Es tat gut zu wissen, dass Toby wieder da war, aber er hatte nicht mal den Mut gehabt, mir persönlich unter die Augen zu treten. Ich stand wie jede Nacht in dem hellen weißen Licht meiner Badezimmerlampe, aber ich schaffte es nicht in den Spiegel zu sehen. Ich wollte mich nicht ansehen. Ich hatte den ganzen Tag lang geweint. Ob vor Erleichterung oder Angst wusste ich nicht. Ich war zwar froh, dass Toby an mich gedacht hatte, aber wie sollte es weiter gehen? Würde es überhaupt weiter gehen oder würde er einfach wieder verschwinden? Und wäre es nicht vielleicht sogar besser, wenn er einfach wieder ging? Er tötete Menschen und er war krank! Vielleicht zog er mich wieder in diesen Abgrund.
Ich griff nach meinen Schlaftabletten und wollte sie gerade schlucken, als eine Hand mit einem fingerlosen schwarzen Handschuh sich auf meinen Arm legte. "P-pack die D-dinger weg, Sunny." Ich zitterte vor Aufregung. Endlich schaffte ich es, meinen Blick zu heben und in den Spiegel zu sehen. Hinter mir stand er. Sein Gesicht von einer Maske und einer großen Brille verdeckt, seine braunen Haare steckten unter einer Kapuze. Er war schon immer groß gewesen, locker einen Kopf größer als ich. "D-das habe ich lange g-g-genug mit ang-gesehen, Sunny. D-du musst d-damit aufhören. Es t-t-tut d-dir nicht gut." "Ich kann ohne sie nicht schlafen, Toby", brachte ich mit Mühe über die Lippen. Toby senkte seinen Kopf, sodass seine Stirn gegen meinem Hinterkopf lehnte. "I-ich habe d-dich kaputt ge-gemacht. Es t-t-tut mir so leid." Ich legte meine freie Hand auf seine. "Nein, Toby. Ich habe mich selber kaputt gemacht. Ich war mir so sicher, dass ich dich verloren hatte und ich hatte nichts dagegen getan. Ich habe dir nie geholfen." Toby drückte sanft meinen Arm. "D-du hast mir gezeigt, d-d-dass es Menschen g-gibt, d-die mich lieben k-k-können und dass ich a-auch lieben k-kann." Mir stiegen die Tränen in die Augen. ich ließ die Tabletten auf den Boden fallen und fuhr herum. Meine Hände legte ich auf Tobys Wangen. "Du bist zurück gekommen. Das ist alles was zählt."
Toby sah auf die Tabletten auf dem Boden. "Ich weiß was B-Besseres um einzuschlafen." Er hob mich im Brautstyle hoch und trug mich ins Schlafzimmer. Dort legte er mich vorsichtig aufs Bett. "Nimm die Maske ab", bat ich. "D-du willst mich nicht s-s-so sehen", widersprach er. "Ich will dich so sehen, wie du bist", ermutigte ich ihn und zog ihm die Brille und die Maske vom Gesicht. Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen die Narbe an seinem Mund nach, woraufhin er erschauderte. "Du brauchst dich vor mir nicht zu schämen, Toby." Er lächelte leicht. "I-ich weiß. D-d-das musste ich nie." Und dann küsste er mich. Seine Zunge fuhr über meine Lippen, die ich leicht öffnete und dann spielte seine Zunge mit meiner. In meinem Bauch tanzten Schmetterlinge. So hatte ich mich auch damals gefühlt, bei unserem ersten Kuss, unserem ersten Mal nur kurz bevor sich alles änderte. Damals hatte ich zum ersten Mal die blauen Flecken und Narben auf seinem Körper gesehen, die er von seinem Vater hatte. ich war erschrocken, aber er hatte damals nur gelächelt. "Alles okay. Ich kann es eh nicht spüren", hatte er gesagt.
Ich zog ihm diesmal sein Short über den Kopf und erschrak erneut. Sein Körper sah noch viel schlimmer aus als vor ein paar Jahren. Sein Vater war tot, er war es nicht mehr, der ihn verprügelte. "I-ich bin ein K-killer. Die Wunden sind b-berufsbedingt", versuchte Toby mich zu beruhigen. "Ich will dass es dir gut geht", flüsterte ich und küsste ihn erneut. Toby packte mich und zog mich auf seinen Schoss. Ich konnte seine Erektion an meinem Oberschenkel spüren. "I-ich habe das so verm-misst", murmelte er an meinem Ohr und küsste meinen Hals. Ich stöhnte auf. "Ich auch!" Tobys Hände wanderten unter mein Shirt und er zog es mir mit einer schnellen Bewegung über den Kopf. Seine Küsse bedeckten meinen Hals bis runter zu meiner Brust. "Hör nicht auf", flehte ich. "Hab ich n-nicht vor." Ich ließ mich zurück fallen, darauf vertrauend, dass er mich halten würde und das tat er. Vorsichtig ließ er mich mit dem Rücken aufs Bett gleiten. Ich zog meine Hose aus und lag nur noch in Unterwäsche vor ihm. "D-du bist das hübscheste M-m-mädchen, dass ich jemals gesehen habe!", raunte er. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und zog ihn zu mir. "Du musst dich jetzt aber auch ausziehen", sagte ich grinsend und Toby tat es ohne zu widersprechen und half mir auch gleich aus meinen restlichen Klamotten raus. Seine Hände wanderten an meinen Oberschenkeln entlang und seine Mund lag an meiner linken Brust. Er leckte und knabberte sanft. In meinem Unterleib zog sich alles zusammen. Ich hatte all die Jahre auf ihn gewartet, jetzt konnte ich nicht länger warten. "Tu es", bat ich ihn. "Bitte!" Toby lächelte erneut und drang dann ohne weitere Vorwarnung in mich ein. Ich bäumte mich stöhnend auf. Das war so gut! Er war so tief in mir, er fühlte mich aus! Als er anfing, sich in mir zu bewegen schrie ich vor Lust auf. Toby war zwar sanft und vorsichtig, aber trotzdem energisch. "Toby!", schrie ich seinen Namen. Ich konnte ihn an meinem Ohr stöhnen hören, spürte seine Wärme an meiner nackten Haut. Ich vergaß alles um mich herum. Nichts und niemand war mehr wichtig, alles was zählte, war dieser Moment. "Ich komme!", schrie ich irgendwann und als dann der Knoten platzte war das mein erster Orgasmus in sechs Jahren. Seitdem ich das letzte Mal mit Toby geschlafen hatte, hatte ich nie wieder einen anderen Mann an mich heran gelassen und das war es alles wert gewesen. Nur kurz darauf spürte ich, wie Toby härter zustieß und sich mit einem letzten tiefen und harten Stoß in mir ergoss.
Wir lagen danach nebeneinander im Bett. "Das war gut", nuschelte ich an seine Brust gekuschelt. "D-du sollst schlafen, n-nicht r-reden", antwortete Toby und küsste mich auf meinen Scheitel. Seine Anwesenheit reichte aus. Er war wieder bei mir. Er war da, wo er hingehörte und ich da, wo ich sein wollte: In seinen Armen. Langsam driftete ich in einen traumlosen, tiefen Schlaf, wie ich ihn seit Jahren nicht hatte.
Am nächsten Tag hatte ich Angst die Augen zu öffnen. Was, wenn es ein Traum gewesen war? Was, wenn Toby nicht mehr da war? Tatsächlich war das Bett neben mir leer als ich nachsah. Er war einfach wieder verschwunden. Niedergeschlagen stand ich auf um auf Toilette zu gehen, als ich Geräusche aus der Küche hörte. Sofort lief ich dorthin. Toby stand nur in Boxershorts bekleidet am Herd und machte Frühstück mit Rührei und Waffeln. "Du kannst kochen?", fragte ich. Toby grinste mich an. "Jack hat es mir b-beigebracht." Er schob die Pfanne von der heißen Herdplatte und kam zu mir. "Wie geht es weiter?", stellte ich die Frage, die mir am meisten Angst machte. "Komm mit mir", bat Toby. "Die P-proxys werden dich lieben. Naja, alle a-a-außer Clockwork, d-die wird eifersüchtig, aber das k-kann ich klären." Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich wusste nicht, wer oder was die Proxys oder Clockwork waren, aber ich wollte mehr als alles andere bei ihm sein. Mich würde niemand vermissen. Niemand außer einer einzigen Person. "Ich tue es! Aber nur unter einer Bedingung.
Fünf Monate später
Ich stand wie immer vor der Tür des Hauses und wartete darauf, dass man mir aufmachte. "Sunny!" Mrs. Rogers strahlte mich an. "Komm rein", sagte sie schnell und zog mich ins Haus. "Ist er da?", fragte sie. "Oben", sagte ich lächelnd und Mrs. Rogers eilte die Treppe hoch in Tobys altes Zimmer. Wir kamen jeden Monat her um sie zu besuchen. Sie sah ihren Sohn wieder und ich war an seiner Seite und zwar für immer. Das kleine Mädchen, das uns heute begleitet hatte, griff nach meiner Hand. "Alles okay, Sally?", fragte ich sie. Sie blickte mit ihren traurigen großen Augen zu mir rauf. "Er hat eine Familie", sagte sie. "Dank dir." Ich strich ihr über den Kopf. "Wir alle sind seine Familie."
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Creepypasta Love
FanficDies wird eine Sammlung einzelner Kurzgeschichten zu verschiedenen Creepypastacharakteren. Auch Killer haben ein weiches Herz und verlieben sich manchmal. Diese Geschichten beinhalten eine Sammlung an Liebe, Furcht und Sex. Ich hoffe, dass es eu...