Alles." Mehr stand da nicht. Eine Träne lief meine Wange runter. Ich drückte den Zettel an meine Brust. "Willkommen zu Hause", flüsterte ich.
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Creepypasta Love
FanfictionDies wird eine Sammlung einzelner Kurzgeschichten zu verschiedenen Creepypastacharakteren. Auch Killer haben ein weiches Herz und verlieben sich manchmal. Diese Geschichten beinhalten eine Sammlung an Liebe, Furcht und Sex. Ich hoffe, dass es eu...