Kapitel 109 (244) Etwas Geborgtes

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Mittwochabend, 18.1.
Russland, Sankt Petersburg
Wladimirs Anwesen
Im Wohnzimmer


Etwas Geborgtes

Es hatte etwas für sich, dass sie dieselbe Kleidergröße trugen, wie Nikolaij fand. Seit sie hier angekommen waren trug Cevin jeden Tag irgendeines seiner Kleidungsstücke, meist waren es Hemden oder Pullover. Das schien nicht nur Cevin Sicherheit zu geben, sondern verlieh ihm auch das Gefühl, dass Cevin ihn wirklich liebte. Er brauchte es einfach etwas von ihm an sich zu tragen, etwas, das ihm gehörte, nichts, was er ihm geschenkt hatte, so wie seinen Schmuck, damit er sich geborgen und sicher fühlte, ruhig blieb, bis der Abend wieder kam und sie auch ganz sicher nicht durch irgendetwas getrennt wurden, bis es Morgen wurde.

Es war ein wenig wie in Liebesfilmen, wenn die Frau das Hemd des Mannes trug, während sie Zuhause auf ihn wartete, bis sie wieder zusammen in die Kiste hüpfen konnten.

Cevin liebte seinen Schmuck, keine Frage, das wusste Nikolaij, weil sein Verlobter ihn immer trug. Ring, Armband, Amulett. Alles. Immer. Und es stand ihm verdammt gut.

Nikolaij fand es sexy, dass sein Verlobter Schmuck tragen konnte. Ihm stand das einfach.

Jedes Schmuckstück aus Gold und zartgliedrig. Wunderschön.

Nikolaij zog seinen Verlobten enger an sich.

Auch heute trug er etwas von ihm. Einen dunkelblauen Pullover, darunter blitze ein rosa Hemdkragen auf. Sehr stilsicher.

Nikolaij griff selten zu Farben, weil er sich nie ganz sicher war was gut zusammen aussah, doch Cevin konnte mit einem Griff in den Kleiderschrank fantastisch aussehen.
Sie saßen schon seit drei Stunden hier unten, waren am Ende des zweiten Filmes angekommen.

Klar, sie hätten auch nackt im Bett liegen bleiben und fernschauen können, doch aus irgendeinem Grund hatten sie beide nach unten gewollt.

Sie mochten das Wohnzimmer beide. Außerdem war es nett die Geräusche der anderen zu hören.

Noch dazu – und dazu stand Nikolaij auch gerne – fand er es schön mit seinem Verlobten dieses Haus zu durchwandern, er fand es schön die Bediensteten sehen zu lassen, dass er schwul war. Wenn auch außerhalb des Hauses nichts davon durchsickern würde. Er wollte Cevin auch in Russland einen einzigen Ort der Offenheit schenken.

Und wären sie oben geblieben könnte sich Nikolaij nicht am Stil seines Verlobten erfreuen, daran, dass er seinen Pullover trug und wirklich hübsch darin aussah. Er hatte einen Rundkragen und ein zartes Muster auf der Vorderseite in großem Karo in dunkelgrau.

Cevin lehnte an ihm, hielt ihn leicht umarmt und genoss es von ihm an Hüfte und Taille gestreichelt zu werden.

Sie hatten sich heute schon geliebt. Er fürchtete sich tatsächlich etwas weniger davor Cevin weh zu tun.

Konrad kam zu ihnen und verneigte sich.

Cevin sah verwirrt zu ihm auf.

Nikolaij grinste ihn an und bedankte sich, als er ihm einen gewaltigen Korb überreichte und etwas auf Russisch sagte.

Nikolaij sagte auf Englisch, damit auch Cevin es verstand: "Das ist perfekt, danke!"

Konrad wirkte zufrieden, verneigte sich wieder und fragte etwas, das Cevin nicht verstand, Nikolaij fragte ihn daraufhin, ob er etwas trinken wolle, doch er verneinte, also sagte Nikolaij dem Butler, dass sie nichts brauchten und Konrad ließ sie alleine.

Cevin betrachtete den Korb auf Nikolaijs Schoß und dann ihn, schmunzelte ihn an und fragte: "Was hast du da?"

Nikolaij schob es ihm hin, sodass nun er den Korb auf dem Schoß hatte und mit beiden Händen festhalten musste. So konnte er nun durch das Zellophan, das ihn umgab, seine Innereien sehen. Dafür hatte er sich aber extra aufrichten müssen, aber Nikolaij saß dennoch dicht bei ihm und ihre Schultern und Schenkel berührten sich. Auch, wenn sie nicht mehr kuschelten. 

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt