25. Vor Batman war Gotham

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„Wie sieht es aus, Master Bruce" die Stimme von Alfred erklang in meinen Ohren seltsam verzerrt, durch das Heatset auf meinem Kopf.

„Sie sind zu zweit. Eine Frau, ein Mann. Beide haben eine Schusswaffe." mehr hatte ich in der Dunkelheit der Nacht von meiner Position auf dem Nachbardach, nicht erkennen können, zumal die meisten Straßenlaternen in diesem Stadtteil kaputt waren und beide eine schwarze Skimaske mit ebenso schwarzen Jacken und Hosen in Kombination mit Springerstiefeln trugen.

Mein Buttler erwiesenere darauf nichts sondern blieb still. Genau wie ich. Nur der Wind war zu hören, welcher leise und kalt über meine Hände strich.
Fröstelt zog ich die schwarzen Handschuhe wieder an und bedeckte damit auch noch das letzte Stück freie Haut. Selbst mein Gesicht befand sich unter einer schwarzen Maske.

Eine Weile blieb es noch still.
Dann plötzlich ein lautes scheppern und klirren. Glas brach. Wahrscheinlich ein Fenster.
Die Verbrecher stiegen jetzt ein. Ekel stieg in mir hoch, die Leute aus den Narrows hatten schon nicht viel und dann wurden sie auch noch bestohlen. Nicht mit mir.

„Ich geh da jetzt rein."
„Seien sie vorsichtig, Master Bruce. Da drinne sind sie auf sich allein gestellt."
Mit einem Knacken brach die Verbindung wieder ab.

Ich befestigte mein Drahtseil mit einem Haken am Dach und lies mich nach unten fallen. Das übliche leise Surren der Eisenschnurr war zwar kaum zu hören, in meinen Ohren aber immer noch viel zu laut. Inständig hoffte ich darauf, dass keiner der Einbrecher es beachten würde.

Lautlos setzten meine Füße auf dem Boden auf. Geschickt entsicherte ich mich, wobei ich das Seil hängen lies und nicht einrollte. Ein Fluchtweg für den Notfall.
Die Schwärze des Seiles hob sich kaum von der Wand ab und doch, könnte ein geschultes Auge es entdecken.
Das bit zwar ein zusätzliches Risiko da somit auch die Diebe in der Lage waren es zu entdecken und mich damit zu enttarnen, doch wahrscheinlicher war eher, dass sie viel zu fokussiert auf ihren Einbruch waren, als sich mit einem kaum sichtbaren schwarzen Strich an der Wand zu beschäftigen.

Schnell huschte ich zu einem der unteren Fenster. Sie waren alt und hatten nicht mal Gitter, um jemanden davon abzuhalten hier einzubrechen. Anders als diese Diebe schlug ich allerdings nicht die Scheibe ein, sondern schob eine dünne Eisenkarte zwischen Rahmen und Fensterflügel. Ein leises klacken und siehe da „Sesam öffne dich"

Im Keller des Hauses, wo ich mich jetzt befand, schien es nicht als Dunkelheit zu geben. Nur durch die Fenster gelang etwas Licht der wenigen Straßenlaternen nach drinnen.

Über mir rumpelte es. Die Diebe waren also in ein oberes Stockwerk gelangt.
Ich tat es Ihnen nach. Die Treppe nach oben in die erste Etage.

Mein Herzschlag beschleunigte ich, während mein Atem ruhiger wurde. Adrenalin begann durch meine Adern zu strömen, wodurch ich jeden Reiz überdeutlich wahr nahm.

Dieses Gefühl.
Unbeschreiblich.
Der beste Kick aller Zeiten.

Es war berauschend und Angst einflößend zugleich.
Ich liebte es.

Das nächste was ich sah, war eine aufgebrochene Tür, durch die Licht auf den Flur schien.
Drei Schatten bildeten sich deutlich hervor. Zwei Frauen und ein Mann. Der Mann und eine Frau standen vor ihrem auf dem Boden Knieenden Opfer.

„Geld oder Leben?" die erste Frau, die die stand erhob die Stimme. „Geben sie uns ihre Wertsachen und sie werden das hier unbeschadet überstehen."

Die Zweite weiblich Person im Raum begann zu jammern. „Wir besitzen doch nichts. Diese Wohnung können wir uns eigentlich garnicht leisten."
„Na wenn das so ist will ich mal nicht so sein" ihre Stimme hatte etwas schleimiges und gleichzeitig bedrohliches angenommen. Es klang fast freundlich. Doch in ihrem nächsten Sazt schwang nur noch Bosheit mit. „Jackson, schnapp Dir den Jungen aus seinem Zimmer. Den können wir mit Sicherheit an irgendein Bordell verkaufen."

Das Leben ist InjusticeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt