Sie lag im Bett.
Die Fenster offen. Der Wind wehte kühl durch das dunkle Zimmer und bauschte die weißen Vorhänge auf.
Die Nacht war sternenklar und wunderschön. Zu schön um sie zu verschlafen.
Der Luftzug sorgte für eine angenehme Abwechslung zu der Hitze des Sommers, welche sich sehr bald in heftigen Sommergewittern ausgleichen würde. Die Natur hatte den Regen dringend nötig. Zu trocken und heiß war es die letzten Tage gewesen.
Wie immer, hatte die Nacht eine beruhigende Wirkung auf sie.
Ruhig und kühl. Dunkel und beschützend. Und ganz wichtig, keine Menschen, die dieses Bild zerstörten. Die perfekte Zeit um in Ruhe und ungestört Nachzudenken.
Vielleicht noch leise Musik zu hören.
Grade klangen die ruhigen Töne von Lorde's ‚Liability' durch die Lautsprecher ihres alten CD-Spielers. Keine Kopfhörer, wie sonst am Tag, um die nervigen Fünftklässler auszublenden oder die dritte Aufforderung ihrer Mutter, die Spülmaschine auszuräumen.
Sie wollte die leisen Geräusche der Nacht nicht verpassen.
Das ferne Bellen des Nachbarhundes, das feine Zirpen, der Grillen auf dem Kornfeld vor dem Haus, das Rauschen der Blätter, des großen Nussbaumes im Hof.
Der Mond stand so hell am Himmel, dass dunkle Schatten in ihr Zimmer fielen.
Die ständige Bewegung der Äste im Wind, sorgte für ein faszinierendes Schattenspiel auf dem unaufgeräumten Zimmerboden.
Von links nach rechts und wieder zurück.
Ihre braunen Augen folgten den Schatten in einem fast einer Hypnose ähnelnden Zustand.
Von links nach rechts und wieder zurück.
Genau wie ihre Gedanken, schwankten sie hin und her, ohne einen wirklichen Grund zur Existenz zu besitzen. Beides ließ sich nicht durch ihre Hand ausschalten.
Sie hatte aufgegeben zu versuchen sich durch irgendetwas irrelevantes abzulenken.
Um ehrlich zu sein genoss sie Nächte wie diese.
Sie waren mehr geworden in letzter Zeit. Beschweren konnte und wollte sie aber nicht.
Zu gut tat es ihr, nicht mehr jede Nacht von selbstkritischen Gedanken geplagt zu werden.
Schlafen konnte sich trotzdem nicht.
Jedoch war dies nicht mehr wichtig für sie.
Nicht solange sie auf den langen, aber nun an graden Weg zum damals noch undenkbaren Selbstfrieden befand und auch nicht vorhatte diesen irgendwann in naher Zukunft zu verlassen.
Ganz sicher, würde sie noch mehrmals stolpern, hinfallen und sich selbst verletzen.
Vielleicht sogar einen Rückfall haben, wo sie wieder in dem Meer voller Gedanken ertrinken würde. Aber sie konnte schwimmen und schwimmen verlernt man nicht.
Diese Bilder wurde zu einem Film vor in ihrem Kopf.
Was ihre Vergangenheit war, ihre Gegenwart ist und ihre Zukunft noch sein wird.
Gefangen in einer Welt aus Gedanken. Aber es war ein schönes Gefängnis. Sie mochte es dort. Also würde sie nicht mehr versuchen zu fliehen.
Mancher möge eine Existenz, wie die ihre anzweifeln, aber sie war glücklich. Glücklicher würde sie anders nie mehr werden. Wieso es also ändern?
Sie blieb sie selbst in ihrer Welt voll Gedanken, manche schwarz, manche weiß, manche hell, manche dunkel, manche schimmernd, manche trist. Aber das machte sie glücklich.
Wieso es also ändern?
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some (mostly) deep shit
Short StoryWir sollten im Deutschunterricht eine Geschichte schreiben. Naja basicly ist das die 'Geschichte' (wenn man das überhaupt so nennen kann lol). Es ist nicht das beste vom Besten und hat auch keinen wirklichen Inhalt, aber ich bin schon etwas stolz dr...