Ich musste zu Kole, was nicht leicht war. Obwohl er so nah war und ich seine Anwesenheit spürte, konnte ich ihn nicht erreichen. Nichts an meinem Körper konnte ich bewegen, der Wille war da, die Kraft eher weniger. Ich wollte wenigstens meine Augen öffnen oder meine Hand bewegen, um Kole zu zeigen, dass ich wach war, dass ich bei ihm war. Denn als ich zurückkam, war auch die Mateverbindung zu spüren.
Ich verspürte Koles Schmerz, seine Trauer, seinen Verlust. Kate hatte Recht, er war aufgelöst. Die Angst, mich zu verlieren, war größer als jede andere und diese zerfraß ihn. Jede Sekunde, in der ich weg war, wurde es schlimmer und schmerzhafter. Genau aus diesem Grund musste ich zu mir kommen, um bei ihm zu sein.
Ich strengte mich an, doch es ging nicht. Ich war nicht fähig, Kole ein Zeichen zu geben. Du willst nur nicht. Ihre Stimme war da, aber sie hätte doch verschwinden sollen. Hatte mich Kate etwa angelogen? Sie kann nicht mit mir sprechen, wenn sie tot war. Und was meinte sie damit?
Ich wollte nicht? Natürlich tat ich das. Mehr als alles andere, das schulde ich ihm doch. Du willst nicht, weil du Angst hast. Angst? Wieso sollte ich sie denn haben? Weil du Kole so behandelt hast. Du hast Angst, dass du zurückzukehest und er dich nicht will. Du weißt, dass das nicht stimmt.
Irgendwo im Inneren war es mir bewusst. Sie wusste es genauso wie ich. Doch die Gedanken waren blödsinnig, hätte er mich nicht gewollt, wäre er nicht bei mir geblieben. Es war eher die Angst, dass ich mich selbst dafür mehr hassen würde als ich jetzt schon tat. Weglaufen kann ich aber nicht für immer. Ich wollte zu ihm und ich würde zu ihm kommen. Wie wusste ich noch nicht. Aber irgendwie werde ich es schaffen, nach diesem Gespräch mit Kate bin ich viel zu aufgebracht und so verwirrt, ich wollte nur noch zu ihm.
Also strengte ich mich an - wieder mal, um nicht zu vergessen. Doch diesmal war es anders, ich hatte einen Willen. Ich dachte nur an Kole, an den Moment, an dem ich meine Augen aufmachen würde und in seine sehen konnte. Und schon schlug ich sie auf. Viel zu schnell um mich an die Helligkeit zu gewöhnen. Eine Lampe war genau über mir an der Decke befestigt und ich hatte direkt in diese reingeschaut. Klüger konnte man nicht werden.
"Jayden, Baby, Hey", waren die ersten Worte, die ich von meinem Gefährten hörte. Seine Stimme, die sonst so rau war, klang so sanft, als würde er mit einem Kind reden. Ich wollte ihm antworten, war aber nicht fähig dazu. Mein Hals war trocken und kratzig, glich schon einer Wüste. Als hätte Kole meine Gedanken gelesen überreichte er mir ein Glas Wasser, nachdem er mir beim Aufrichten half. Der Arzt sah uns keinesfalls erfreut an, konnte man ihm nicht verübeln. Nach zwei Wochen im Koma richtete ich mich in unter einer Minute auf.
Gierig trank ich das Glas und spürte, wie die Flüssigkeit langsam meinen Hals wieder normal fühlen ließ. Nachdem ich den ersten Becher austrank, füllte er mir noch einen voll, den ich nun nicht mehr verdurstend austrank, sondern eher genoss. Währenddessen strich mir Kole mit seiner Hand über den Rücken, beobachtete mein Gesicht, starrte in meine Augen und lächelte mich glücklich an.
Jetzt, wo ich ihn mir genauer ansehen konnte, bemerkte ich, wie verwahrlost er aussah. Ein guter Plan für die Zukunft war, ihn in naher sowie ferner Zukunft nicht mehr zu verlassen. Sein Herz würde dies einfach nicht ertragen, dies nahm ihn schon so sehr mit. Mir gefiel dieser Plan, hätte er darüber bescheid gewusst, würde er ihm auch gefallen.
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Endlich sind sie wiedervereint, habe sie schon vermisst. ت
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch,
- Akekho
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Alpha's Kitten (boyxboy)
WerewolfDer 17-jährige Jayden Black verliert seinen Vater und muss deswegen zu dessen besten Freund und seiner gruseligen Familie ziehen. Zum Glück kommt seine beste Freundin Kate mit. Er trifft dort auf Kole, den er gleich anziehend findet. Doch früh genug...