Mittwochmittags, 18.1
Russland, Sankt Petersburg
In Wladimir Kovoijkys Herrenhaus
DamenzeitWährend Casey, in Begleitung zweier Söldner von Wladimir, Grigorij und Efim um genau zu sein, in der Stadt unterwegs war - natürlich, weil das erstens sicherer war und zweites somit alle neugierigen Leute sahen, dass sie wirklich zu den Kovoijkys gehörte -, sah Wladimir dabei zu wie seine Überwachungskameras seinen Gast filmten, bevor er gestattete, dass das System diesen hereinließ.
Nachdem das Tor sich wieder geschlossen hatte ließ Sebastian die Dame bei der Haupttüre ein, nahm ihr ihren Mantel ab und schickte sie zu Wladimir durch.
Kurz klopfte sie, dann bat er sie herein. Dabei betätigte er den Knopf auf seinem Computerbildschirm, der bewirkte, dass dieser in den Snooze-Modus verfiel.
Smaragd knickste kurz, er winkte sie zu sich, erhob sich, gab ihr einen Handkuss und bat die Freundin seiner verstorbenen Frau ihm gegenüber Platz zu nehmen.
Mit einem Nicken ließ er Sebastian wissen, dass er nun gehen durfte. Dass diesen das unzufrieden stimmte wusste Wladimir, denn ihm war klar, dass sein Butler Gefallen an der Prostituierten gefunden hatte, seit sie einmal bei hm gewesen war. Anfang Dezember. Regelmäßig rief Sebastian sie tagsüber – bei ihrem Zweitjob, von dem Wlad natürlich wusste, was ihr nicht bewusst war – an.
Auch er setzte sich wieder und legte seine schweren Unterarme auf seinem Schreibtisch ab, sie saß mit überschlagenen Beinen, entspannt auf ihrem Sessel und lächelte zu ihm rüber.
Sie war wirklich immer eine sehr gute Freundin seiner Frau gewesen. Ganz ungeachtet dessen, dass beide Damen ganz unterschiedliche Arten des Tanzes zur Finanzierung ihres Lebensunterhaltes vollführt hatten. Aber Smaragd war auch eine sehr wohlsituierte Frau, klug, gebildet. Sie machte den Job bei ihm, weil sie wollte, nicht, weil sie musste. Außerdem zahlte er gut, sie hätte schon längst aufhören können für ihn Freier zu beglücken. Bei ihm zu arbeiten hatte aber den Vorteil, dass sie bei jedem ihrer 'Rendezvous' beaufsichtigt war. Niemand würde ihr weh tun, dafür sorgten Wladimirs Spione und Soldaten, die Acht auf seine Damen gaben, wenn diese nachts bei Männern waren.
Er selbst hatte nie mit einer von ihnen geschlafen und würde es auch niemals tun. Nicht, weil er es moralisch falsch fand, sondern, weil er nicht wollte. Er liebte Anita, an sie kam keine ran, so musste er seine Treue zu ihr auch nicht brechen, denn nichts wäre so schön wie die Zeit mit ihr.
"Ich möchte dich um etwas bitten", sagte er.
Sie nickte: "Um was denn?", fragte sie.
Nach dem Tod seiner Frau war Smaragd für ihn da gewesen. Gemeinsam und zusammen mit Saphir – die damals schon außer Lande gereist war – hatten sie versucht den Verlust zu verkraften. Doch geschafft hatte er es nicht. Saphir und Smaragd schienen ihre Freundin auch zu vermissen, doch sie hatten sich damit abgefunden eine schöne Zeit mit ihr gehabt zu haben. Sie ehrten sie in und mit vielen Dingen, die sie taten. Wladimir verstand immer noch nicht, wieso ihm nicht mehr Zeit mit ihr hatte gehören dürfen.
"Ich würde dich gerne darum bitten etwas Zeit mit der momentanen Dame des Hauses zu verbringen."
"Mit Master Nikolaijs Freundin?", fragte sie sofort neugierig und mit einer wackelnden Augenbraue.
Wladimir lachte, dann schüttelte er den Kopf und sagte: "Nein, die beiden sind nur befreundet, aber sie ist gerade für ein paar Tage bei uns und ganz alleine unter Männern. Ich denke es würde ihr gut tun, wenn ihr beiden euch ein bisschen kennen lernen könntet."
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Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
Roman d'amourDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...