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Alexis P.o.V

"Daaaaad, ich bin dann mal weg." Ich zog schnell meine schwarzen High Heels an, richtete nochmal meine Haare und zog mir dann meinen Mantel über. "Wo gehst du hin, Schätzchen?", fragte er mit einem misstrauischen Blick. "Na, ich geh feiern wo nach siehts denn aus?", gab ich schnippisch zurück. Okay, vielleicht war das ein bisschen übertrieben.

Mein Vater gab ein leises Seufzen von sich und fuhr sich nervös über sein Gesicht. "Schätzchen, solltest du nicht vielleicht einen Gang runterschalten? Ich weiß, dass du deine Mum...", ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen und stürmte aus der Tür. Das Letzte woran ich jetzt denken wollte war Mum.

Es war bereits 22.15 Uhr als ich am Haus eines Typen aus meiner Stufe ankam. Ich glaube er hieß Jason oder so. Als ich das Haus betrat kam mir schon der Geruch von Alkohol und Schweiß entgegen und der Bass dröhnte in den Ohren. Auf dem Weg zu den Getränken, liefen mir ein paar knutschende besoffene Pärchen über den Weg, die ich dann unsaft zur Seite stieß. Ich bediente mich großzügig am Alkohol und beobachtete die anderen Leute. Der einzige Grund warum ich auf solche Partys ging war, weil man hier erstens gratis Alkohol bekam und zweitens manchmal echt was zu lachen hatte.

Genau wie jetzt. Einer der größten Nerd's der Schule machte sich an das hübscheste und gleichzeitig beliebteste Mädchen ran. Er taumelte schon leicht hin und her und das Mädchen, Cassie, gab einen angewiderten Blick von sich. Ich ahnte irgendwie nichts Gutes.

Langsam wurde mir das Ganze zu langweilig und ich begab mich auf die Couch wo ein Platz freigeworden war. Diese Mörderschuhe machten es mir wirklich unmöglich so lange zu stehen.

"Sag mal spinnst du eigentlich?!", vernahm man Cassies Stimme trotz der lauten Musik.

Alle Leute drehten sich nach ihr um und der Nerd von vorhin saß nun am Boden.

"Das ist so ekelhaft!" , rief Cassie und lief nach draußen. Der Typ hatte ihr allenernstes vor die Füße gekotzt. Ein paar Leute machten die Sauerei weg und dann ging es auch schon weiter mit der Party. Die Musik wurde immer lauter, meine Drinks immer mehr und das Verlangen danach nach Hause zu gehen und mich in mein Bett zu legen immer größer.

Irgendwann stieg der Druck in meiner Blase und ich machte mich auf den Weg zur Toilette. Ich wollte gerade die Türklinke runterdrücken als von innen lautes Geschrei zu hören war.

"Du bist so ein widerliches Arschloch Mike!", rief ein Mädchen mit verweinter Stimme.

"Hey Tessa, Baby, das war nur ein Ausrutscher du weißt doch, dass ich nur dich liebe." Und dann war nur noch ein lautes Klatschen zu hören. Schritte kamen auf die Türe zu, doch ich hatte bereits so viel getrunken, dass ich gar nicht realisierte, dass ich mich aus dem Staub machen sollte. Das Mädchen sah mir erschrocken ins Gesicht. Ihr Mascara war verlaufen und ihre blauen Augen sahen trüb aus. Ihre langen Haare fielen ihr über die Schultern.

Ihre traurige Miene wechselte zu einem wütenden Gesichtsausdruck. Sie drehte sich um. "Ein Ausrutscher? Einen Ausrutscher nennst du das? Ich glaub ich spinne... Du fickst meine beste Freundin und dann finde ich auch noch raus, dass ihr schon seit Monaten was am Laufen habt und du sagst du liebst mich?" Wow, okay ich glaube ich sollte hier verschwinden, aber meine Blase drückt so sehr.  "Ihr seid für mich gestorben, alle beide!", sagte diese Tessa und ging an mir vorbei. Ich stellte mich näher an die Klotür und hoffte, dass die endlich da raus verschwinden würden bevor ich mir in die Hose mache. "Süße, an deiner Stelle würde ich da nicht reingehen. Das da drin ist einfach widerlich", sagte Tessa an mich gewandt, ,, unten gibt es übrigens auch noch eine Toilette." Also folgte ich ihr nach unten wo sie mir die andere Toilette zeigte.

Einen Klobesuch später beschloss ich nach Hause zu gehen. Also nahm ich meine Jacke und ging nach draußen, auf der Treppe begegnete ich jedoch wieder Tessa. Wie ein Häufchen Elend saß sie da, in ihrem Kleid in der eisigen Kälte. Ihr Kopf war in ihrem Schoß vergraben und leise Schluchzer waren zu vernehmen. Sie tat mir Leid wie sie da so alleine saß, also setzte ich mich zu ihr und strich ihr beruhigend über den Rücken.

"Hey Tessa, vergiss ihn einfach. Er hat dich nicht verdient." Es war echt komisch mit einem fremden Mädchen da zu sitzen und es zu trösten. Instinktiv umarmte ich sie einfach. "Danke", flüsterte sie  und schaute mich mit einem Lächeln an. "Keine Ursache."

"Tess, Tessi, bist du hier draußen?" Wenn das jetzt ihr Freund bzw Ex-Freund war konnte er was erleben. "Ich bin hier Luke", sagte Tessa. Ein Junge kam um die Ecke. Tessa stand auf und lief ihm in die Arme. "Beruhig dich, Tessi was ist passiert?", fragte der Junge,ähm Luke,besorgt als sie wieder anfing zu weinen.

Nach ein paar Minuten Stille beschloss ich dann doch etwas zu sagen und dann nach Hause zu gehen. "Ihr Ex-Freund scheint ein ziemliches Arschloch zu sein." Luke schaute mich nur stirnrunzelnd an. "Er hat sie betrogen", versuchte ich es ihm zu erklären. Ihm klappte die Kinnlade runter. "Ich wusste doch, dass er nicht gut für dich ist Tessa", flüsterte er. 

"Ja, aber ich dachte er liebt mich und dann vögelt er einfach mal meine beste Freundin und hat seit Monaten mit ihr eine Affäre", gab Tessa sauer von sich. " WAS?!"

"Können wir bitte wann anders darüber reden? Ich bin müde und will einfach nur nach Hause."

Luke löste sich von ihr. "Klar. Ich hol schnell meine Sachen und dann können wir gehen."

"Ja, ich glaub ich muss dann auch mal los", sagte ich da ich es unhöflich fand mich nun nicht zu verabschieden. Tessa nickte und lächelte tapfer.

Also machte ich mich auf den Weg und versuchte die eisige Kälte zu überleben. Es hatte bestimmt nicht mehr als 5°C. Was sollte man sich auch im Winter erhoffen, dass es 30°C hat? Schön wärs!

Irgendwann kam ein Auto neben mir zum Stehen, doch ich verschnellerte meine Schritte und behielt den Kopf gesenkt. Das Auto hielt mit mir Schritt. Langsam wurde das echt zu gruselig. "Hey, hier sind Tessa und Luke, sollen wir dich mitnehmen?"

Ich sah nach oben und die zwei schauten mich an. "Ähm,..also ich weiß nicht." Gut Tessa hatte sich in meinen Armen ausgeheult, aber das heißt noch lange nicht, dass ich ihr und diesem Luke vertrauen kann. "Na komm schon, wir beißen nicht", sagte nun Luke und lächelte mich an. Tessa nickte nur zustimmend.

Entweder ich lief jetzt im kurzen Kleid bei 5°C (es waren bestimmt viel weniger) eine Stunde nach Hause und holte mir eine Lungenentzüdung oder ich ging das Risiko ein von zwei mir unbekannten Teenagern gekidnappt zu werden. Ich überlegte kurz und stieg kurzer Hand in den Wagen ein.

"Also, deine Adresse?", fragte mich Luke.Ich sagte ihm meine Adresse und er startete den Motor.

Ich merkte wie meine Lider immer schwerer wurden und sich die Schmerzen in meinem Kopf breit machten und irgendwann driftete ich in einen angenehmen Schlaf.

I'm a messWo Geschichten leben. Entdecke jetzt