Verzweiflung

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Am Sonntag trafen Dave und ich uns im Park und gingen etwas spazieren. Kurz gesagt, es waren die besten Tage die ich jemals erlebt hatte. Ich war einfach nur glücklich und schwebte auf Wolke sieben.

Am Montag hatte ich während der Schule noch einen Zahnarzttermin, weshalb ich leider die ersten zwei Stunden verpasste. Der Zahnarzt kontrollierte meine Zähne und lobte mich für meine Pflege. Als ich wegen der Wartezeiten erst eineinhalb Stunden später in der Schule ankam, fiel mir ein, dass ich Dave geschrieben hatte, dass ich den ganzen Tag nicht da war. Jetzt konnte ich ihn wohl überraschen.

Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen und mein Körper fing an zu kribbeln, als ich an Dave dachte.

"Hi, Jenny!", rief eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Marc kam auf mich zu.

"Oh, hi Marc", sagte ich und lächelte.

"Wir haben uns garnicht mehr gesehen, seit dem Schwimmen, irgendwie haben wir uns immer verpasst."

"Stimmt." Ich nickte. "Hast du Neuigkeiten?" Marc nervte mich ehrlich gesagt gerade etwas, ich wollte zu Dave!

"Naja...ich wollte...", fing er an und schaute mich schüchtern an.

"Ja?", fragte ich.

"Ich wollte dich fragen, ob du Freitag mit mir ausgehen willst, was essen oder so", platzte er heraus.

Jetzt musste ich erstmal schlucken. Oh, ha. "Weißt du Marc, ich kann Freitag nicht... Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass das so eine gute Idee ist, wir sollten einfach Freunde bleiben."

Er setzte eine traurige Miene auf. "Ich glaube, du hast recht", krächzte er jedoch.

Ich nickte bekümmert. "Tut mir leid, Marc", sagte ich sanft.

Er nickte und ich drehte mich um und ging.

Durch Marc hatte ich jetzt doch etwas Schuldgefühle, dass ich mich jetzt direkt in Dave's Arme stürzen würde.

"Jenny! Da bist du ja!", rief diesmal Keyla.

Ich seufzte. Durfte ich nicht auch mal zu Dave.

"Wo warst du heute morgen?", fragte Keyla, als sie vor mir stand.

"Sorry, ich habe vergessen dir zu schreiben, ich hatte einen Zahnarzttermin."

"Oh, naja jetzt bist du ja hier", sagte sie fröhlich. "Ich muss dir nämlich was erzählen..."

"Oh, kannst du mir das gleich erzählen, ich bringe eben meine Tasche weg und gehe auf Toilette", sagte ich schnell und lief um die Ecke.

"Okay!", hörte ich sie noch rufen.

Jetzt konnte mich nichts mehr unterbrechen und ich ging mit klopfendem Herzen auf den Klassenraum zu.

Auf dem Weg dorthin sah ich in einen kleinen Flur und blieb ruckartig stehen.

Marc hatte Glück. Ich würde mich definitiv nicht mehr in Dave's Arme stürzen. Nie mehr. Dafür tat es jemand anders.

Ashley.

Sie hatte die Arme um ihn geschlungen und küsste ihn auf den Mund. Dave schien sich nicht sonderlich dagegen zu wehren.

Ich drehte mich auf dem Absatz um und sah gerade noch, wie Dave mich mit aufgerissenen Augen ansah.

Bloodmoon (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt