„Hast du jetzt alles?" rief Vladislav aus der Küche, während ich die Sachen in meinen Koffer stopfte.
„So ziemlich" antwortete ich und suchte noch schnell nach meiner Sonnenbrille, bevor ich zu ihm tänzelte. Gerade als ich in die Küche einbiegen wollte klopfte es an der Tür. Ich stellte den Koffer ab und drückte den Türgriff hinunter.
„Urlauuuub" freute sich Samra und steuerte direkt zu Vladislav in die Küche, wo sich die beiden erst einmal wie zwei kleine Kinder freuten.
"Hast du fertig gepackt Bra?" fragte Vladislav an Samra gerichtet.
„Klar hab alles dabei. Josy hast du die Shisha eingepackt?"
„Ja" lächelte ich und verwies auf die kleine Tasche, in der sich das ganze Shisha-Zeug befand.
„Sau geil. Können dann immer schon Gras in die Shisha mischen und ein bisschen fliegen" freute sich Samra und setzte seine Sonnenbrille auf.
„Auf jeden. So jetzt fahren wir noch schnell zu mir, dann pack ich paar Sachen zusammen und dann geht's los." Wir stimmten ein und liefen mit unseren Koffern nach unten zum Auto. Nachdem Samra alles im Kofferraum verstaut hatte ging es auch schon los.
„Willst du kurz mit hoch Baby?" Fragte Vladislav, doch ich schüttelte mit dem Kopf.
„Pack in Ruhe ein, ich warte hier" sagte ich freundlich und schon war er verschwunden.
„Hast du mit ihm geredet?" fragte Samra, der hinten saß und sich neugierig zu mir vor beugte, als Vladislav im Haus verschwunden war.
„Ja hab ich..."
„Und?"
„Naja erfreut war er nicht gerade. Er wollte das mit dir klären, aber ich hab ihn davon abgehalten."
„Warum?" fragte er verwirrt und runzelte die Stirn.
„Weil ich einfach keinen Stress wollte. Du hast dich entschuldigt und gut ist. Wenn er jetzt nochmal ein Fass aufgemacht hätte, wäre keinem von uns geholfen gewesen. Also haken wir das Thema einfach ab okay?" Erklärte ich und schaute dann aus dem Fenster, um der Konversation mit ihm auszuweichen.
„Warum nimmst du mich in Schutz?" murmelte er und betrachtete mich durch den Rückspiegel. Ich reagierte nicht darauf. Ich konnte mir die Frage ja selbst nicht einmal beantworten. Es war eine ganze Weile still, bis Vladislav endlich wieder kam und seine Tasche in den Kofferraum schmiss.
„So Bratis, los gehts" sagte er lässig und ließ den Motor aufheulen.
Ich hatte keine Ahnung wie lange wir unterwegs sein würden oder wo genau es hingeht. Ich wusste nur, dass wir uns trotzdem noch in Berlin befanden – nur eben in einem Bonzenviertel.
„Wie lange noch?" fragte ich Vladislav, dem man die Augenringe trotz seiner Sonnenbrille deutlich ansehen konnte.
„Gleich da Baby" lächelte er und schaute kurz in den Rückspiegel.
„Guck mal, Samra pennt" lachte er leise und ich drehte mich um. Der war echt da hinten eingeschlafen. Man sah zwar seine Augen nicht durch die Sonnenbrille, aber er hing wie ein Fragezeichen auf der Rückbank, hatte die Arme verschränkt und schnarchte leise vor sich hin.
„Da kommt mir ne Idee" riss er mich aus meinen Gedanken, als ich die ganze Zeit schmunzelnd den schnarchenden Samra beobachtete.
„Und die wäre?" fragte ich neugierig und sah, wie sein Grinsen immer breiter wurde.
Er gab mir keine Antwort, sondern ließ seine Hand ganz langsam an meinem Knie aufwärts wandern.
„Vladislav" mahnte ich, als er sich Millimeter für Millimeter nach oben arbeitete.
„Ja, Prinzessa?" grinste er dreckig, ließ sich aber nicht davon abhalten weiter zu wandern.
„Nein" sagte ich ernst und hielt seine Hand fest, bevor sie noch weiter hoch rutschten konnte.
„Doch" widersprach er und versuchte meine Hand wegzudrücken.
„Vergiss es, nicht wenn Samra mit im Auto sitzt" meckerte ich und umklammerte seine Hand.
„Der pennt doch eh. Komm schon Baby beim letzten mal hat dir das doch auch gefallen" lächelte er und versuchte erneut, höher zu kommen. Warum musste ich auch unbedingt ein Kleid anziehen.
„Bitte nicht" flehte ich leise und hielt seine Hand nun schon mit beiden Händen fest.
„Ich weiß dass du das willst" versuchte er es wieder und riss seine Hand frei. Schneller als ich gucken konnte schob er seine Finger zwischen meine Beine und war fast dort, wo er hin wollte – doch ich kniepste ihn so fest ich konnte in seinen Handrücken.
„Fuck, bist du behindert?" brüllte er wütend und zog seine Hand weg.
„Was passiert?" Samra schreckte auf der Rückbank hoch und sah abwechselnd zwischen uns beiden hin und her. Niemand antwortete ihm. Ich kicherte und Vladislav prüfte immer wieder die kleine rote Stelle an seiner Hand.
„Du wolltest ja nicht hören" murmelte ich zwar fast unhörbar, aber dennoch so, dass Vladislav mich verstand.
„Warte nur, du kriegst deine Rechnung noch Baby" brummte er beleidigt und konzentrierte sich auf die Straße.
„Ist es das ?" fragte Samra, der nun endlich wieder richtig bei sich war und zeigte auf die riesige Villa, die sich vor uns erstreckte.
„Yes" sagte Vladislav, parkte den Wagen und stieg dann aus.
Samra und ich taten das gleich und sahen beeindruckt auf das riesige Haus, welches relativ neu aussah.
„Darf ich bitten?" fragte Vladislav, versuchte einen komischen Knicks zu machen und lotzte uns durch den mit Efeu verzierten Torbogen. Samra ging voran und ich folgte ihm. Als ich an Vladislav vorbei schlenderte packte er mich am Handgelenk und zog mich an sich heran. Dadurch dass ich nicht damit gerechnet hätte quieckste ich kurz erschrocken auf, doch er drückte mir sofort die Hand auf den Mund und zog mich noch enger zu sich.
„Sei froh dass Samra dabei ist, sonst..." er vervollständigte seinen Satz nicht, sondern grinste nur anstößig und ließ seine Hand kurz unter mein Kleid huschen, wo er mir gefühlvoll in den Hintern zwickte – was mich erneut aufquietschen ließ.
„Capi?" rief Samra, der schon um die Ecke gebogen war.
„Komme bra" rief er zurück, zwinkerte mir kurz zu und nahm dann meine Hand. Gemeinsam bogen wir um die Ecke und standen vor einer riesigen Haustür.
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Mademoiselle
FanfictionJosy begegnet zwei Menschen, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellen - und das nicht gerade auf die gute Weise. Zum einen Capi, der sie wegen seiner kriminellen Geschäfte immer wieder alleine lässt, und zum anderen Samra, der sie wie Dreck beha...