Als Jeno aufwachte, spürte er etwas auf seiner Brust liegen. Wegen des ungewohnten Gewichtes öffnete er seine Augen und bemerkte seinen rosa-blond haarigen festen Freund, der es sich auf Jenos Brust bequem gemacht hatte und friedlich schlief. In Jenos Augen war Jaemin ein Engel. Ein Junge, der zu gut für diese Welt ist. Jeno könnte ihn mit weiteren positiven Attributen beschreiben und sie würden trotzdem nicht reichen.
Er dachte über den gestrigen Tag nach. Nachdem er Jaemin den Ring geschenkt hatte, spazierten sie noch durch den Viertel bis in die Nacht. Natürlich hatte Jeno den Chauffeur zurückgeschickt, denn sie bevorzugten zu Fuß nach Hause zu gehen, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu schicken, schließlich ist eine Limousine, die um zwei Uhr nachts noch fährt, laut und auffällig. Jeno bot seinen Freund an, bei ihm zu übernachten, denn er wollte noch mehr Zeit mit ihm verbringen, was Jaemin selbstverständlich annahm.
Sanft streichelte Jeno den Kopf des Jüngeren. "Ich liebe dich so sehr.", flüsterte er und gab ihm einen Kuss auf dem Kopf, bevor er seine Handlung fortführte.
"Jeno? Darf ich reinkommen?", klopfte Seunghee vor seiner Tür und bat nach Einlass. Niemand im Haus wusste, dass Jaemin sich hier befand, weshalb Jeno leicht zögerte. "J--Ja, du kannst."
Seunghee kam mit einer ernsten, teils auch traurige Miene rein, aber lächelte, als sie den schlafenden Jaemin auf Jenos Brust sah. Sie schüttelte ihren Kopf, um wieder ernst zu werden, schließlich befand sich Jeno in einer schwierigen Situation, von der er keine Ahnung hatte.
"Seunghee? Was ist los?", fragte Jeno und riss sie aus ihrem Gedankengang. Auch sein Lächeln verschwand langsam, als Seunghee zögerte.
"Jeno...", fing sie an und holte tief Luft, "tut mir Leid, dass ich dich stören muss, aber du musst mit mir kommen. Deine Eltern wollen dich sprechen.", verkündete sie, doch Jeno ließ sich nicht überzeugen.
"Kann das nicht warten? Ich will noch ein bisschen mit ihm bleiben, bis er aufwacht.", schmollte Jeno und streichelte den Jüngeren weiter.
"Nein, kann es nicht.", antwortete sie, diesmal mit einem strengeren Ton.
Aufstöhnend versuchte er den schlafenden Jungen von seiner Brust runterzukriegen, damit er aufstehen konnte. Als er das nach einigen Sekunden geschafft hatte, stand er auf und folgte Seunghee.
"Ich verstehe nicht, was los sein soll.", murmelte Jeno.
"Bald wirst du es.", meinte Seunghee nur und öffnete Jeno die Tür zum Büro der Eltern. "Viel Glück.", flüsterte sie, bevor sie Jeno verließ.
Jeno spürte sofort die bedrückende Stimmung im grauen Arbeitszimmer. Als er dann seine Eltern anschaute, bildete sich ein Kloß in seinem Hals, da sie sehr aufgebracht schienen. Er räusperte sich, um sowohl die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, als auch den Kloß runterzuschlucken.
"Ehm, guten Morgen.", begrüßte er sie.
"Gut ist dieser Morgen nicht, also kannst du dir diese Begrüßung ersparen.", schnaubte Herr Lee ihn an.
"Alles klar...", seufzte Jeno augenverdrehend. Bis jetzt fiel ihm nichts besonderes auf, da sein Vater auch an guten Tagen mies gelaunt war. "Wieso wurde ich hierher gebeten?", fragte er fast schon genervt.
"Tu nicht so arrogant! Schließlich hast du uns ein Haufen Ärger eingebrockt."
"Ich hab bitteschön was gemacht? Vater, komm bitte zum Punkt und erzähl mir, was los ist.", verlangte der nun endgültig genervte Junge.
Statt zu antworten, gab Jenos Mutter ihm ihr Tablet. "Les es selbst.", sagte sie monoton und nahm ihren ursprünglichen Platz wieder ein.
Zuerst fiel Jeno nichts auf, bis er plötzlich eine fett gedruckte Schlagzeile und das zugehörige Bild sah.
"Schock! Lee Jeno ist vom anderen Ufer?", las Jeno vor, woraufhin ihm sofort schlecht wurde. Jetzt war sein Privatleben öffentlich und jeder wusste von seiner Beziehung.
"Ich-", stotterte Jeno fassungslos.
"Du? Du musst uns einiges erklären.", meinte Frau Lee.
Jeno schaute das Tablet weiterhin an, denn er wollte sich das Bild genauer anschauen. Es war ein perfekter Schnappschuss von ihrem Kuss und man konnte Jenos Gesicht sofort erkennen, da er zur Kamera gedreht war. "Wenigstens ist Jaemins Gesicht nicht drauf.", dachte er sich, da wenigstens Jaemins Leben privat bleiben sollte, auch wenn das ab diesem Artikel nicht mehr der Fall sein würde.
Das war wohl der Preis dafür, dass man eine Beziehung mit einer Person der Öffentlichkeit führte.
"Jeno!", rief Herr Lee, um Jenos Aufmerksamkeit wieder zu haben. "Wieso küsst du diesen Jaemin, oder wie auch immer er heißt? Die Öffentlichkeit weiß, dass du mit Jang Yeeun zusammen bist. Die Öffentlichkeit akzeptiert keine Homosexuellen!Bist du dir bewusst, was jetzt auf uns zukommen wird? Tausende von Reporter und Paparazzi werden nur über deine Knutscherei mit diesem Schwuchtel reden und-"
"ES REICHT!", platzte es aus Jeno raus. "Mir ist es scheiß egal, wie du über mich redest. Ob du mich, meine Sexualität oder alles andere, was nichts mit deinem Erben oder Geld zutun hat, akzeptierst oder nichts, es juckt mich echt nicht. Aber wag es dich BLOß NICHT, den tollsten Menschen, den es auf diesen korrupten Planeten gibt, zu beleidigen! Abgesehen von Yeeun, die ich nur als eine Schwester ansehe, ist Jaemin der einzige, der mich wirklich glücklich macht und versteht. Er sieht nicht das Geld oder meinen Ruf an mir, sondern meine Persönlichkeit, etwas, das ihr beide niemals getan habt!"
Kaum beendete Jeno seinen Satz, stürmte er aus dem Arbeitszimmer raus und traf im Korridor auf Seunghee, die anscheinend auf ihn gewartet hatte.
"Seunghee, bereite bitte das Auto vor, ich will nicht noch länger hier bleiben.", befahl Jeno mit einer monoten Stimme und ging zurück in sein Zimmer.
"Jaemin, wir müssen- oh mein Gott!", fing er an zu reden, aber unterbrach sich sofort, als er Jaemin weinend auf seinem Bett fand.
Ohne eine weitere Sekunde zu verschwenden, umarmte Jeno den Jüngeren und drückte ihn fest zu sich.
"Meine Mutter...sie hat mir erzählt, dass es einen Artikel über uns gibt...und dann habe ich dich schreien gehört und-- es tut mir so leid! Es ist alles meine Schuld.", schluchzte Jaemin schwach. Er hatte ebenfalls den Artikel gelesen und sobald er Jenos Vater schreien hörte, fing er an zu weinen.
"Babe, das ist nicht deine Schuld! Die Paparazzis sind Schuld, weil sie nichts besseres zu tun haben, als Jugendliche zu stalken, um Geld zu machen. Ich weiß nicht, wie viel du vom Gespräch gehört hast, aber ich habe dich verteidigt, weil du das Beste bist, was mir je passiert ist.", beruhigte Jeno den zitternden Jungen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Ich würde dich gern weiter beruhigen, aber ich will nicht noch länger in diesem Gefängnis eingeschlossen sein. Geh dich ruhig in meinem Badezimmer erfrischen und geh dann runter zu Seunghee. Ich muss noch ein paar Kleinigkeiten erledigen.", schlug Jeno ihm vor und ließ ihn los, damit er genau das machen konnte.
"Was hast du vor?", fragte Jaemin, der endlich wieder lächelte, da normalerweise er derjenige war, der Pläne vorschlug.
"Wir schon gesagt, ich will von hier verschwinden, zumindest für paar Tage. Vertrau mir einfach."
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Meine Welt || l.jn x n.jm
Fiksi Penggemar''Komm mit, Jeno!'' ''Wohin denn? Was hast du jetzt schon wieder vor?'' ''Vertrau mir einfach und lass dich von mir führen.'' Lee Jeno führt dank seiner reichen Eltern ein Luxusleben, das sich jeder Jugendlicher nur wünschen könnte. Er muss nicht fr...