8 Nur ein Mittagessen

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Sie betrat die Mensa und war wirklich nervös. Sie wusste nicht, wie das Essen gleich verlaufen würde. War das hier schon ein Date? Keine Ahnung. Zum Glück sah sie Taddl sofort unter den ganzen Schülern und setzte sich zu ihm. Er hatte das Essen nämlich schon geholt und schien nur auf sie zu warten. Es gab Reis mit Curry und Hähnchen. Glücklicherweise war das Mensaessen immer ziemlich gut, sodass sie sich darum keine Sorgen machen mussten.

Taddl strahlte, als sie sich zu ihm setzte. "Hi." sagte er. "Hi." antwortete sie. "Ähm. Ist das Essen hier gut oder sieht es nur gut aus?" fragte er. "Es ist genauso gut wie es aussieht." "Gut." Schweigen. Stille. Peinliche Stille. Keiner wusste was er sagen sollte. Sie hatte sich bis jetzt immer nur mit ihrem besten Freund getroffen. Tommy! Sie hatte ihn ganz vergessen bei der ganzen Aufregung. Heute kam er zurück und sie freute sich sehr. "Kimberley? Bist du noch da?" sagte er und betrachtete ihr schönes Lächeln.

"Hm? Ja. 'Tschuldigung, aber ich musste gerade daran denken, dass mein bester Freund heute wiederkommt und da hab ich die Realität ein wenig vergessen." "Ach, kein Problem. Wie lange war er denn weg?" Eigentlich störte es ihn schon ein wenig. Immerhin war sie mit ihm zum Essen verabredet und dann war sie mit den Gedanken ganz wo anders? "Er war ein Jahr lang in den USA und hat sich seinen Traum erfüllt." "Echt? Wahnsinn." Und schon bereute er seine Gedanken von vorhin. Sie hatte ihn ein Jahr lang nicht gesehen! Nicht auszumalen wenn er Ardy ein Jahr lang nicht sehen würde.

"Ja. Aber das sollte jetzt nicht Thema sein. Ist für dich nicht interessant." Sie war so verunsichert und wollte keinen Fehler machen. "Hast du auch einen besten Freund?" Über die anderen reden. Von sich selbst ablenken. Darin war sie gut. "Alles was dich angeht interessiert mich und ich finde es schön, dass du mir deine Gedanken anvertraust." Dieses Grinsen verwirrte sie total. "Aber ja. Auch ich habe einen besten Freund. Er heißt Ardy und er wohnt auch hier in Köln. Einer der Gründe, weshalb ich hierher gezogen bin." "Und welche Gründe gab es noch?" "Also das ist jetzt vielleicht ein wenig speziell und ich hoffe, dass es dich nicht abschreckt, aber..." 

Und da sah sie ihn. Tommy. Er stand im Eingang und leiß seinen Blick durch die Menge schweifen. Sie stand sofort auf und achtete nicht mehr auf Taddls Worte. Sie ging zu ihm und umarmte ihn stürmisch. Sofort merkte sie seinen Halt, den sie so lange vermisst hatte. Sie fühlte sich sicher und dachte an keine anderen. Er war immer ihr Paradies gewesen. Sie merkte, wie ihre Tränen die Wange runterkullerten. "Hi Kleine." 

Taddl lässt mich wieder atmenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt