you need to calm down

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Jamie

Langsam schlage ich meine Augen auf und fahre eine Sekunde später hoch. Alison, ich habe geträumt, dass sie entführt wurde. Ich taste neben mich doch fühle nichts. Als ich mich umsehe, weiß ich im ersten Moment nicht, wo ich bin, bis ich langsam realisiere, dass ich im Büro meines Dad's bin, genauer gesagt befinde ich mich auf seiner Couch. Plötzlich bricht alles wieder über mich herein. Das war kein Traum, Alison ist wirklich entführt worden und es ist meine Schuld. Ich habe sie nicht beschützt. Mit dieser Schuld werde ich nie leben können. Ich hoffe, ihr ist nichts passiert während ich seelenruhig geschlafen habe. Wieso konnte ich eigentlich schlafen? Ich müsste auf den Straßen sein um sie zu suchen. Vorsichtig stehe ich auf und gehe dann zurück in den Besprechungsraum, in dem inzwischen eine Art Kommandozentrale eingerichtet wurde. Als ich die Tür öffne, sehen alle mich an. "Gibt es was Neues?" frage ich, als ich den Raum betrete. Theo, den ich bei der Frage mit meinen Augen fixiert habe, schüttelt den Kopf. Am liebsten würde ich wieder auf jemanden einprügeln, aber das würde mein Versagen auch nicht ungeschehen machen. Wie konnte ich neben ihr nur so ruhig schlafen, während sie in großer Gefahr gewesen ist. Was, wenn sie sie.......? Ich kann den Gedanken einfach nicht zu Ende denken. ES IST IHR NICHTS PASSIERT!!!! ES DARF IHR EINFACH NICHTS PASSIERT SEIN!!!!! Ich nehme mir selbst das Versprechen ab, dass ich mich, sollten wir sie unversehrt zurück bekommen, von ihr fern halten werde. Das wird mir nie wieder passieren, dass ich unachtsam bin.

Seufzend setze ich mich auf einen freien Stuhl und lasse mich über den aktuellen Stand informieren. Bis jetzt sind sie jedoch keinen Schritt weiter gekommen was mich unglaublich frustriert. "Dad, hast du eine Ahnung wo wir ansetzen können? Niemand kann völlig verschwinden, irgendwelche Spuren gibt es immer." "Haben wir schon gecheckt Kleines. Der Typ hat seine Kreditkarte seit Tagen nicht mehr genutzt. Er hat zwar einmal Geld abgehoben, aber nur in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung. Hier kommen wir nicht weiter." Er kommt auf mich zu und nimmt mich in die Arme. "Fahr nach Hause Kleines, du bist total fertig. Leg dich hin, geh duschen oder was auch immer dich entspannt. Hier kannst du im Moment nichts tun." Ich will protestieren, weiß aber, dass er eigentlich recht hat. Ich bin wirklich fertig, mein Schädel scheint zu explodieren. Mit hängenden Schultern verlasse ich das Büro und laufe auf den Aufzug zu. Als ich dort angekommen bin, holt Theo mich ein. Schweigend treten wir beide in die Kabine, die uns ins Erdgeschoss bringt. Theo bringt mich zu seinem Wagen und setzt mich rein, bevor er um das Auto herum geht und auf der Fahrerseite einsteigt. Vor meiner Haustüre hält er an um mich raus zu lassen. Wir umarmen uns kurz bevor ich die Tür öffne und den Wagen verlasse.

In meinem Appartement angekommen beherzige ich den Rat meines Vaters und begebe mich erst einmal unter die Dusche. Erfrischt und mit schmerzendem Kopf verlasse ich die Dusche und suche mir saubere Sachen aus, die ich dann gleich anziehe. Mir fällt ein Shirt runter und als ich es aufhebe, kommt mir Alisons Duft in die Nase. Es ist eines von ihren, welches sie mal bei mir vergessen hat. Verdammt, ich vermisse sie wahnsinnig. Ihr Lächeln, ihre Art mich zu ärgern, ihre Küsse, ihre Berührungen. Ich sammle mich, es bringt niemanden weiter, wenn ich in Erinnerungen schwelge, ich muss sie finden. Ich rufe mir schnell ein Taxi, weil mein Wagen noch bei Alison steht. Als das Taxi kommt, nenne ich die Adresse der Wyatts. Dort angekommen, klingle ich und stehe gleich darauf vor der Eingangstür, nachdem ich das Tor passiert habe. Alisons Mutter macht mir auf und zieht mich gleich in eine feste Umarmung. Ich schlucke heftig und in meinen Augen sammeln sich Tränen, die ich aber weg blinzeln kann. Sie sieht mich traurig an und streicht mir sanft über die Wange. "Für dich muss das mindestens genauso schlimm sein wie für uns," sagt sie nur. Oh mein Gott, sie ahnt doch wohl nichts? Aber das kann nicht sein, sonst hätte sie mir schon längst gesagt, dass ich mich von ihrer Tochter fern halten soll. Mich wundert überhaupt, warum die beiden mir noch nicht den Kopf abgerissen haben, schließlich wurde sie entführt, als ich bei ihr war. Ich gehe schnell hoch in Alisons Zimmer, da dort noch mein Audi Schlüssel liegt, nehme in an mich und verlasse das Haus wieder, nach dem ich Mrs. Wyatt noch einmal umarmt habe.

why this ......Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt