Nachdem Nate darauf bestand, mich nach Hause fahren zu dürfen, fragte er mich, ob ich am Freitag nach der Schule etwas mit ihm, Layla und Rafi unternehmen will. Ich willigte, quasi gegen meinen Willen, aber dennoch wegen meiner Schuldgefühlen gegenüber Layla ein.
Klar, war das keine kluge Idee, aber was hätte ich denn tun sollen? Ihm als erster bestätigen, dass wir Freunde sind und dann trotzdem absagen? Nein...
Wir waren am Freitag Nachmittag am See verabredet, da Freitag einer der wenigen Tage war, wo man endlich einen Hauch von dem bevorstehenden Sommer erahnen könnte.25.05
16:26Freitag. Nachmittag. Am See.
Als ich mit Rafi gemeinsam am See ankam, merkte ich dass ich mich doch unwohl fühlte. Ich war kurz davor, alles abzublasen, zu sagen, dass es Liam wieder schlechter ginge (stimmte nicht!) und dann gehen würde. Aber Rafi drückte vorsichtig meine Hand, als er meine Ängste bemerkt hatte und sprach mit sanfter Stimme: "Komm, das wird lustig. Ich bin ja auch noch da."
Seine ermutigenden Worte waren der Grund, weshalb ich mich zusammenriss, ihn anlächelte und wir beide zu Nate und Layla gingen, die auf einer roten Decke kuschelten. Bei dem Anblick wurde mir augenblicklich schlecht.
"Hey.", unterbrach Rafi die beiden und wir setzten uns neben sie, worauf sich die Turteltauben endlich von einander lösten. Layla umarmte mich zur Begrüßung und sie sah wirklich gut aus. Sie trug einen rosafarbenen schlichten Bikini, der ihre Oberweite betonte. Dazu hatte sie ihre Haare zu einem einfachen Zopf. Neben ihr fühlte ich mich irgendwie klein. Sie wirkte so farbenfroh und freundlich, wobei ich mit meinem schwarzen Bikini, der wiederum aber auch nicht schlecht aussah, und mit einem Messi-Dutt wie ein Mädchen aussah, das gerade Liebeskummer hatte und in ihren eigenen Tränen erstickte. In einer gewissen Art und Weise war ich das ja auch.
"Hey.", begrüßte uns Nate irgendwie nervös und musterte mich mit seinem Blick. Mir kam es vor, als würde er sich nicht wohl fühlen in meiner Anwesenheit. Doch wahrscheinlich schauspielerte er diese Nervosität nur, wie er es ja immer so gern tat.
"Hey.", erwiderte ich und zog meine Flip Flops aus.
Zugegebenermaßen hatten wir wirklich ein wenig Spaß. Mit Rafi an meiner Seite konnte ich meine Gefühle für Nate zumindest für diese Zeitspanne verdrängen, und wir gingen zusammen ins Wasser, spielten Volleyball oder ließen uns von der Sonne bräunen.
Wir waren schon ziemlich lange in der Sonne, als ich auf einmal schrecklichen Durst bekam, weshalb ich beschloss zum Kiosk zugehen.
"Soll ich euch was mitnehmen?", fragte ich in die Runde.
"Wärst du so lieb und könntest du mir eine Flasche Wasser mitnehmen?", sagte Rafi ohne mich anzusehen. Ich verdrehte nur lächelnd die Augen und wendete mich Nate und Layla zu. Ich bekam mit, wie Layla Nate einen Blick zuwarf, woraufhin sich Nate aufrichtete und meinte: "Warte Selena, ich komme mit, damit du nicht für alle zahlen musst."
Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ohne ein weiteres Wort drehte ich Nathan den Rücken zu und ging zum Kiosk.
"Zwei Flaschen Wasser, bitte.", sagte ich und sah zum ersten Mal den Verkäufer an, woraufhin seine Augen blitzten. Er war ungefähr in unserem Alter, gutgebräunt, hatte braune Augen, sowie braune Haare und sein Körper war nahezu perfekt. Da er nur eine Badehose und ein geöffnetes Hemd trug, konnte ich seine trainierten Bauchmuskeln erkennen. Auffällig musterte ich ihn. Als ich seine Augen wieder traf, grinste er mich schief an, woraufhin ich leicht rot anlief und vor mich hinlächelte. Sein Grinsen war heiß. Zu heiß.
Er holte die zwei Flaschen und ließ mich bezahlen, bevor er Nathan's Bestellung entgegennahm. Währenddessen verging ihm sein Grinsen nicht eine Sekunde, ließ mich nicht aus den Augen und ich merkte, dass Nate diese Szene misstrauisch begutachtet. Nate nahm dann seine Bestellung schließlich entgegen und ging schon mal vor. Als ich meine Flaschen nahm und weggehen wollte, hielt mich jemand bei der Hand fest - der Verkäufer.
"Hey.", grinste er mich schief an und seine braunen Augen blitzten mich wieder an. Gott, war dieser Junge scharf.
"Hey.", erwiderte ich ein wenig nervös.
"Sag mal.", er kam ein bisschen näher. "Ist das dein Freund.", flüsterte er und zeigte hinter mich, auf Nathan, der nun irgendwie wütend dastand und uns beobachtete.
Ich musste nur lachen. "Nein, mit dem bin ich nicht zusammen.", doch bei diesem Satz schmerzte mein Herz. Ich musste das verdrängen.
"Na dann.", lächelte er mich an und hielt mir einen kleinen Zettel hin, wo seine Nummer oben stand. Irgendwie fühlte sich das falsch an, doch ich musste auch ein wenig Spaß haben und ihn mir nicht immer durch Nathan zerstören lassen.
Grinsend nahm ich den Zettel dann doch entgegen. "Wir hören uns.", sagte ich noch rot angelaufen, nahm die zwei Wasserflaschen endgültig in die Hand, drehte mich aber noch zu ihm um und zwinkerte ihn zu, bevor ich zu Nathan ging.
DU LIEST GERADE
Secrets can destroy - my best friend's boyfriend
RomansaSelena war ein normales Mädchen mit einem normalen Leben. Sie war nicht besonders auffällig in der Schule, schrieb gute Noten und hatte Freunde, die sie über alles liebte. Jedoch hatte Selena auch keine Angst, mal die Wahrheit zu sagen und so kam es...