Rosalia war niedergebrannt. Die Soldaten flohen in den Norden nach Viola. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass die Kantonesen dort ebenfalls angreifen würden.
In einer ruhigen Minute besuchte Tristan den Hauptmann in seinem Zelt. Er salutierte und bat um Gehör. Mit einem Wink gab der Chef seine Erlaubnis.
Tristan äußerte seine Gedanken: "Ein Angriff ist nur eine Frage der Zeit. Von Viola aus können sie nach Teak und nach Dukatia. Dann ist es ein Katzensprung bis in die Hauptstadt."
"Wir sind uns einig, dass Viola nicht fallen darf. Aber glaubt mir, Kleiner. Die lassen sich jetzt keine Woche mehr Zeit um hier anzugreifen", gab der Hauptmann voller Verzweiflung zurück und stützte seine Stirn auf seine Hände.
"Dann sollten wir schnellstmöglich feuerresistente Verteidigungsmechanismen installieren", entgegnete der schwarzhaarige Kerl.
Dieses verfluchte Glurak machte alles zu nichte. Wenigstens waren nahezu alle Soldaten in Viola. Dementsprechend standen mehr Pokémon im Kampf zur Verfügung. Aber ob das wirklich ein Vorteil war, wenn der Feuerdrache wieder zu Speien beginnen würde?Neugier packte den Hauptmann.
Er erhob seinen Kopf und warf einen Blick auf Tristan: "Was schwebt Euch vor?"
"Wir müssen diesen Kommandanten und sein Glurak eliminieren, bevor es die Stadt anzünden kann. Ich weiß, dass wir keine starken Flugpokémon im Repertoire haben, die einen Menschen tragen könnten. Aber wenn wir den Pokémon beibringen, den Feind von sich aus zu attackieren, könnten zum Beispiel unsere Waaty auf Taubogas Rücken geflogen werden und Glurak angreifen", erwiderte der Leutnant und fasste sich ans Kinn.
Erst nachdenklich, dann mit leuchtenden Augen antwortete sein Vorgesetzter: "Gewagte Idee, aber besser als in die Hose geschissen! Versuchen wir´s!"Die Soldaten, denen die Waaty und Voltilamm zugewiesen waren, brachten ihnen in den folgenden Tagen bei, auf Taubogas Rücken zu fliegen und dieses nicht versehentlich abzuschießen. Die Männer erklärten ihren Pokémon, worauf es ankam und welche Attacken einzusetzen waren.
In ein paar Flugstunden lernten die Waaty und Voltilamm sich auf den Vogelpokémon zu halten und Attacken wie Donnerblitz und Ladungsstoß einzusetzen. Insgesamt bestand ihre Flugstaffel zwar nur aus fünf Paarungen. Dies war besser, als sich überhaupt nicht gegen Glurak zur Wehr zu setzen.Mit Knofensas Hilfe wurde außerdem die Stadtmauer überwuchert mit Schlingpflanzen. Jeder, der hindurch laufen wollte, blieb unweigerlich stecken und verhederte sich darin.
Tristan testete die Verstärkung der Stadtmauer eigens mit Arkanis Flammenwurf. Es dauerte eine Ewigkeit, bis die Schlingpflanzen ausgetrocknet waren und Feuer fingen. Die Flammen breiteten sich auch nicht in dem Tempo aus wie bei der Stadtmauer in Rosalia. Es könnte tatsächlich funktionieren.
Aber der junge Mann war gespannt, was sich die Feinde neues einfallen ließen. Er ahnte, dass sie nicht so schnell locker lassen würden.Neun Tage nach der Zerstörung von Rosalia wurden die johtolesischen Soldaten zur Verteidigung gerufen.
Die Schläge auf die Metallplatte erklangen und es folgte der Ruf: "Feinde in Sicht!"
Knurrend erhob der Hauptmann seine Stimme: "Männer! Auf; in Reih und Glied! Bereitmachen zum Kampf!"
Wie befohlen stellten sich die Soldaten auf der Stadtmauer auf; diese war aber eher ein Verteidigungswall. Die Kantonesen versuchten direkt den Wall zu erklimmen, doch verfingen sie sich im Gestrüpp der Knofensa.
Mit Dragonirs Schockwelle setzte Tristan die angreifenden Soldaten unter Strom. Einzig die Sandamer zerschlitzten das Unkraut weiter und versuchten, nach vorne zu gelangen. Schließlich aber rollte eine Horde Sleimoks an, welche mit Schlammbomben Dreck zwischen die Wurzeln schleuderten. Allmählich entstand ein gangbarer Weg den Wall hinauf.
Das hatte niemand bei den Johtolesen bedacht; mit dem Gestrüpp sorgten sie für eine gute Grundlage, um einen Weg hinauf zur Stadtmauer zu erschaffen. Wie konnte man diesen Weg nach oben nur destabilisieren?
Der schwarzhaarige Kerl hatte einen Geistesblitz: "Allesamt Aquaknarre auf den Matsch!"
Die anwesenden Wasserpokémon setzten seinen Befehl direkt in die Tat um.
Noch bevor die ersten Kantonesen nach oben laufen konnten, steckten diese knietief im Schlamm. Aber auch hier wusste deren Kommandant eine Lösung. Mit Steinwurf von Georok und Geowaz wurde der Schlamm aufgefüllt und verfestigt, sodass die Kantonesen nicht mehr im Matsch versanken.
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Pokémon - Ruf der Heimat (Band 1)
Fanfiction1753 in der Pokémonwelt: Seit vielen Jahren herrscht Krieg zwischen Johto und Kanto. Zu jener Zeit fällt Elena eine Entscheidung, die sie von ihrer Schwester trennt. Im Sinn hat sie dabei einzig die Sicherheit ihres Pokémons; ein Dratini, das sie vo...