Die Firma

74 2 0
                                    


Leila

Mist, dass sollte er alles gar nicht mitbekommen. Jim bringt mich manchmal mit seiner puren Zahlenlogik auf die Palme. Er hat ja Recht, aber ich will diesem Geschäftspartner loswerden. Er hat negativ Schlagzeilen gemacht. Er ist in nicht ganz legale Geschäfte verwickelt und das kann und will ich nicht tolerieren. Selbst wenn ich dadurch Geld verliere.

Sasha steht in meiner Küche genau vor mir und schaut mich während des Telefonates mit Neugier und etwas Verwunderung an.

Jetzt muss ich ihm das wohl erklären. Warum musste Jim den jetzt anrufen?

Als ich das Gespräch beendet habe, lege ich mein Handy auf die Anrichte. Einmal tief einatmen, erst danach schaue ich Sasha in die Augen.

Er sieht mich eindeutig skeptisch an und sucht nach Antworten in meinen Augen. Mist. Es bleibt mir also wirklich nicht erspart. Ich seufze auf.

„Komm lass uns essen, solange es noch warm ist. Ich erkläre es dir dabei." Sasha nickt nur und geht dann zum Tisch.

Ich sitze ihm genau gegenüber am Tisch.

„Leila, du musst es mir nicht erklären, wenn du nicht möchtest." Sagt er mit so einer sanften Stimme, dass ich kurz versucht war darüber nachzudenken.

„Doch ich denke ich muss es dir erklären."

„Ich habe in Deutschland meine eigene Firma. Hauptsächlich habe ich in Immobilien investiert. Aber als mich damals ein Bekannter seinen Business-Plan vorgestellt hat und mich um Geld gebeten hat. Habe ich in sein Unternehmen investiert und habe dafür Firmenanteile erhalten. Doch jetzt sieht es so aus, als ob es nicht alles Legal ist, was er macht. Also stoße ich die Firma ab, damit meine anderen Geschäfte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden." Erst jetzt atme ich wirklich aus. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich das alles so schnell wie möglich erzählt habe. Ich kann seinen Blick nicht deuten, so viele Regungen flackern in seinem Blick auf.

„Gehört dir die Firma, die die Praxen kauft?", fragt er mit ruhiger Stimme.

Ein kleines Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.

„Nein, dort bin ich angestellt. Ich liebe diesen Job. Es ist mein Leben. Das ist was ich wirklich gut kann. Meine eigene Firma war eine clevere Idee und viel Glück. Mehr nicht."

Sasha nickt wieder nur. Das bringt mich noch um, wenn er nicht bald etwas sagt. Etwas womit ich arbeiten kann.

„Sag bitte was.", sage ich leise und mit zaghafter Stimme. Das wollte ich nicht. Warum bin ich verlegen? Ich muss mich nicht für meinen Erfolg schämen.

„Warum hast du es mir nicht gesagt?" Ist das das Problem?

„Das ist das einzige was du wissen willst?", frage ich so ungläubig. Auf seinem so wunderschönen Gesicht bilden sich wieder diese Falten auf der Stirn.

„Ja, ich verstehe nicht, warum du mir nicht gesagt hast, dass du eine eigene Firma hast."

Ich muss kurz auflachen.

„Es tut mir leid. Ich habe nur immer das Gefühl, dass man mich wegen meines Geldes nur mag. Und ich wollte nicht, dass ich bei dir nur ansatzweise dieses Gefühl bekomme. Ja ich weiß, dass es doof ist. Du hast wahrscheinlich viel mehr Geld als ich." Ich atme nochmal tief ein.

„Ich weiß nicht, wie man so ein Gespräch angehen sollte. Die meisten Männer fühlen sich bedroht, wenn die Frau Geld hat." Jetzt ist es Sasha der anfängt zu lachen.

„Ich interessiere mich nicht für dein Geld, davon habe ich genug. Aber ich interessiere mich für dich. Und will am liebsten alles über dich erfahren."

Wir unterhalten uns während des Frühstückes noch ein bisschen über meine Firma. Was ich noch vorhabe oder plane mit der Firma. Er wirkt interessiert. Er will wissen, wie ich darauf gekommen bin und was ich noch in meinem Leben machen. Er interessiert sich wirklich für mich. Ich spüre, dass sich durch mein Geständnis etwas verschoben hat. Ich habe das Gefühl ihm wirklich alles sagen zu können. Er gibt mir Kraft und läuft nicht weg. Er kann vielleicht mein neues zuhause werden.

Ich vermisse diese Geborgenheit. Ich vermisse das Gefühl von starken Armen um mich herum, wenn ich selber mal wieder an mir Zweifel. Kann Sasha dieser Mann vielleicht für mich werden? Kann ich es zulassen, dass er es wird? Ja ich will es. Und ich spüre diese Verbindung zu Ihm, alles in meinem Körper sehnt sich nach ihm, nach seiner Berührung.

Ich habe seit IHM, dies nicht mehr gespürt. Ich sollte vielleicht Sasha von IHM erzählen. Vielleicht läuft er dann weg, aber dann weiß ich es wenigsten. Ich hoff er bleibt bei mir.

Liebe       Verlangen                   Lust (Band 2)  unüberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt