Kapitel 4 - der „Rausschmeiß"-Test (Macken-Erfassungs-Test)

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~April~
Rin
Bis April hatte ich viel gearbeitet und trainiert. Mit der Miete klappte alles, dennoch schob ich freiwillig Überstunden im Café. Aber da ich erst im April zur Schule musste, konnte ich die Zeit mit Geld verdienen Totschlagen. Mittlerweile lief das Café und es wurden nach und nach immer mehr Kunden. Kafe und ich hatten viel zu tun, doch gemeinsam packten wir es. Zwischendurch kamen auch andere Kellner, jedoch arbeiteten die in Schichten. Ich aber arbeitete durch und erhaschte manchmal Trinkgeld. „Rin-san, du musst nicht jeden Tag arbeiten kommen!", meckerte Kafe mit mir rum, als ich gerade an der Kasse das verdiente Geld des Cafés zählte, aber ich ließ mich nicht weich kriegen. Ich war nicht nur Kellnerin, sondern fast schon eher der zweite Boss wegen den vielen Aufgaben die ich schon erledigte.
Mein verdientes Geld verwendete ich für Miete, diesen ganzen Kram wie Nebenkosten, für Nahrungsmittel und anderen wichtigen Sachen, das Restgeld sparte ich fleißig, doch ich überlegte mir, ob ich mir Trainingsklamotten davon kaufen sollte. Zwischendurch lud mich auch Sutekina ein um zu quatschen. Die beiden wuchsen mir Stück für Stück ans Herz, obwohl ich sie meistens immer noch mit Ma'am ansprach und immer noch größtenteils monoton und ausdruckslos zu ihnen war. Etwas in mir konnte ihnen halt noch nicht vertrauen, weswegen ich meine Gefühle komplett verdrängte.
Beide hatten mir geholfen als die Zeiten für mich schwer waren und das schätzte ich an ihnen sehr, aber nur innerlich halt.

Heute würde der erste Schultag beginnen. Ich machte mich fertig und begab mich zur Yūei, danach hatte ich ein kleines Problem.
Ich wusste nicht wo der Klassenraum war und suchte eine ganze Weile bis ich endlich den richtigen Raum fand. Vor der 1-A stand der Grünhaarige und dachte nach. Ich ging auf ihn zu und klopfte ihn auf die Schulter. Er erschrak und schaute mich verängstigt an. Als er die Situation realisierte hatte, entspannte er sich und schaute mich dankend an.
„Ich danke dir, das du deine Punkte von dir mit mir teilen wolltest, auch wenn es im Endeffekt garnicht nötig war, heheh..." „Nein, es war in meiner Sicht vollkommen berechtigt. Ohne dich hätte ich das Mädchen übersehen und du hast Mut bewiesen. Während andere wegliefen, stürztest du dich hinein um zu helfen und zu retten. In meinen Augen macht sowas einen Helden aus.", erklärte ich nur monoton. Er nickte mir dankend zu und blickte nun entschlossen zu unserer Klasse.
Doch als wir die Tür öffneten, stritt sich gerade der Junge der im Saal war, sein Name war Tenya Iida, mit dem Aschblonden, namens Katsuki Bakugo, wenn ich es recht in Erinnerung hatte. Iida-kun bemerkte uns und kam sofort auf uns zu. Die restliche Klasse drehte sich auch in unsere Richtung.
Er wollte sich vorstellen, doch der Grünhaarige unterbrach ihn. „Ich weiß wer du bist! Nenn mich Midoriya, Iida-kun.", stellte er sich vor. Ich währenddessen blickte durch die Reihen und sah viele verschiedene Schüler. Dann blickte ich zu Katsuki, der zornig zu uns schaute. Auf einen Blick konnte ich sagen, das er sehr aggressiv ist und auch sehr arrogant. Aber er hat die Motivation ein Held zu werden und Kräftemäßig ist er auch stark. Schließlich wurde er Erster mit nur einem Punkt mehr.
„Du bist einer der aggressiven Sorte, du bist arrogant, du bist stur und willst immer gewinnen. Du denkst du wärst was besseres, was besonderes, aber jeder ist auf seine Art besonders. Jedoch besitzt du auch das Potential, was du nicht ganz ausschöpft und einen ewigen Wunsch ein Held zu werden, was gleichzeitig deine Motivation ist. Und trotzdem bist du nur ein Mensch und auch du stehst noch weit am Anfang. Du tust so als wärst du der Beste, dabei bist du im inneren nicht anders wie die anderen...", sprach ich meine Gedanken aus und blickte zu ihm. Für einen kurzen Moment sah ich Schock in seinem Gesicht geschrieben, aber dann wurde er aggressiv und wollte sich auf mich stürzen, um mich zu verkloppen.
Dabei kam ich ihn zuvor, so schnell wie der Wind befand ich mich hinter ihm und drehte seinen Arm auf den Rücken. Dazu drückte ich ihn in seine Kniekehle und er stürzte zu Boden. Ich saß auf ihn drauf und befestigte seine Arme auf den Rücken und seine Beine auseinander auf den Boden. „Was zum-!!!!", schrie er und wehrte sich, vergebens. Als er sich beruhigte,
ließ ich ihn frei und er rappelte sich schnell wieder auf. Ich drehte ihm den Rücken zu und er sah es als die Rache-Chance. Er wollte wieder auf mich losgehen, doch ich parierte seinen Angriff. Aus Reflex beschwor ich ein scharfes kleines Küchenmesser und hielt es ihm an die Kehle, bloß musste ich aufpassen, dass kein „Unfall" passierte. Alle schauten mich verwirrt an, doch ich ließ schnell von ihm ab, um schlimmeres zu verhindern. Mir fiel wieder ein, dass die anderen es ja nicht sehen konnten. „Was war das gerade?! Versuchst du mich mit Luft aufzuschlitzen? Das ich nicht lache!", spottete er. Um zu beweisen das es eben gerade ernst war, stach ich mit den Messer durch meine Hand. Es ging durch wie Butter und Blut strömte aus der Verletzung.
Erst jetzt begriffen alle den Ernst der Lage und schauten mich schockiert an. Ich jedoch verzog keine Miene und ließ das Messer stecken, weil sonst die Blutung stärker werden würde. „Was zum-!", kam es von Katsuki. „Mit Luft Schlitze ich keinen auf, keine Sorge. Und töten werde ich auch niemanden, denn ein Held tut sowas nicht, doch ich spaße nicht!", stellte ich die Dinge klar. Es schmerzte ein wenig, aber wie immer verdrängte ich es.
Das Blut tropfte weiter und Midoriya sprang zu mir um irgendwie zu helfen. Auch Katsuki trat näher und beäugte die Verletzung. Er war für ne Sekunde besorgt, aber sah dann wieder wie immer aus, also aggressiv. Er betastete das Messer und seine Augen wurden groß.
„Wie kannst du nur locker damit umgehen?! Du hast durch den Knochen durch gestochen und wahrscheinlich ein paar Nerven zerstört! Tut das denn nicht weh?", fragte mich nun Midoriya geschockt und betastete nun auch das Küchenmesser. „Diese Schmerzen sind nichts im Gegensatz zu dem was ich schon alles spüren musste, aber ich werde davon schon nicht sterben. Außerdem habe ich keine Nerven getroffen, lediglich nur durch den Knochen gestochen. ",entgegnete ich kühl und verdrängte die vielen schlimmen Erinnerungen.
Schnell wand ich meinen Blick zur Klasse, wo meine Aufmerksamkeit einen zur Hälften weiß und zur Hälften rot haarigen Jungen lag, der mit geweiteten Augen zu mir sah. Aber auch er fing sich wieder, als ich ihn in seine Augen blickte.
Wieder „teleportierte" ich mich und stand nun hinter ihm.
„Und du wirkst nur kühl und gelassen, dabei bist du im inneren auf Hass oder ähnlichen aus, wahrscheinlich durch Familien Probleme. Aber gebrochen bist du noch nicht, du hast halt nur deine Gefühle tief in deinem Inneren versteckt und eine Eiswand drumherum gebaut, damit man dich nicht so leicht verletzen kann. Du bist einer der zwei Stipendiaten, die die Aufnahmeprüfung übersprungen haben, also bist du mit deiner Macke auch nicht ohne, jedoch musst auch du noch vieles lernen.
Du warst früher einmal anders gewesen, das glaube ich und weiß ich...", flüsterte ich in sein Ohr, sodass nur er es hören konnte. Aufgeschreckt drehte er sich zu mir. Dann ging ich zurück zu Midoriya und das gerade erschienene braunhaarige Mädchen, auch sie war besorgt um meine Hand. „...voll männlich...", kam es nur von einem zackigen rothaarigen Haarschopf. Innerlich schmunzelte ich über seine Aussage und lächelte ihn kurz unbewusst zu.
Plötzlich bemerkte ich eine andere Präsenz im Flur. Mein Gefühl sagte mir, dass es unser zukünftiger Klassenlehrer sein würde, denn die Präsenz erinnerte mich stark an jemanden von früher. Ich stellte mich sofort an die Seite und salutierte. Nach 8 Sekunden checkten es auch die anderen und sahen verstört zum Pro-Held. Er hielt ihnen einen Vortrag, dass Zeit endlos sei und steuerte auf mich zu.
„Deine Hand ist verletzt, doch daran bist du selber Schuld. Du bist die Schülerin der Gunjigakkō und hast sehr unvernünftig gehandelt. Ich dachte du wärst so schlau wie deine Eltern... Du wirst erst nach der Prüfung deine Hand verarzten gehen."
Ich spannte mich an, Zorn brach in mir aus. Zähne knirschend antwortete ich nur, versuchend ihn nicht an die Gurgel zu gehen: „Bei allen Respekt Sir, dass ich unvernünftig gehandelt hatte stimme ich ihnen vollkommen zu! Jedoch wollte ich meine Mitschüler nicht verletzen, um zu demonstrieren, dass ich nicht mit Luft spiele, sondern mit Gegenständen oder besser gesagt mit Waffen, deswegen schadete ich mir selber, als Beweis, dass es Katsuki hätte schlimm erwischen können. Im Gegensatz zu mir können sie nicht meine Waffen sehen.
Jedoch bitte ich sie, keinen einzigen Vergleich mit mir und meinen Eltern zu machen und sich dazu zu äußern, auch wenn sie mit ihnen für eine kurze Zeit gearbeitet hatten."
Er sah mich nur musternd an um mich zu verängstigen, doch ich hielt seinen Blick stand. Befehl war Befehl und somit gehorchte ich. Ich zog mit einem Ruck das Messer raus und ließ es auflösen. Während mehr Blut zu Boden ging, riss ich von meinem Rock ein Stück ab und verband es provisorisch. Die Klasse sah weiterhin geschockt und schmerzerfüllt zu mir und zum Untergrund Held. Ich verkniff mir den Schmerzensschrei. Schnell besorgte ich Tücher und Wasser und machte mein Blut auf den Boden weg.
Nach der Vorstellung von Herr Aizawa, zogen wir uns in unsere von ihm gegebene Sportsachen um. Beim Sportplatz stellten wir uns auf und Aizawa erzählte uns etwas über ein Macken-Erfassungs-Test und das wir dies als Fitnesstest in der Mittelschule hatten. Katsuki sollte nun einen Softball mit Hilfe seiner Macke werfen. Als er bereit zum Wurf war schrie er „Stirb" und ließ den Ball mit Hilfe von Explosionen weit fliegen. Innerlich machte ich mir Notizen zu der Macke. Der Blondschopf schaffte 705 Meter und alle wollten es auch tun. Sie fanden es witzig und freuten sich, was ich nicht verstand, weil man Ernst im einem Test bleiben sollte, weshalb Herr Aizawa uns drohte rauszuschmeißen, wenn wir den letzten Platz belegten. Es war dämlich gewesen zu glauben, dass es stimmte, aber ich musste ihn innerlich zu stimmen. Dann begannen wir mit der erste Disziplin, 50-Meter-Laufen. Ich musste gegen Tenya antreten und hielt mich bereit. Als das Startsignal kam schoss ich los und war in 2,9 Sekunden durch. „Wie hast du es schneller geschaffte als ich und das ohne Macke?", fragte Iida-kun erstaunt. „In der Gunjigakkō haben wir uns auf bestimmte Techniken zurück gegriffen und diese auch verfeinert. Auch das laufen habe ich perfektioniert und kann nur maximal 2 oder 3 Kilometer in diesem Tempo laufen ohne Schaden zu nehmen!", stellte ich klar und er sah mich begeistert an. „Unglaublich...", kam es von der restlichen Klasse.
Die Zweite Disziplin war Griffkraft. Dort erzielte ich schlappe 200 Kilogramm. In der dritten Disziplin war es Standweitsprung, also beschwor ich ein großes Katana und stach es in die Erde. Dann stellte ich mich darauf und konzentrierte mich auf meine Beine, sofort drückte ich mich davon ab und das Katana federte mich noch ein Stück, daraufhin beschwor ich ein langen Stock und Stach nochmal in den Boden ein, sodass dieser mich weiter federte, ich aber nicht den Boden berührte. Somit war ich relativ weit gekommen und Aizawa-Sensei meckerte auch nicht, was eine Bestätigung der Gültigkeit war.
Die vierte Disziplin war Sidestep, was ich ohne Macke schaffte, weil es eins meiner Trainingseinheiten war. Die fünfte Disziplin war Ballweitwurf, Midoriya war vor mir dran und überlegte wie er seine Macke verwenden konnte. Beim ersten Versuch stoppte Aizawa ihn und löschte seine Macke, dadurch machte es auch bei Midoriya klick, denn unser Lehrer war niemand anderes, als der Eraserhead. Er belehrte den Jungen und er hatte einen zweiten Wurf. Diesmal verwendete er die Kraft nur in seinem Finger, doch dieser war trotzdem gebrochen, er erzielte 705,1 Meter oder so.
Aber er riss sich zusammen und unterdrückte den Schmerz, ich war beeindruckt und unser Lehrer anscheinend auch. All Might, den ich schon die ganze Zeit entdeckt hatte, schaute auch seinen Schützling heimlich zu.
Schnell hob ich einen kleinen Ast auf und riss mir etwas von meiner Kleidung ab. Dann rannte ich schnell zu Midoriya und verarztete seinen Finger mit einer provisorischen Schiene. „Du hast mich erstaunt Midoriya-kun, doch trotzdem wirst du verletzt!", sagte ich nur ausdruckslos, doch dabei lächelte ich unbewusst stolz aus. Katsuki sah verblüfft zu Midoriya und wurde wieder wütend. „DEKU!!!!",beschimpfte er ihn, stürmte auf den Verletzten zu und wollte ihn mit den Explosionen angreifen als ich dazwischen ging. Schnell packte ich seinen Arm und drehte mich mit ihm in Kreis, dabei ließ ich ihn auf den Boden aufschlagen und somit stürzte ich mich auf ihn, um ihn wieder auf den Boden zu krallen. Jedoch packte er auf meine verletzte Hand, was mich kurz dann schmerzlich aufstöhnen ließ. Sofort hielt er still und beruhigte sich. Ich stand auf und reichte ihm meine gesunde Hand, die er zögernd annahm. Sofort zog ich ihn hoch und er murmelte nur etwas unverständliches, was so viel wie Entschuldigung hieß. „Wie bereits gesagt, du hast Kraft und Potential, doch du bist manchmal viel zu aggressiv!",sagte ich nur ausdruckslos und schüttelte leicht den Kopf.
Midoriya war sprachlos und sah immer zwischen ihm und mir hin und her.
Nun war ich an der Reihe, ich beschwor einen Bogen. Ich spießte den Ball auf den Pfeil und spannte den Bogen mit voller Kraft an. Dabei blieb ich ruhig und konzentrierte mich nicht aufzuschreien da die Verletzung enorm schmerzte. Es begann auch wieder Blut zu tropfen, aber ich ignorierte es. Ich zielte hoch und schoss ab, meine Hand entspannte sich und der Ball erreichte eine Reichweite von 173 Meter. Midoriya und das brünette Mädchen kamen zu mir um meine Verletzung zu begutachten. Ich riss den Fetzen ab und sah, dass die Wunde weiter aufgerissen war. Wieder riss ich mir ein Stück Stoff ab und verband es noch fester darum. Dann machten wir weiter mit den nächsten Disziplinen, die ich schnell hinter mir brachte.
Nun kamen die Auswertungen:
1.Momo Yaoyorozu
2. Rin Akane
3.Shoto Todoroki
4.Katsuki Bakugo
5.Tenya Iida
6. Fumikage Tokoyami
7.Mezo Shoji
8.Mashirao Ojiro
9.Eijiro Kirishima
10.Mina Ashido
11.Ochaco Uraraka
12.Koji Koda
13.Rikido Sato
14.Tsuyu Asui
15.Yuga Aoyama
16.Hanta Sero
17.Denki Kaminari
18.Kyoka Jiro
19.Toru Hagakure
20.Minoru Mineta
21.Izuku Midoriya
Ich blickte zu Midoriya und sah sein entsetztes und angespanntes Gesicht. Also ging ich zu ihm und drückte den Nerv leicht, was ihn entspannen ließ. „Es wird alles gut...", sprach ich auf ihn ein, mit meiner sanften Stimme. Herr Aizawa erklärte das keiner gehen wird und es nur als Druckmittel diente, damit wir über unsere Grenzen hinaus kamen. Midoriya war erleichtert, während ich nur sagte: „Man konnte sich doch denken das es eine Lüge war, oder?" Ein schwarzhaariges Mädchen, was eine Strähne offen und ein Zopf trug,  namens Momo, stimmte mir vollkommen zu. Ihre Macke war ausgezeichnet für den Test und so ähnlich wie meine. „Akane, Midoriya, lasst euch heilen von Recovery Girl.", sagte Aizawa-Sensei und überreichte uns Zettel.

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