Kapitel 28

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"Ähm.... Manu? Was wird das hier?" Michael war der erste der sprach. Er schaute zwischen dem Angesprochenem und mir hin und her. Maurice dagegen versuchte sich zwischen seinen Freunden zu verstecken, immerhin, es lagen die blicke der gesamten Schülerschaft auf uns. Er schien Aufmerksamkeit nicht sehr zu mögen.

"Wonach schaut es denn aus?" Manu zuckte die Schultern und lächelte. Micha sprang von der Tischtennisplatte und stellte sich vor uns. So sah er uns besser.

"Das Frage ich ja dich." Er wirkte nicht böse, eher verwirrt.

"Wir... Also... Wir sind halt Freunde." Der Brünette lachte und als er mich dabei anschaute musste auch ich grinsen. Im ersten Moment klang das richtig komisch, doch ich könnte mich problemlos daran gewöhnen.

"Seit wann denn das?" Schoss es aus Maurice heraus und er stellte sich neben seinen besten Freund. Nun schauten uns beide abwartend an. Von hinten sah ich wie sich meine Freunde verwirrt unterhielten und immer wieder zu mir starrten. Nunja, jetzt gab es wirklich kein zurück mehr. Wir hatten hier das Ende von dem Krieg angedeutet, die Friedensverhandlungen haben ja ohne deren Anwesenheit stattgefunden.

"Seit Ende der Klassenfahrt. Auf der wir nicht waren." Mischte ich mich dann auch ein.

"Naja, so halb würde ich mal sagen, schließlich war dazwischen nochmal ganz schön Drama." Widersprach der Junge neben mir.

"Ja, aber da haben wir uns das erste mal ausgesprochen und den Tag danach habe ich dich sogar zu unserem Treff mit genommen." Stellte ich dagegen und machte eine Handbewegung die man nicht wirklich deuten konnte.

"Okay eins null für dich." Nachdem er das sagte und ich zufrieden grinste, schauten wir nahezu gleichzeitig wieder Maurice und Michael an. Beide standen mit offenem Mund da und konnten es kaum fassen was sie hier sahen.

"Das ist krass..." Der Blondschopf fing sich als erstes und murmelte nicht mehr als das. Klar, für sie war das ganze ebenso neu und komisch, wie für uns auch. Hätten wir sie alle vorwarnen sollen?

"Patrick! Was zum Teufel tust du hier?" Freddi und Felix tauchten plötzlich neben uns auf. Ich wollte sofort verschwinden. Sie schauten mich verwundert an. Ich konnte nicht alle von ihren Gefühlen deuten. Irgendetwas komisches lag in ihren Augen.

"Hier sitzen." Murmelte ich und versuchte ihrem Blick stand zuhalten. Also, die Reaktion von Manus beiden Freunden fand ich doch definitiv besser. Sie waren nur etwas durcheinander, aber interessiert. Die beiden wirkten als ob sie kurz vorm durchdrehen waren.

"Nein was machst du bei den Vollpfosten hier?" Fragte Felix und in seiner Stimme schwang unverständnis. Ich atmete tief durch. Die anderen drei schauten mich abwartend an, und schienen sich nicht einmischen zu wollen.

"Sie sind bestimmt keine Vollpfosten, also sag das nicht." War das einzige was ich von mir geben konnte. Ich fühlte mich so unsicher wie bisher noch nie in ihrer Gegenwart. Sonst spielte ich mich ja eher als der Boss auf. Das hier war definitiv das Gegenteil.

"Ach auf einmal... Alex! Sebastian! Kommt mal her!" Rief Freddi und als er sich kurz umschaute sah er meine beiden besten Freunde. Verwirrt kamen sie zu uns.

"Nanu was ist denn hier los?" Entgegen meiner Erwartungen sah Sebastian ganz okay aus. Eigentlich hatte ich vermutet er würde nicht in die schule kommen, aber geirrt. Vielleicht vertrug er inzwischen viel zu viel.

"Patrick scheint sich mit unseren Schwachköpfen-" setzte Felix an, aber Manu ging dazwischen.

"Hey! Muss das sein?" Rief er und die Wut schwang in seiner Stimme.

"Angefreundet zu haben." Unbeirrt fuhr Felix fort.

Sebastian und Alex schauten einmal in die Runde. Schauten mich ganz genau an, schauten Manu und seine Crew ganz genau an und dann Freddi und Felix.

"Ja und? Das habe ich mir eh schon gedacht. Kann ich auch nichts für, wenn du das nicht mitbekommst." Alex war total gelassen und grinste nur. Ich dagegen war total erstaunt. Aber mir viel ein das er mich vor kurzem auch schon darauf angesprochen hatte. Ihm wahr ja aufgefallen wie Manuel und ich miteinander umgingen. Ich lächelte ihm dankbar zu. Sebastian zuckte nur die Schultern. Ihm schien das ganze herzlich egal zu sein. Ganz genau war mir nicht klar, ob ich damit gerechnet hätte oder nicht.

"Sag mal geht's noch? Was ist nur mit euch allen? Wo bleibt euer Enthusiasmus? Es hat uns doch immer Spaß gemacht sie fertig zu machen!" Unsere beiden Kumpels schienen echt verzweifelt. Doch in der Situation kann ich ihnen echt nicht helfen. Entweder sie gewöhnen sich an die neue Situation oder eben nicht. Ich hoffe einfach nur das dann endlich ruhe herrscht und wir uns alle von dem Jahre langem Terror etwas erholen konnten. Mehr wünsche ich mir in diesem Moment nicht. Als alle der Reihe nach nur die Schultern zuckten, verschwanden Freddi und Felix wieder. Einfach so, ohne etwas zu sagen. Meine besten Freunde blieben einfach nur stehen und wir sechs schauten uns ratlos an.

"Also... Was nun?" Unsicher hob Manu den Kopf. Noch immer saßen wir beide auf der Tischtennisplatte und unsere Kumpels standen vor uns. Sie wirkten alle durcheinander und fühlten sich etwas unwohl. Die Luft war angespannt und keiner traute sich Recht was zu sagen.

"Gute Frage..." murmelte ich und mein Kopf schwang zu Manu herüber. Er schaute kurz zu mir und dann Maurice und Michael an. "Sehen wir uns nacher? Es klingelt gleich." Warf ich in die Runde. Manu nickte und daraufhin sprang ich runter. Ich packte meine Freunde am Handgelenk und zog sie hinter mir her, direkt ins Schulhaus. Sie leisteten keinen Widerspruch sondern ließen es mit sich machen. Im Klassenraum angekommen, ließ ich sie auch los.

"Okay ich habe sowas ja schon ansatzweise geahnt... Aber wie? Warum? Was habt ihr gemacht? Wann?" Alex platzte fast vor neugierde. Sebastian ließ sich auf seinen Stuhl fallen und schloss die Augen. Also in ganz bester Verfassung war er dann doch nicht.

"Das ist ne lange Geschichte..." Murmelte ich nur und versuchte seinem Blick auszuweichen.

"Warum hast du uns davon eigentlich nischt erzählt?" Sebbi hob den Kopf und bemühte sich wenigstens eine Frage zu stellen.

"Weil... Ich... Ich hab halt gedacht das ihr das komisch finden würdet oder mir danach die Freundschaft kündigt." Gab ich ehrlich zu.

"Wie kommst du denn auf den scheiß?" Rief Alex und ich wagte es ihm in die Augen zu schauen.

"Hast du nicht Freddi und Felix gesehen? Die waren wütend. Sehr wütend." Ich machte eine komische Bewegung mit meinen Armen, wusste selbst nicht genau was es darstellte. Es war doch offensichtlich das dem Rest der Gruppe diese Aktion überhaupt nicht gepasst hatte. Ich habe sowas schon geahnt und eigentlich deswegen geschwiegen. Der größte Auslöser war natürlich trotzdem noch die Angst und die Ungewissheit was kommt.

"Ach die bekommen sich schon wieder ein." Beruhigten sie mich. Viel mehr konnten wir auch nicht reden weil die ersten Schüler mit dem Klingeln eintrudelten. Dicht gefolgt vom Lehrer natürlich. Ich nickte nocheinmal und verzog mich auf meinen Platz. Am liebsten würde ich sofort wieder nach Hause gehen und noch eine Runde schlafen, aber das wird wohl nichts. Den Tag überstehe ich schon. Ob ich in der zweiten Hofpause einfach zu ihnen rüber gehen sollte? Kommen Sebastian und Alex mit? Ihre konkrete Meinung zu der Sache haben sie ja auch noch nicht gesagt. Ohje, ich bin schon wieder so durcheinander.

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Heute den dritten Tag wieder in der Schule und schon total fertig... Hoffe euch geht's da besser xD

Never perfekt // KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt