Leere. So würde ich mein Leben in einem Wort beschreiben. Leere. Sie bestimmte mein Leben. Ein riesiges Loch, ich konnte es nicht füllen. Nicht mit Liebe, nicht mit Drogen. Nun da sich mein Leben dem Ende nähert erzähle ich euch meine Geschichte. Ich musste es akzeptieren. Den Tod. Er ist allgegenwärtig. Ich besitze eine Gabe, mir ist der Fluch auferlegt worden, die Zukunft vorauszusehen. Für einige meines Alters wäre dies ein Segen. Doch diese Gabe ist ein zweischneidiges Schwert. Doch kommen wir zu mir, wer bin ich? Warum bin ich ich? Warum bin ich nicht du? Diese Fragen, ich war unfähig ihnen Antwort zu leisten. Aber ich bin ich. Leider. Manchmal fühle ich mich so als wäre ich nur ein Beobachter meines Lebens. Ein Geist der über meinem Körper fliegt. Die dritte Person. Als wäre mein Körper fiktiv und ich würde ihn steuern. Ich fühle mich selbst nicht. Lebendig fühle ich mich nur wenn ich tot bin. Unter Schmerzen bin ich am glücklichsten. Dann fühle ich. Gefühle sind schrecklich. Ich habe beschlossen nicht mehr zu fühlen. Doch kommen wir zu meinen äußerlichen Merkmalen. 1.70 mit schwarzem "Topfhaarschnitt". So beschreibe ich mich selbst oft. Es beschränkt sich auf alles was wichtig ist. Es beschreibt alle normalen Dinge an mir. Ich hab tiefgrüne Augen, wo ich herkomme ist das hässlich. Wie können Augen hässlich sein? Warum genau ich? Die Chance hier solche Augen zu bekommen liegt bei unter einem Prozent. Individualität gibt es nicht. Alles was Norm ist. Nur dies ist gut. Ich bin ein dünner Junge. Nicht gerade vorteilhaft. So können dich alle nehmen. Du kannst nichts dran ändern. Wenn der muskulöse Riese will das sich dein Gesicht mit Hilfe seiner Faust gegen den Boden schmettert, dann ist das so. Mein Alter. Das ich auch wichtig denke ich. Ich bin im besten Alter. Könnte man sagen. Siebzehn. Perfekt um seine Freude zu entfachen. Um mit seinen engen Kontakten Spaß zu haben. Sich zu finden. Zu leben. Drogen und Sex gehören dazu. Alles was Spaß machen soll. Alles was belanglos ist. Wie soll ich Freunde finden wenn ich nicht mal weiß wer ich selbst bin? Teufelskreis. Wie soll ich mich vorstellen wenn ich nichts zu sagen habe? Wie soll ich den Tag lieben, wenn ich das Licht meide? Ich lebe alleine, in einer zu großen Stadt. Zu viele Lichter, zu viel Lärm, zu viel Mensch. Meine Eltern habe ich früh verloren. Das Leben mit zu wenig Geld ist hart. Nur durch das Kellnern und eine alte, nette Vermieterin, die mit mir ihren Enkel kompensieren will, bin ich in der Lage zu überleben. Die Schule läuft schlecht. Durchschnitt. So würde ich meine Leistung beschreiben. Ich bin zu faul. Du kannst mehr als du tust. Das höre ich oft. Wie soll ich mehr tun? Meine Gedanken fesseln mich. Mein Körper gehorcht mir nicht. Ich versinke in meinem eigenen Gedanken. Treibsand. So würde ich es nennen. Teufelskreis. Doch nun. Stoppen wir diese Belanglosigkeiten. Erzähle ich euch warum ich so handele wie ich es mittlerweile getan hab? Ja. Warum? Weiß ich nicht. Ich hatte nie jemanden zum Reden. Ich habe mich nie öffnen können. Der Tod meiner Eltern. Der Anfang des Teufelskreises.
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Teufelskreis
Mystery / ThrillerLeere. So würde ich mein Leben in einem Wort beschreiben. Leere. sie bestimmte mein Leben. Ein riesiges Loch ich konnte es nicht füllen. Nicht mit Liebe, nicht mit Drogen. Nun da sich mein Leben dem Ende nähert erzähle ich euch meine Geschichte.