Der frühe Vogel ...

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"Ally!", hörte ich meine kleine Schwester schreien.

"Was?!", schrie ich genervt.

Keine Antwort.

Warum musste mich dieses Nervenbündel immer so früh morgens wecken?

Ich gähnte laut, rieb mir meine Augen und streckte mich. Danach griff ich nach meinem Handy um nachzusehen wie spät es war.

Sieben Uhr morgens. Toll, danke Gott für meine kleine Schwester.

Nach einer Weile rappelte ich mich auf und schleppte mich ins Bad.

Als ich die Türklinke nach unten drückte, bemerkte ich erst, dass die Türe verschlossen war.

"Emily? Mach sofort diese blöde Türe auf!", schrie ich, während ich wie wild dagegen hämmerte.

"Beruhig dich mal, ey.", antwortete sie genervt.

Ach, wie ich mich schon auf den Umzug freute, endlich eine eigene Etage nur für mich. Keine nervende Emily. Jeden Tag ausschlafen. Ich konnte es kaum erwarten morgen endlich nach Berlin zu ziehen.

Meine Freunde werde ich zwar schrecklich vermissen, aber dazu gab es ja diese ganzen sozialen Netzwerke.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schloss meine kleine Schwester endlich das Bad auf und ging heraus, während sie sich dramatisch die Haare über ihre Schulter schmiss. "Wenn du dich jetzt besser fühlst als alles andere auf der Welt, dann werd' glücklich mit deiner arroganten Art!", sagte ich ihr nach, worauf sie nur mit einem sarkastischem Grinsen reagierte was mich auf 180 brachte.

Ich ging ins Bad, schmiss die Tür hinter mir zu und schloss sie ab.

Nach einem kurzen Blick in den Spiegel bemerkte ich, dass ich aussah wie der letzte Penner.

Ein kleines Lächeln huschte mir über's Gesicht bei diesem Anblick.

Anschließend stieg ich in die Dusche, wusch mir meine Haare & reinigte mein Gesicht. Mit einem Turban auf dem Kopf, den ich immer machte, wenn ich nasse Haare hatte und einem Bademantel ging ich wieder zurück in mein Zimmer und zog mir eine Jogginghose und einen Pulli an.

Heute regnete es, was ich ziemlich schade fand, da ich heute eigentlich nochmal in der Gegend rumspazieren wollte, bevor ich umzog.

Dann schmiss ich mich auf's Bett und checkte meine Nachrichten.

In der WhatsApp Gruppe mit meinen drei besten Freundinnen, hatte eine geschrieben, dass sie sich schon auf heute freuen würde, da die Mädels heute bei mir übernachten durften.

Ich schrieb schnell, dass es mir genauso ging und stand mit einem tiefen Seufzer wieder auf.

Gleich danach setzte ich mich an meinen Schminktisch & begann mich zu schminken. Creme, ein bisschen Foundation, da meine Haut heute miserabel aussah und Mascara.

Halbwegs zufrieden mit dem Ergebnis schaltete ich nun mein Glätteisen ein und lockte die vordere Partie meiner Haare.

Als ich fertig war band ich meine Haare zu einem Zopf, zog ein paar Strähnen raus und ging nach unten um zu frühstücken.

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