Chapter 3

8.4K 282 9
                                    

Verliebst du dich, verlierst du dich.

                                     ☽
In dem Moment, als sich unsere Blicke trafen, blieb die Zeit stehen. Ich konnte gar nicht beschreiben, was gerade in meinem inneren vor sich ging. Es war so, als würde ich mich zu ihm hingezogen fühlen, obwohl ich ihn nicht einmal kannte. Als hätte ich endlich das gefunden, wonach ich mein Leben lang gesucht habe. Eine Antwort auf alle Fragen.

Selbst, wenn ich wollte, hätte ich meinen Blick nicht von ihm lösen können. Ich trat einen Schritt vor, was er ebenfalls tat. Durch die Distanz konnte ich nicht viel von seinem Gesicht erkennen, aber allein von hier, war er...wow.

Tief ein uns ausatmen. Eine Berührung an der Schulter ließ mich zusammenzucken und den Blickkontakt zu dem mysteriösen gutaussehenden Jungen abbrechen. Als ich meinen Kopf nach rechts wandte, sah ich bereits in das strahlende Gesicht von Claire. Noch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, hatte sie mich schon in eine Umarmung gezogen. Ich schloss ebenfalls meine Arme um sie und nuschelte eine Begrüßung.

»Bin ich froh, dass du da bist

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

»Bin ich froh, dass du da bist. Ich habe dich so unglaublich vermisst.« Rief sie, als sie sich von mir löste. Ich lächelte sie breit an.        

»Und ich dich erst.« Erwiderte ich glücklich. Lächelnd nahm sie meine Hand und zog mich mit zum Eingang.   

»Weißt du, was ich gerade erfahren habe?« Ich schüttelte den Kopf. »Wir haben seit heute fünf neue Schüler. Sie kommen angeblich aus England und wollen hier ihren Abschluss machen. Ich muss schon sagen, schlecht sehen sie nicht aus. Vor allem der mit den braunen Haaren. Aber der ist bestimmt mit dem Mädchen mit den dunklen Haaren zusammen, so wie sie sich ansehen und miteinander umgehen.« Sie seufzte zum Ende hin und ich musste lachen.

Etwas schüchtern warf ich einen kurzen Blick über die Schulter und sah zu der Gruppe. Der Typ den ich vorhin angestarrt und der zurück gestarrt hatte, sah immer noch in unsere Richtung. Sein Blick streifte für einen kurzen Moment meinen. Eine Gänsehaut fuhr meine Arme herauf, als ich sah, wie intensiv er mich musterte. Okay, das war jetzt doch etwas unangenehm und um zu vermeiden, dass sich die peinliche Situation von vorhin wiederholte, sah ich nun zu den braunhaarigen Jungen, den Claire so gutaussehend fand. Er blickte ebenfalls in unsere Richtung.

Aber er sah nicht zu mir, sondern zu Claire, die im Hintergrund wie verrückt rumbrabbelte. Sein Blick strahlte ebenfalls so eine Intensität aus, wie der des anderen. Ich denke nicht, dass er eine Freundin hat, wenn er Claire mit seinen Blicken verschlingt. Aber diese schien das gerade gar nicht zu bemerken. Als ich mich gerade umdrehen wollte, um ihr das mitzuteilen, nahm ich eine schnelle Bewegung, neben ihm wahr. Mister Starrer wie ein Irrer, schien gerade über etwas wütend zu sein. Zu meinem Pech lag sein Blick auch noch auf mir.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass er wegen mir wütend ist, aber was sollte ich schon gemacht haben? Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, als er von dem braunhaarigen und einem anderen Typen, mit blonden Haaren festgehalten wurde. Er versuchte sich loszureißen, was ihm aber nicht gelang. Okay, das wurde gerade immer seltsamer. Skeptisch drehte ich mich wieder zu Claire, dessen Augen ebenfalls auf das Spektakel hinter mir gerichtet waren.

Ich weiß man sollte sich keine Meinung bilden, bevor man sie überhaupt kennengelernt hat, aber eins wusste ich jetzt schon. Diese Gruppe riecht nach Ärger und am besten ist, wenn man sich von ihnen fernhält. Auch wenn mir dieser Gedanke einen Stich versetzte. Ich griff nach Claires Arm und zog sie weiter.                                         

»Weißt du, was das gerade war?« Fragte sie mich mit erstickter Stimme, nachdem wir das Gebäude betreten hatten. Ich schüttelte den Kopf.            

»Nein, aber ich weiß, dass es besser ist, wenn wir uns von denen fernhalten.« Egal wie lange ich darüber nachdachte, es gab keine logische Erklärung, warum dieser Typ plötzlich so ausgerastet war. Es war schon ziemlich komisch. Und was hatte Claire vorhin gesagt? Sie kamen aus England um hier ihren Abschluss zu machen? Das klang ebenfalls komisch. Da war doch irgendwas faul. Aber mir darüber Gedanken zu machen, wenn ich nichts Genaueres wusste, brachte auch nichts.

»Weißt du Eve, ich kriege diesen Typen einfach nicht aus meinen Kopf. Ich muss wissen, ob er eine Freundin hat.« Sagte sie, als wir gerade unsere Mathesachen aus dem Spind holten. Ich nickte abwesend. Auch wenn diese Leute nichts Gutes bedeuteten, wollte ich eigentlich auch wissen wie der gutaussehende Typ hieß, der mich so angestarrt hatte. Ich atmete tief aus, um die Gedanken an ihm, in die hinterste Ecke meines Kopfes zu verbannen.          

»Das wirst du schon noch herausfinden, so wie ich dich kenne. Auf mich hat er nicht den Eindruck gemacht, dass er eine Freundin hat, er hat dich die ganze Zeit angeschaut.« Claire lächelte verträumt, während ich mir ein Lachen verkneifen musste.

Vermutlich plant sie in ihren Gedanken schon ihre Hochzeit und späteres Leben mit ihm. Mit einmal verstummten alle Gespräche um uns herum. Alle –ebenfalls Claire- sahen Richtung Tür.

Das Bauchkribbeln bestätigte meine Vermutung, weswegen ich gar nicht erst hinsehen musste. Langsam und bedacht, schloss ich die Spind Tür und verstaute mein Mathebuch in meinem Rucksack. Lässig warf ich einen Blick in die Richtung, in die alle starrten.

Tatsächlich lief die Gruppe an neuen Schülern gerade durch den Flur. Warum starrten sie alle an, als ob sie Aliens wären? Ja, sie sind neu und ja, sie sind heiß, aber, dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommen als unsere Lehrer, war schon etwas übertrieben.

Augenrollend tippte ich Claire an, die wie gebannt die Neuen ansah. Sie nicht auch noch.

»Hast du jetzt genug gestarrt? Ich würde gerne zum Unterricht, da ich nicht zu spät kommen will.« Fing ich an zu reden und unterbrach somit die Stille. Nun sahen sie nicht mehr die Neuen an, sondern mich.

Als ich zufällig zu der Truppe von dem ich-starre-wie-ein-Irrer-Typ blickte, bemerkte ich, dass sie mich ebenfalls ansahen. Der Starrer verwirrterweise mit einem amüsierten Lächeln auf den Lippen.

Der Typ, den Claire mochte, lachte leise und klopfte ihm auf die Schulter, während er ihm etwas zu flüsterte, dass ihn ebenfalls lachen ließ.

Genervt zog ich Claire einfach hinter mir her und ließ die anderen stehen.

soulmates - gefunden | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt