Teil 27

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*Rose*
Durch eines der Fenster sehe ich ihn.
Und kann die sich mir dargebotene Szene, wegen einer roten Ampel beobachten. So wütend habe ich ihn noch nie gesehen. Das soll schon was heißen, da es seine übliche Reaktion auf mich ist. Er brüllt zwei Männer an, die vor ihm stehen. Ich sinke tiefer in meinen Sitz und bete innerlich, dass er nicht in meine Richtung schaut. Doch auch dieses Mal, wie so häufig, scheint das Glück mich verlassen zu haben. Wenn ich seine Anwesenheit spüren kann, dann tut er das auch. Er dreht sich um und entdeckt  das Auto. Kann er mich durch die getönten Scheiben sehen? Im Endeffekt kann ich es nicht sagen, doch alleine sein mir zugewandtes wütendes Gesicht jagt mir einen eisigen schauer über den Rücken.
Er tritt auf den Wagen zu und mein Blick wandert panisch zur Ampel, die immer noch Rot aufleuchtet. Immer wieder schaue ich abwechselt, zwischen der Ampel und Damien hin und her. Mein Herz beginnt unkontrolliert zu rasen und die Hände umklammern den Sitz, bis meine Knöchel weiß hervortreten. Nun hat er den Wagen fast erreicht. Im nächsten Moment, setzt sich der Wagen mit quietschenden Reifen in Bewegung und entfernt sich mit rasender Geschwindigkeit von ihm. Blitzschnell drehe ich mich herum, damit ich seine Reaktion sehen kann. Er scheint wieder außer sich herumzubrüllen. Zeigt auf das Auto, verliert keine weitere Zeit und steigt in einen Schwarzen Geländewagen. „Wir müssen uns beeilen!", sage ich panisch. Unser Fahrer reagiert direkt und drückt noch fester auf das Gaspedal. Mila krallt sich panisch an meinem Arm fest. „So ein verdammter Mist!", schreit unser Fahrer. Automatischer drehe ich mich um und entdecke den Geländewagen der einige Autos hinter uns, fährt. Jetzt beginnt er diese zu überholen, was einige der überholten Personen in ihren Autos zum hupen veranlasst. Doch der Geländewagen kommt unbeirrt immer näher. Nicht mehr lange, dann sind wir auf der Straße, die uns zum Rudel führt.

Wir nehmen die nächste Ausfahrt, ohne großartig abzubremsen. Mit Not bleibt das Auto in seiner Spur und führt uns auf die bekannte Straße. Der vertraute See rauscht nur unscharf an uns vorbei. Mittlerweile folgen uns mehrere dunkle Autos.

Mit quietschenden Reifen halten wir direkt vor dem Rudelhaus, wo wir schon erwartet werden. Alpha Jackson und Luna Lydia, haben sich mit den besten Kämpfern,  vor dem Haus versammelt. Ohne Zeit zu verlieren,  zieht unser Fahrer Mila und mich, direkt aus dem Wagen und zehrt uns hinter Alpha und Luna. Er bleibt dicht neben uns stehen, wodurch ich mich etwas sicherer fühle. Milas Hand legt sich beruhigend auf meine Schulter und schenkt mir damit etwas Kraft.
Jetzt tritt auch  Dean aus dem Haus und stellt sich an meine andere Seite. Vorsichtig nimmt er meine Hand in die Seine. Ich spüre wie ich noch  ruhiger werde, doch das ist nur von kurzer Dauer.

Wütend ist gar kein Ausdruck mehr. Funkelnd steigt Damien aus dem Wagen, von einigen Werwölfen flankiert, die ich noch nie gesehen habe. Er sucht mich, doch ich bin gut hinter Alpha Jackson versteckt. „Wo ist sie!", seine Stimme ist gefährlich ruhig. Vorsichtig blicke ich erneut zwischen Alpha und Luna hindurch und sein Blick trifft mich. Ein warmes Gefühl durchströmt mich und ich reiße automatisch meine Hand aus Dean's griff. Mein verräterischer Körper würde sich direkt in seine Arme stürzen, doch ich zwinge ihm meinen Willen auf. Er wendet seinen Blick ab und spricht erneut: „Wir können das friedlich regeln, niemand muss verletzt werden. Gebt sie mir!", verlangt er gebieterisch und tritt noch näher zu uns heran. „Es geht doch nichts über einen guten Kampf!", ertönt nun Alpha Jacksons tiefe Stimme und im nächsten Moment springt er los und verwandelt sich in seinen großen grauen Wolf. Er stürzt sich auf Damien, der sich ebenfalls Blitzschnell verwandelt hat. Der Kampf läuft in einer Geschwindigkeit ab, die es besonders schwer macht den Geschehnissen zu folgen. Doch eins wird von Anfang an klar, Damien scheint  die Oberhand zu haben. Immer wieder verpasst er Jackson tiefe Wunden. Lautes Jaulen ertönt immer wieder. Einige Treffer landet Alpha Jackson ebenfalls und so fließt das Blut bei den beiden Wölfen aus klaffenden Wunden. Bei dem Anblick der scharlachroten Flüssigkeit dreht sich mir der Magen um. Gerade setzt Jackson erneut zum Kampf an, doch Damien wehrt ihn erfolgreich ab. Damiens große Pfoten drücken den geschundenen  Wolf mit enormer Kraft in den Boden. Jacksons Kraft schwindet und die Erkenntnis seiner Niederlage spiegelt sich in seinem Blick wieder.
Im nächsten Moment lässt Damiens Wolf seine gewaltigen Zähne in das Fleisch an Jacksons Hals gleiten, ein gurgelndes Geräusch entweicht Jacksons Kehle. Lydia schreit auf und tritt einen Schritt auf die beiden zu . Doch bevor sie sich ebenfalls verwandeln kann, weicht das Leben bereits aus dem am Boden liegenden Wolf. Die gerade zum Kampf ansetzende Frau, bricht im gleichen Moment zusammen und fasst sich mit Schmerzerfüllten Gesichtsausdruck an ihr Herz. Dean springt sofort einen Schritt auf sie zu, doch nun steht er als neuer Alpha in Damiens Weg. Dieser stürzt sich nun ebenfalls auf Dean. Bevor der Kampf richtig los gehen kann, ertönt ein schriller Schrei die Umgebung. Er kommt aus meiner Kehle. Ich stürze mich auf die beiden und versuche sie zu trennen. Damien weicht einen Schritt zurück und lässt mich zwischen sie treten. „Es reicht!", ich erkenne kaum meine Stimme wieder. „Ich komme mit dir zurück, aber lass sie am Leben!", sage ich mit Blick in Damiens Augen. Deans Hand umschließt meinen Oberarm. „Tu das nicht Rose! Er wird dich nur noch unglücklicher machen.", bittet er flehend und sorgt dafür, dass er Wolf auf der anderen Seite von mir erneut zum Angriff ansetzt. Schnell drehe ich mich um und stelle mich direkt vor ihn. „Ich hab gesagt ich komme zurück!", dieses Mal lass ich in meiner Stimme die Macht der Luna einfließen. Somit habe ich ein unwiderrufliches Verspechen geliefert.

Damien verwandelt sich in seine Menschliche Gestalt. Er packt mit festen Griff meinen Arm und schleift mich zum Auto. Die umstehenden schauen uns wortlos zu. Niemand traut sich etwas zu sagen oder zu tun. Natürlich hat vorhin niemand während des Kampfes eingegriffen. Das würden sie niemals tun. Ein Kampf zwischen zwei Alphas wird nicht unterbrochen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Möge der stärkere gewinnen. Bei diesem Gedanken läuft es mir kalt den Rücken runter. Alpha Jackson ist tot. Lydia hat ihren Mann und Dean den Vater verloren. Wie soll ich das je wieder gut machen. Wegen mir wurde eine Familie auseinander gerissen. Ich hoffe nur, dass Lydia dies überlebt und nicht durch ihren Verlust auch noch das Leben verliert. All diese Gedanken werden zerstreut als Damien mich in einen Wagen schiebt.

Er steigt auf der Fahrerseite neben mir ein und fährt sogleich los. Sein Vertrauen in mich bringt er damit zum Ausdruck, dass er das Auto von innen abschließt. Ich wende mich Augen verdrehend von ihm ab.
Mittlerweile fahren wir schon seid einigen Stunden. Wir sitzen alleine  in diesem Auto, die anderen folgen uns in den weiteren Autos. Keiner von uns beiden sagt ein Wort, meinen Blick habe ich stets auf die Landschaft außerhalb des Autos gerichtet. Ich bin dankbar für jede Sekunde, in der ich vor seinem Zorn verschont bleibe. Doch die Explosion bahnt sich an, dessen bin ich mir hundert Prozent sicher.

Als wir nach einer Weile zum Tanken an einer Tankstelle anhalten, steigt Damien wortlos aus. Ich öffne ebenfalls die Tür, um mir etwas die Beine zu vertreten. Ehe ich drei Schritte gegangen bin, werde ich fest am Arm gepackt und mit dem Rücken gegen das Auto gedrückt. Ich stoße einen schmerzerfüllten Schrei aus. „Was soll das ?", sage ich, während ich versuche seine Hand loszuwerden. Damiens Augen funkeln mich kalt und schwarz an, sein Griff wird nur noch fester. „Was das soll? Du bist mir einmal entwischt kleiner Wolf, ich will verdammt sein, wenn mir das ein zweites Mal passiert!", Mit diesen öffnet er den Wagen und zehrt mich wieder rein. Er bedeutet einen seiner Männer, für ihn das Tanken zu übernehmen und nimmt erneut neben mir Platz.
Die restliche Fahrt verläuft wieder still und irgendwann fallen mir vor Erschöpfung die Augen zu.

Als ich wieder zu mir komme, entdecke ich bereits die vertrauten Straßen von seinem Rudel. Nach der nächsten Kreuzung sind wir auch schon fast an seinem Haus. Er fährt die im dunklen beleuchtete Auffahrt hinauf und springt sofort aus dem Wagen, als er steht. Wie der Blitz ist er schon auf meiner Seite und zehrt mich aus dem Wagen. Die Stelle an der er mich vorhin gepackt hat, ist jetzt blau und angeschwollen. Wir betreten das Haus und gehen in eine mir unbekannte Richtung. Als wir  am Ziel ankommen öffnet er die Tür und zieht mich mit in einen dunklen Raum. Damien macht das Licht an und ich begreife was das hier ist. Hier wird er mich weg sperren. Dieser Raum ist schmucklos und ohne Fenster. Genau das was man von einem Gefängnis erwartet. Ein Bett und ein Schrank bilden die einzige Einrichtung in dem sonst kahlen Raum.
Ohne ein Wort lässt Damien mich in dem Raum zurück. Das letzte was ich höre, ist der Schlüssel, der im Schloss herumgedreht wird.

Guten Abend ☺️
Heute gibt es mal wieder ein neues Kapitel von mir☺️. Ich hoffe wie immer, dass es euch gefällt ☺️
Ich würde mich wie immer sehr freuen, wenn ihr mir einen Kommentar da lasst.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend ☺️☺️

I Need you Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt