Kapitel 2

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Wie an vielen Tagen gingen wir in den Stadtpark. Auf einmal
sahen wir eine große und saftige Wurst im Mülleimer liegen. Eigentlich bekommen wir von unseren Menschen genug zum Fressen aber eine Wurst kann nie schaden.
Wir beide kletterten auf die Mülltonne und versuchten an die Wurst zu kommen. Dabei rutschte ich aus und fiel in den Mülleimer. Charly versuchte aber immer noch an die Wurst zu kommen, anstatt mir zu helfen, aus dem Mülleimer zu klettern.
So fiel er auch in den Mülleimer.
Da wir jetzt an die leckere Wurst kamen, entschieden wir uns erst die Wurst zu fressen und erst danach würden wir wieder aus dem Mülleimer klettern.
Auch wenn es im Mülleimer stank, blieben wir trotzdem drinnen, denn es gab Essen. Die Wurst schmeckte nicht schlecht, doch
plötzlich spürten wir, wie jemand den Mülleimer ausleerte, indem er den Müllsack mitnahm.
Wir schlugen um uns herum und versuchten panisch aus dem Müllsack zu kommen. Doch leider umsonst. Danach landete der Müllsack, wie wir jetzt wisssen, in einem großen Container. Wir beide bekamen keine Luft und wir sahen schon unser Leben an uns vorbeiziehen.
"Fluffy, falls wir nie wieder hier rauskommen, will ich dir sagen dass du ein sehr guter Freund warst," hörte ich Charly niedergeschlagen sagen.
"Du warst auch ein sehr guter Freund," antwortete ich verzweifelt.  Doch plötzlich kratzte jemand oder etwas an unserem Müllsack. Der Müllsack wurde aufgerissen und wir beide zwängten uns aus dem kleinen Loch raus. Ich sah Cherie welche mir erzählte: "Ich wohne hier in der Gegend und habe den zappelnden Müllsack auf dem Container entdeckt. Dabei habe ich noch diesen widerlichen Geruch erkannt, und wusste dass du, Fluffy in diesem Müllsack bist. Wie seid ihr da reingekommen?"
Bevor ich Charly aufhalten konnte antwortete er: "Im Mülleimer war eine Wurst und wir wollten uns die Wurst holen. Aber wir sind in den Mülleimer gefallen und jemand hat diesen Müllsack in den Container geworfen." Ich war so sauer. Wie kann Charly ihr unsere peinliche Geschichte erzählen? Sie findet mich schon sowieso komisch und jetzt denkt Cherie sicher, ich wäre verrückt. Jetzt weiß sie sicher, wie verfressen wir sind.
Cherie schaute uns mit großen Augen an.
"Dasselbe ist mir auch einmal passiert," lächelte sie. Das hätte ich niemals erwartet.
"Wir sind uns wohl ähnlicher als ich dachte," stellte Cherie fest. "Kommt mal mit, ich zeige euch wo ich wohne und stelle euch meine Freunde vor," meinte sie. Ich und Charly folgten ihr natürlich.
Cherie führte uns zu ihrem Zuhause, ein riesiger Wolkenkratzer. Sie zeigte hoch und sagte: "Ich wohne ganz oben."  Ich staunte und erkundigte mich: "Wie kommst du denn ganz nach oben?"
"Mit dem Aufzug, was ist das für eine blöde Frage," atwortete Cherie lächelnd.
"Oben gibt es eine wunderschöne Aussicht. Soll ich euch mal mit nach oben mitnehemen?" fragte Cherie nach.  Mir war etwas mulmig zumute aber ich stimmte zu. Charly hatte zwar auch Angst, aber er wollte mich nicht mit Cherie alleine lassen und kam deshalb mit.
Cherie führte uns zum Eingang und wir stiegen in den Aufzug ein. Wir fuhren eine halbe Ewigkeit mit dem Aufzug bis wir endlich oben angekommen waren.  Wir stiegen auf eine Aussichtsplattform und schauten uns um. Es war ziemlich hoch.
Cherie fragte uns neugierig: "Na, wie gefällt es euch hier?"
"Es ist schön, aber ziemlich hoch. Etwas zu hoch für mich," antwortete ich ehrlich.
"Ich liebe diesen Ort besonders weil ich hier Vögel fangen kann. In dieser Höhe fliegen viele Vögel  und lecker schmecken sie auch," erzählte Cherie.
Sie entdeckte einen Vogel und duckte sich. Sie wartete und plötzlich sprang sie so hoch, wie ich noch nie eine Katze springen gesehen habe und schnappte sich den Vogel, welchen sie mit einem einzigen Biss tötete. Es war sogar ein Adler. Charly und ich waren sprachlos.
"Du, du kannst Vögel jagen und fangen?" fragten wir schockiert. Ich erinnerte mich an unsere Schmetterlingsjagt, die nicht immer gut lief. Wir schafften es nicht mal einen Schmetterling zu fangen und Cherie fing ohne Mühe einen großen Adler.  Cherie schob uns den Adler vor die Pfoten und miaute:" Beißt rein."
Ich hatte ehrlichgesagt noch nie einen Vogel gefressen. Aber ich biss rein. Was soll sonst Cherie von mir denken. Ich verschluckte mich an einer Feder und hustete laut. Cherie lachte: "Man isst Vögel ohne die Federn, das weiß doch jede Katze. Sagt nicht, ihr habt noch nie einen Vogel probiert."
Charly biss auch einmal ab und sprach mit vollem Mund: "Mmh, das schmeckt aber lecker!"
"Ich werde euch jetzt auch meine Freunde vorstellen," teilte Cherie mit. "Muffin, komm mal her."
Ich erwartete, dass eine Katze kam, aber stattdessen erschien ein kleiner Hamster.
"Das ist Muffin," sagte sie und stellte uns den kleinen Hamster vor. "Hallo, nett euch kennenzulernen," begrüßte uns Muffin freundlich.
Ich sah, wie Charly beim Anblick des Hamsters das Wasser im Mund zusammenlief. Seine Augen wurden groß. Ich hoffte, dass er nicht das tun würde, an was ich dachte. Doch er tat es. Er nahm den Hamster in den Mund. Als er gerade zubeißen wollte schlug ihm Cherie mit der Pfote über seinen Kopf und schrie: "Spuck ihn sofort aus! Wie kannst du es wagen, ihn fressen zu wollen?!"
Charly folgte beschämt ihrer Anweisung und spuckte den Hamster aus .
"Hey ,was soll das?" beschwerte sich der kleine Hamster Muffin.
"Dein Freund ist ein kleiner Hamster?" fragten wir beide erstaunt.
"Ja, das ist er. "
"Kommt mit, ich werde euch jetzt auch meine Katzenfreunde zeigen," sprach Cherie.
Muffin folgte uns.
Wir stiegen in den Aufzug und fuhren ein Stück nach unten. Als wir ausstiegen sahen wir schon eine etwas größere Kätzin mit flauschigem weißem Fell. Ihr Fell sah genauso aus wie meins. Der einzige Unterschied zwischen uns war unsere Augenfarbe. Ich habe giftgrüne Augen und die Kätzin hatte kristallblaue Augen.
Cherie stellte sie uns vor und sagte: "Das ist Bijoux."
Bijoux, das sind Charly, Fluffy und Muffin.
"Hallo," sagte Bijoux.
"Hallo," entgegnete Charly.
"Ich gehe dann mal wieder, es gibt gleich Essen," erklärte Bijoux und lief davon.
"Wir gehen jetzt nach Hause, es ist schon spät, unsere Besitzer werden sich sonst Sorgen um uns machen," sagte ich.
"Es war schön euch zu treffen," sagte Cherie und verabschiedete sich von uns.
"Du kannst auch einmal zu uns kommen und uns besuchen," schlug ich vor.
"Das klingt super," antwortete sie.
Wir machten uns auf den Weg nach Hause. Es war schon dunkel geworden. Ich drehte mich noch einmal um  und sah Cherie's wunderschönes weißes Fell, welches im Abendlicht glitzerte.

Mein Leben als KatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt