Mein Wecker riss mich aus meinem Schlaf. Müde und noch immer halb am schlafen schleppte ich mich in mein Badezimmer. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe in den Spiegel zuschauen. Vermutlich sah ich in etwa so aus, wie ich mich grade fühlte. Also ging es sofort unter die Dusche für mich. Das Wasser prasselte langsam meinen Körper hinunter. Meine langen braunen Haare hingen nun nass meinen Körper herunter und langsam merkte ich wie mein Körper unter der Dusche endlich vollends aufwachte. Ich wusch mich und hielt dann noch einmal Inne. Ich genoss den Moment für mich. Ich bin Elisa Jones, Tochter des wohl gefährlichsten Mannes der Stadt. Mein Vater ist der Boss der Schlangenbande. Er und meine beiden Brüder sind fast täglich an den verschiedensten Aufträgen beteiligt. Nur mich lässt mein Vater immer nur die leichten Sachen machen. Hin und wieder mal eine Lieferung abgeben, Schutzgeld einsammeln oder einfach den neuen Mitgliedern unser Zeichen tätowieren. Ich atmete tief ein und aus, ging aus der Dusche und machte mich dann fertig. Ich betrachtete nochmal zufrieden das Ergebnis und ging dann auch schon runter. Dort begrüsste mich mein Vater mit einer liebevollen Umarmung. Ich lächelte und brachte ein munteres "Hey Dad. Gut geschlafen?", von mir. Er antwortete sanft lächelnd "Oh ja mein kleiner Engel. Elisa? Kannst du bitte auf dem Weg bei Smith die Lieferung abgeben?", fragte mein Dad. Mit einem Nutellabrot im Mund nickte ich nur und ging sofort Richtung Tür, mit meinem Rucksack und dem Paket innen drin. Ich machte einen Abstecher bei dem Kunden und ging dann weiter zur Schule. Mein Vater nannte diesen Kunden Smith, natürlich nicht der reale Name des Kunden. Es waren Codenamen, eben typisch für Dealer. Vor der Schule traf ich dann Enio und Luis. Die beiden waren ziemlich weit oben bei uns in der Gang und Enio war mein Freund. Ich nahm ihn in den Arm und küsste ihn. Dann ging ich mit ihm in das Gebäude. Luis schaute zu mir und fragte dann plötzlich: "Sag mal was ist eigentlich mit dem Neuen im Revier. Hab gehört er geht hier zur Schule. Hat er schon gezahlt? Oder sollen wir ihn uns gleich vorknöpfen?" Ich überlegte kurz, ich hatte gehört, dass jemand zu uns in die Gegend zieht, doch ich wusste nicht, dass er schon eingezogen ist. Ich grinste als ich einen neuen Schüler an mir vorbei gehen sehe. Das muss er sein. Sieht aus wie einer dieser typischen Aussenseiter die man leicht einschüchtern kann. Wir entscheiden uns das ganze schnell hinter uns zu bringen und ihm schnell klar zu machen wem er hier zu gehorchen hat. Luis grinste und wollte sich den Typen alleine vorknöpfen. Ich blieb hinter ihm und beobachtete ihn dann grinsend. Er packte den Jungen und zog ihn in eine abgelegene Ecke, während Enio und ich aufpassten dass ihn keiner störte. Luis drückte den Neuen an die Wand und fuhr ihn an: "Hey Kleiner, herzlich willkommen in unserer wundervollen Stadt. Ich möchte dir mal kurz klar machen was Sache ist, okay?" Luis schaute dem Neuen direkt in die Augen. Er war um einiges besser gebaut als sein Opfer. Die beiden sind etwa beide 1,80 Meter gross, doch Luis' bessere Statur schien dem Neuen nicht wirklich zu beeindrucken. Luis fuhr dann mit absolut falscher und ironischer Freundlichkeit weiter: "Also pass auf Neuling: Ich bin Luis, ich bin ein Mitglied der Schlangenbande und DU bist auf unser Gebiet gezogen, somit wäre es klug Schutzgeld zu bezahlen, es ist nämlich eine wirklich gefährliche Gegend und wir wollen doch nicht, dass dir etwas passiert oder ?" Der fremde schaute Luis kurz an und grinste: "Hallo Luis, ich bedanke mich recht herzlich für dein großzügiges und so selbstloses Angebot, ihr wollt euch dafür opfern mich zu beschützen, da wäre eine Bezahlung natürlich schon sehr angemessen. Aber die einzige Bedrohung die ich sehe bist momentan du. Also denke ich komme ich ziemlich gut klar, denn du bist, wie soll ich sagen.... ein Witz." Mir fiel die Kinnlade fast runter als ich das hörte. Der Neue war entweder unglaublich dumm oder unglaublich mutig, dass würde Luis aber niemals auf sich sitzen lassen. Luis knurrte wütend: "Hör mal zu kleiner! Du wirst zahlen, wir können das so klären oder wir können unseren Worten auch mit Taten Nachdruck verleihen verstanden ?!" Ja es war eindeutig das Luis wirklich sehr wütend war von dieser Aktion des Neulings. Doch der Neuling blieb unbeeindruckt. Er schaute Luis in die Augen und kam ihm näher: "Ich brauche kein Schutz vor euch, also zahle ich euch auch kein Schutzgeld! Verstanden?!" Das nächste was ich nur mitbekam war Luis, wie er den Neuen zu Boden schlug und auf ihn eintrat. Dieser schaffte es jedoch noch irgendwie sich aufzurappeln und trat Luis in die Kniekehle, wodurch dieser sofort zu Boden knickte. Luis bekam ein paar Schläge ab, bevor er den Neuen an die Wand drückte und auf ihn weiter einschlagen wollte. Ich ging dann dazwischen, es war genug für's Erste, doch der Neue hatte auch irgendwie mein Interesse geweckt. Nur selten kam es vor, dass sich jemand uns widersetzte ohne dass er irgendwie Rückhalt von weiteren Leuten hatte, und noch seltener blieben diese Leute so lange so unbeeindruckt. Er war vielleicht ziemlich dumm, wenn er sich weiter gegen uns stellen wollte, aber diese Dummheit schien er ziemlich stolz zu tragen. Ich zog Luis langsam zur Seite: "Das reicht! Tot bringt er uns auch nichts Luis!" Ich schaute den jungen an seine braunen Augen schienen immer noch keinen Schimmer von Angst vor Luis zu zeigen. Er stoppte nur keuchend das Blut aus seiner Nase und schaute mich dann ebenfalls an. Sein braunes Haar war etwas kürzer als bis zu den Schultern. Er sagte nichts und schien mich nur zu mustern und zu überlegen wie er mich nun einschätzen sollte. "Hallo, ich bin Elisa, wie heißt du?", fragte ich dann lächelnd und reichte ihm meine Hand. Ich bezweifelte, dass Luis ihn durch mehr schlage zum Schutzgeld bringen würde, aber vielleicht könnte er uns auf friedliche Art anderweitig nützlich werden. Zum Beispiel könnte er die Lieferungen verteilen, dann müsste ich das nicht weiter machen und könnte meinem Dad und meinen Brüdern helfen bei den Missionen. Der junge wartete etwas und schaute mich misstrauisch an, doch dann gab er mir seine Hand "Marcus", sagte er dann nur kurz. Ich schaute ihn an "Du bist ziemlich beeindruckend, nur wenige trauen sich, sich mit uns anzulegen. Du bist also der Neue in meiner Strasse?" Er schaute mich nur an und erwiderte dann: " Vermutlich ja, Johnson Street." Ich nickte nur, er war definitiv unser neuer Nachbar. Er schaute mich dann an und zog seine Hand zurück: "Ich sage es nochmal, ich habe kein Interesse euch Schutzgeld zu zahlen und ich muss nun auch wirklich los..." Mit diesen Worten quetschte er sich zwischen uns durch und ging wieder in den Hauptflur. Luis schaute mich verwirrt an "Alter Elisa was war dass denn jetzt?! Du lässt ihn so einfach gehen?" Ich seufzte nur und schaute Luis an. "Gewalt löst nicht alle Probleme und entkommen kann er uns sowieso nicht, er wohnt immerhin bei uns!" Luis schaute mich an "Sag mal Elisa kann es sein dass du etwas verweichlichst?!..." Er wurde unterbrochen von Enio welcher sich dann plötzlich vor Luis stellte,er sagte nichts doch sein Blick brachte Luis sofort dazu ruhig zu werden. Enio war einer unserer besten Kämpfer, keiner legte sich mit ihm an, keiner außer mir. Denn mich musste er dulden, aber das tat er gerne. "Komm schon Kampfhund du musst auch nicht alles auseinander reißen was mich schief anguckt." rief ich Enio schaute mich nur mit einer Mischung aus entsetzen und Freundlichkeit an. "Du bist die einzige die sowas zu mir sagt und danach keinen Arztbesuch braucht...!" Ich lachte nur und küsste ihn dann sanft, dann gingen wir in den Unterricht.
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Hallo Leser, dieses Buch könnte an einigen stellen für den ein oder anderen möglicherweise etwas unpassende Inhalte haben. Ich werde diese Stellen kurz vorher ankündigen. Diese Anmerkungen dienen nur als Warnung, es kann allerdings sein, dass diese Szenen für die Charakterentwicklung der Personen sind. Ich werde mich bemühen auch ohne diese Szenen die Entwicklung der Charaktere verständlich zu machen, kann aber nichts garantieren.
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East Side Boy - Ein neues Leben?
Teen FictionMarcus zieht weg von der Ostküste. In der Hoffnung sein altes Leben in New York zurück lassen zu können, zieht er nach Miami. Doch am anderen Ende des Landes gerät er zwischen die beiden Fronten von zwei rivalisierenden Gangs. Die Schlangenbande und...