Die Musik dröhnte in meinen Ohren und übertönte meine lauten Gedanken - wenigstens halbwegs. Emotionslos sah ich aus dem Fenster und versuchte aus der grünen Landschaft, die neben der Autobahn herrschte, herauszufinden, wohin mich Nathan wohl entführte.
Ich hatte keine Ahnung, wo wir hinwollten, auch nicht nachdem wir von dem Highway abgefahren waren und jetzt irgendeine kurvige und enge Schotterstraße entlang fuhren. Wir fanden den Weg in einen Wald hinein. Schon lange war es keine asphaltierte Straße gewesen. Ich war mir jetzt schon gar nicht mehr sicher, ob es sich hier noch um eine öffentliche Straße handelte.
Um uns herum waren nur mehr Bäume, hohe Gräser und wunderschöne Blumen, die in den prächtigsten Farben strahlten. Diese Straße war eher mehr ein Waldweg mit Unmengen von Kieselsteinchen und Schotter. Nach gefühlten Stunden hörte ich den ausklingenden Motor und spürte, dass sich Nathan vom Sitz neben mir erhob. Ich tat es ihm gleich und sobald ich aus dem Auto gestiegen war, verschlug es mir die Sprache.
Wir waren tief in den Wald gefahren. Dieser strahlte uns jetzt mit dem saftigsten Grün entgegen. Durch die vereinzelten Sonnenstrahlen scheint es, als würden die Bäume glitzern. Hohes Gras und bunte Blumen umringten das schwarze Auto. Tief atmete ich ein und versuchte diesen wunderschönen Geruch einzusaugen. Es roch nach nasser Erde, Blütenstaub und unvergleichbarer sauberen Luft. Das bekam man in der Stadt selten.
"Kommst du?", hörte ich plötzlich Nathan's Stimme und ich erschrak kurz. Nathan stand schon einige Meter vor mir, wobei er mir ein schiefes Lächeln schenkte. Verdammt, er machte mich noch verrückt.
Durch die wunderschöne Landschaft ringsum mir, bekam ich gar nicht mit, dass sich Nathan schon ein paar Schritte von mir entfernt hatte und nun auf mich wartete.
Ich lächelte zaghaft zurück und ich spürte, dass sich meine Wangen leicht erröteten, bevor ich zu Nate ging. Langsam entfernten wir uns von seinem Auto und verfolgten einen Trampelpfad, der wahrscheinlich von Nathan stammte. So wie es hier verwuchert und ruhig aussah, vermutete ich, dass diesen Ort nur Nate kannte.
Wir gingen noch weitere 20 Minuten, als ich etwas glitzerndes erkennen konnte. Es wurde immer größer und nach einer Zeit stellte ich fest, dass wir an einem wunderschönen See ankamen. Dort gab es nur einen einfachen Holzsteg und unzählige wunderschöne Pflanzen und Blumen. Es war das Paradies.
Das klare Wasser reflektierte die Lichtstrahlen, wobei es aussah, als würde der See glänzen. Weit und breit war nur Grün. Keine Autos, keine Häuser, keine Menschen. Nur Nathan und ich. Keiner von uns sagte ein Wort. Es war sogar so ruhig, sodass ich Nathan's beruhigenden Atem hörte.
"Wo sind wir hier?", fragte ich ihn neugierig. Ruckartig drehte er den Kopf zu mir um - seine eisblauen Augen waren so schön. Schon wieder verliebte ich mich erneut in sie.
Nate grinste mich an. "Wir sind da, wo noch keiner war. Außer du und ich." Er machte eine kurze Pause, wobei er mir wieder den Rücken zeigte. Ich ging die letzten paar Meter, die uns noch trennten, zu ihm zu und wendete meinen Blick auf sein faszinierendes Gesicht. "Das hier ist mein Lieblingsplatz. Ich komme immer hier her, wenn ich nachdenken und alleine sein möchte." "Oh.", brachte ich nur raus.
Außer ihn zu mustern, tat ich am Anfang nichts weiter. Er war wunderschön. Fuck! Wie konnte ein Mensch nur so schön sein?
"Na, dann. Lust ein bisschen schwimmen zu gehen?", plapperte er dann auf einmal los und mir verschlug es augenblicklich den Atem. Was? Wollte er etwa jetzt in DEN See schwimmen gehen? Das war doch nicht sein Ernst?
Doch spätestens als er sich sein weißes T-Shirt über den Kopf zog und somit seinen muskulösen Oberkörper entblöste, wusste ich, dass er keinen Scherz machte.
"Ähh... Nathan? Willst du etwa JETZT... u.. un.. und HIER schwimmen gehen? Es... ist doch bestimmt eiskalt in dem Wasser.", stotterte ich nervös. Ob das Stottern von der Kälte oder von Nate's heißem Körper kam, war mich unklar. "Ja natürlich. Ach komm schon, Selena. Das Wasser ist viel wärmer, als es hier draußen ist. Das Wasser ist doch schon so aufgewärmt von der Sonne."
Verdattert stand ich da und wusste nicht was ich tun sollte. Ich konnte doch nicht etwa mit Klamotten schwimmen gehen? Oder doch?
"Wenn du willst, kannst du mein T-Shirt anziehen. Damit du nicht in Unterwäsche schwimmen musst.", las er meine Gedanken und schmiss mir sein T-Shirt her, ehe Nathan sich die Hose, Schuhe und Socken auszog und samt Boxershorts in den See hüpfte. Dabei berührten mich ein paar Wassertropfen und es war wirklich alles andere als kalt. "Na komm schon.", grinste Nathan mich an, als er kurz davor aufgetaucht war. Seine nassen Locken, klatschten in sein Gesicht und wirkten dabei fast schon schwarz. Fuck. Na gut. Was solls!
Ich zögerte kurz, zog mir aber dann doch schließlich Liam's T-Shirt über den Kopf, nachdem ich mich umgedreht hatte. Nathan sollte mich jetzt nicht unbedingt in BH und Unterhose mustern können. Schnell nahm ich Nathan's T-Shirt. Verstohlen roch ich daran und verdammt, es roch genau wie sein Geschmack - nach Tabak und Pfefferminze. Verträumt zog ich den betörenden Geruch ein, ehe ich mich wieder fassen konnte und es mir so weit es ging runterzog.
Es war lang genug, dass es gerade noch über meinen Hintern ging, weswegen keine Sicht auf meinen freien Slip war, als ich meine Hose runterzog. Socken und Schuhe aus. Ich drehte mich um und bemerkte, dass mich Nathan die ganze Zeit über gemustert hatte. Unverzüglich wurde ich rot, als er mir dann auch noch ein schiefes Grinsen schenkte. Schüchtern striff ich mir eine Haarsträhne, die sich aus dem Dutt gelöst hatte, hinter mein Ohr und versuchte meine Nervösität zu verstecken.
Vorsichtig tapste ich bis zum Ende des Steges, um mit dem Zeh kurz die Wassertemperatur zu erahnen. Und wie Nate es schon gesagt hatte, war das Wasser wirklich wärmer als die Außentemperatur. Anschließend löste ich doch den Dutt und meine Haare fielen mir ins Gesicht.
Plötzlich überfuhr mich ein starker Windzug und mir wurde unverzüglich kalt.
Na los. Selena. Tu es einfach.
Gesagt, Getan. Ich nahm kurzen Anlauf und sprang mit einem eleganten Köpfler ins Wasser. Alles was ich noch spürte, war das angenehm warme Wasser und die Sonnenstrahlen, die reflektiert wurden.
DU LIEST GERADE
Secrets can destroy - my best friend's boyfriend
רומנטיקהSelena war ein normales Mädchen mit einem normalen Leben. Sie war nicht besonders auffällig in der Schule, schrieb gute Noten und hatte Freunde, die sie über alles liebte. Jedoch hatte Selena auch keine Angst, mal die Wahrheit zu sagen und so kam es...