Kapitel 106 (241) Dieser beste Mensch der Welt! & Ein eingespieltes Team

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Mittwochmorgen, 18.1.
Russland, Sankt Petersburg
In dem Anwesen seines Vaters
Nikolaijs Zimmer, im Bett

Dieser beste Mensch der Welt!

Nikolaij schreckte hoch und sah auf die digitale Anzeige auf seinem Wecker.

Kurz vor sechs Uhr. Erschöpft ließ er sich wieder nach hinten in seine Kissen fallen. Kurz war er verwirrt. Welcher Tag war heute? Was war gestern gewesen? Musste er aufstehen?

Ein Blick nach rechts ließ ihn sich gleich wieder besser fühlen. Cevin lag ruhig neben ihm, die Augen geschlossen, der Atem ruhig und gleichmäßig.

Dann fiel es ihm wieder ein.

Es war Mittwoch.

Casey hatte frei. Er musste sie nicht zur Schule fahren, wieder herkommen, mit ihr Essen gehen, wieder herkommen, sie abholen und wieder herkommen.

Er mochte seine beste Freundin, aber dass er das bei Gelegenheit tun sollte ging ihm mächtig auf die Nerven. Er wusste, dass sie nicht Auto fuhr, aber Refil könnte sie fahren, sein Vater, einer der unzähligen Butler oder der bescheuerte Bus.

Viel lieber würde Nikolaij jeden Tag bei seinem Freund liegen bleiben, mit ihm ausschlafen und ihm beim Malen für seinen Vater zusehen, ihn küssen, ihn lieben, für ihn tanzen und mit ihm Essen.

Es war Mittwoch..., sagte er sich noch einmal in Gedanken.

Mittwoch. Casey hatte frei bekommen. Er konnte sich wieder hinlegen und weiterschlafen.

Und sollte seine beste Freundin, alias seine feste Freundin – zumindest was die Presse und alle Neugierigen betraf -, heute doch raus wollen, dann würde ein Söldner oder ein Butler sie begleiten, was ebenfalls als internationales Zeichen zu verstehen war, zu welchem Haushalt sie gehörte.

Nikolaij drehte sich auf die Seite. Sodass er mit Blick zu Cevin lag, dessen Nasenspitze nun fast die seine berührte.

Er schlag seine Arme um seinen Freund und rutschte so dicht an ihn wie er nur konnte. Wobei sich ihre nackten Genitalien, Bäuche, Beine und Brustkörbe berührten, doch genau so wollte er es.

Sein Wecker war aus. Was ihm nur noch mehr zu bedenken gab.

Er wachte normalerweise nur unter hohem Stress schlagartig und ohne Grund nach seiner inneren Uhr auf.

Dann sah er Cevin wieder an, der sicherlich noch gestresster sein musste als er.

Sein armer Liebling.

Er wollte gar nicht erst in seiner Haut stecken.

Wenn er daran dachte, dass Cevin vorgeben müsste mit jemandem zusammen zu sein – wenn es auch vom anderen Geschlecht sei – und er dafür nur zu Hause sein durfte und warten musste und nicht wusste was bei Cevin und dem oder derjenige geschah, dann würde er verrückt werden.

Sein Freund schlug sich wirklich tapfer. Dass er allerdings ebenfalls sehr unter Druck stand wusste Nikolaij, weil er schlief wie ein Stein. Abends, wenn sie es endlich ins Bett geschafft hatten, liebten sie sich beinahe schon verzweifelt und schliefen dann in null Komma nichts Arm in Arm ein. Nur, dass Cevin stundenlang keinen Mucks mehr von sich gab, so erschöpft war er, und Nikolaij keine ruhige Minute fassen konnte, weil seine unzähligen Gedanken ihn quälten.

Und dennoch: er würde alles tun um Cevin die Situation zu erleichtern.

Es war erst Mittwoch. Sie taten den ganzen Scheiß erst seit Montag!

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt