Die Nacht

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Es ist bereits dunkel als sie das Hotel erreichen. Die Sterne glitzern am Himmel. Für einen kurzen Moment halten sie inne und betrachten Hand in Hand den Sternenhimmel. E. schmiegt sich an Leo. Er fährt ihr sanft durchs Haar und dreht ihren Kopf zu seinem. Behutsam hebt er ihr Kinn leicht an und berührt ihre Lippen mit den seinen. Sie küssen sich für einen kurzen Augenblick und betrachten danach wieder den Sternenhimmel. Er legt seinen Arm um ihre Schulter und schiebt sie vorsichtig in Richtung des Hotels. Es ist ein nahezu perfekter Moment. E. spürt Leos Hand sanft auf ihrer Schulter, merkt seinen Atem neben ihrem linken Ohr und spürt sein Blick auf ihr ruhend. Gemeinsam laufen sie durch die Lobby und warten auf den Fahrstuhl. Leo fischt in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. "216" steht darauf geschrieben. Als der Fahrstuhl kommt steigen sie ein und Leo drückt die 2. E. lächelt ihn an. 

"Bist du sicher?", fragt er sie.

"Ja", lächelt sie, die ihm immer noch nicht ihren Namen verraten hat.

"Wenn du nicht willst...", setzt Leo erneut an. Er will sie deswegen nicht verlieren. Er will nicht, dass sie etwas tut, wobei sie sich unwohl fühlt. 

"Es ist nicht so als hätte ich es vorhin noch nie gemacht", lacht E. "Ich weiss, was ich will", fügt sie ernster hinzu.

"Das sehe ich", meint Leo.

Der Fahrstuhl hält an und sie steigen aus. Vor der Nummer 216 bleiben sie stehen. Leo öffnet die Tür und deutet E. an sie solle den Raum vor ihm betreten. Nach einem kurzen Gang folgt rechts das Bett mit einem gelb-roten Anzug. Links befindet sich das Badezimmer. 

"Willst du dich noch kurz frischmachen?", fragt Leo und deutet auf das Bad.

"Sehe ich so aus als wäre es nötig?", fragt E. lachend.

"Nein. Ich dachte nur...."

E. geht Richtung Bad und schliesst die Tür hinter sich. Sie ist nervös. Sie benutzt kurz die Toilette und spritzt sich leicht Wasser ins Gesicht als sie die Hände wäscht. Anschliessend legt sie die linke, kalte Hand hinter ihren Nacken und atmet tief durch. Sie öffnet die Tür und kann ihren Augen kaum trauen. Um das Bett herum sind Rosenblätter verstreut und es brennen Kerzen im ganzen Raum. Leo hat sein Sakko ausgezogen und lächelt als er sie erblickt.

"Wow." Mehr kann sie nicht sagen. Sie ist sprachlos. Er hat sich wirklich die grösste Mühe gegeben. Sie geht auf ihn zu und küsst ihn. Er zieht sie an sich und küsst sie inniger. Er öffnet ihr Kleid und sie streift es sich vom Körper. Sie zieht ihn Richtung Bett. Sie setzt sich auf das Bett und beginnt sein Hemd aufzuknöpfen. Als sie den letzten Knopf offen hat streift sie es ihm über die Schultern. Er kommt näher und küsst ihren Hals. Er sieht sie einen kurzen Augenblick an und flüstert "wunderschön". Er küsst nun ihr Dekolleté und gleitet mit den Händen hinter ihren Spitzenbh. Er öffnet ihn und lässt ihn von ihr fallen. Sie zieht Leo zu sich und küsst ihn. Sie legt sich hin und zieht ihn auf sich. Sie öffnet seine Gürtel und seine Hosen und streift sie im langsam ab. Er küsst sie. Zuerst auf den Mund, über den Hals hinunter bis zum Dekolleté und schliesslich küsst er sanft ihre Brustwarzen. Sie lehnt sich zurück und geniesst den Moment. Er küsst ihren Bauch und zieht ihren Slip aus. Er küsst ihre Schenkel und küsst sie zwischen den Beinen. Sie gibt ein leises Stöhnen von sich. Sie zieht seine Boxershorts aus und berührt in sanft zwischen den Beinen. Er greift mit der Hand auf das Nachttischen und streift sich ein Kondom über. Danach küsst er sie und dringt langsam und zärtlich in sie ein...

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Als E. aufwacht, weiss sie im ersten Moment nicht, wo sie ist. Als sie sich umblickt sieht sie Leo neben sich schlafen. Er sieht so friedlich und unschuldig aus. Langsam schiebt sie die Decke beiseite und tappst vorsichtig ins Bad. Im Spiegel lächelt ihr ein glückliches Gesicht entgegen. Die Farbe ihrer Schminke ist total verlaufen. Sie schminkt sich ab und fängt an, die Schminke neu aufzutragen. Sie beginnt mit dem Schwamm ihr Gesicht bis auf die Augenpartie weiss einzufärben. Danach umrundet sie ihre Augen schwarz. Sie zieht dünne schwarze Striche über ihre Lippen als sie hört, dass Leo aufgewacht ist. Sie hält einen Moment inne. Anschliessend malt sie ihre Nasenspitze schwarz an. Um die schwarz umrandeten Augen zieht sie blaue Blätter und huscht danach ins Bett zurück. Leo zieht sie verschlafen an sich und murmelt: "Guten Morgen, meine Königin. Hast du gut geschlafen?" und küsst sie bevor sie antworten kann. Er fühlt sich so gut an.

 "Ja und du?", murmelt sie.

"Sehr", lächelt er verschlafen. Er öffnet langsam seine Augen und sieht sie an. Enttäuschung liegt in seinem Blick.

"Vertraust du mir nicht?", fragt er.

"Weshalb?", kommt die Gegenfrage aus dem dick geschminkten Gesicht.

"Weil ich noch immer nicht dein wahres Gesicht sehen darf. Ich habe deinen ganzen Körper gesehen. Er ist wunderschön und ich bin mir sicher, dass du auch hinter der ganzen Schminke wunderschön bist. Was muss ich tun, damit du mir vertrauen kannst?"

"Nichts. Ich bin noch nicht soweit."

Er schlingt seine Arme um sie und küsst sie auf die Wange. 

"Was kann ich tun?", fragt er nochmals.

Sie seufzt. Er hält sie fest.

"Du rennst mir nicht wieder weg. Ich weiss, dass du es auch fühlst." Er setzt sich auf und streichelt ihr behutsam durchs Haar. In diesem Moment klopft es an der Zimmertür. E greift sich schnell ihre Klamotten und verschwindet im Badezimmer, um sich unbemerkt vom Besucher anzuziehen. Leo schwingt sich noch immer schlaftrunken aus dem Bett und öffnet die Tür, was er im nächsten Moment und vielleicht für den Rest seines Lebens bereuen sollte.

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