1. Der verletzte Schüler

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Es waren erst wenige Tage vergangen, nachdem der Kampf mit Geißel und dem Blutclan stattgefunden hatte. Der Donnerclan erholte sich langsam und kam zu seiner alten Stärke zurück.

Feuerstern, der Anführer des Donnerclans und bekannt für sein feuerfarbenes Fell, stand auf dem Hochfelsen und schaute zu seinem Clan. Jeder arbeitete an seinen Pflichten, um den Alltag wieder auf die Reihe zu kriegen. Graustreif, ein Kater mit langem grauen Fell, sein bester Freund und neuer zweiter Anführer des Donnerclans, organisierte gerade die Patrouillen. Die Schüler kämpften miteinander und die Ältesten teilten sich die Beute. Feuerstern ist so glücklich seinen Clan so stark zu sehen, dass er fast vergaß, was bald bevor stand. Da er momentan nicht gebraucht wurde, entschloss er sich, ein wenig nach draußen zu gehen. Er hoffte, dass das Gefühl nach Freiheit und die Wärme der Sonne, die auf seinen Rücken scheinte, ihn ablenken würde. Feuerstern ging zu Graustreif hinunter:"Ich werde bald wieder da sein. Halte du solange die Stellung und schicke einen Krieger, falls was passieren sollte." Graustreif nickte kurz und widmete sich sofort den Patrouillen wieder zu. Feuerstern verschwand aus dem Lager und begab sich auf die Jagd. Leise schlich er sich durch die Farne, hörte dem Rascheln der Blätter und dem Gezwitscher der Vögel zu. Schließlich bemerkte er eine Maus, die unterhalb eines Baumes an ein paar Samen nagte. Langsam kam er näher und setzte schließlich zum Sprung an. Die Maus ist kurzerhand tot und Feuerstern vergrub zufrieden seine Beute. An einem sonnigen Fleck wollte er sich kurz ausruhen. Er schaute zum Himmel empor. Gedankenverloren schweiften seine Augen zum knappen Vollmond im Tageslicht, der nicht mehr lange brauchen würde, um vollständig gefüllt zu sein."Ich hoffe, dass der Schein des Mondes keine Katzen aus unserem Clan betrifft",sagte er zu sich selbst. Er versuchte die Erinnerung an etwas in seinem Kopf zu vertreiben und Wand dem Mond den Rücken zu. Plötzlich ertönte hinter ihm eine Stimme:" Was für ein Schein Feuerstern? " Erschrocken drehte sich Feuerstern um. Bernsteinpfote, eine Schülerin mit schildpattfarbenem Fell, hatte gesprochen und Brombeerpfote, ihr dunkelbraun gestreifter Bruder, stand direkt hinter ihr, ebenfalls interessiert. Feuerstern wusste nicht, seit wann sie ihm folgten, aber er wusste, dass sie es noch nicht erfahren durften." Brombeerpfote, Bernsteinpfote ... Was macht ihr denn hier? ", fragte er verwundert. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu:" Nein alles gut der Schein des Mondes ist nicht so wichtig", und somit wandte er sich zum Gehen. Brombeerpfote stellte sich jedoch vor ihn und sah Feuerstern mit leuchtenden Augen an:" Kannst du uns von ihm erzählen oder können wir ihn sogar heute bei Mondhoch sehen? " Durch die letzte Frage stand Feuerstern auf einmal wie angewurzelt da und fing an lauter zu werden:" Nein, Nein alles außer das schaut niemals in den Schein des Mondes!'' Zuspät merkte er, dass er zu grob gewesen war. Etwas ruhiger fügte er hinzu:" Er ist zu gefährlich. Besonders für Schüler wie euch." Nun stellte sich auch Bernsteinpfote neben ihren Bruder:"Aber wir schauen doch jeden Mondhoch den Mond an. Was ist so gefährlich? '' Feuerstern wusste nicht recht wie er es erklären sollte, also versuchte er vom Thema abzulenken:" Das ist was anderes. Na ja kommt wir gehen ins Lager zurück", und wandte sich somit erneut zum Gehen, doch Brombeerpfote kam ihm wieder in den Weg." Können Bernsteinpfote und ich noch jagen gehen? "fragte er und Feuerstern sah regelrecht seinen bittenden Blick seiner Augen." Gut, aber beeilt euch!", rief er den beiden hinterher, die bereits am Gehen waren. Feuerstern ging in Richtung Lager zurück und buddelte noch seine Maus aus, die er gefangen hatte und lief zum Lager.

Brombeerpfote schlich sich so leise es ging durch das Unterholz, seine Augen fixiert auf einen Buchfinken. Gerade als er zum Sprung ansetzen wollte, hörte er die lauten Rufe seiner Schwester:" Hey wer ist denn das?!" Brombeerpfote versuchte trotzdem noch nach seiner Beute zu schlagen, die durch den Schrei die Flucht ergriff, doch sie flog bereits davon und verschwand in den Zweigen der Bäume. Verärgert fauchte er. Bereits die zweite Beute die ihm entwischt war. Eine Spitzmaus war ihm auch schon durch die Pfoten gegangen, nachdem er beim Anschleichen auf einen Zweig getreten war.
Wenn das soweiter geht, werde ich niemals ein guter Jäger sein,
dachte er, enttäuscht von sich selbst. Dann fiel ihm ein, dass Bernsteinpfote die Beute verscheucht hatte, da sie so laut schrie. Um sich bei ihr zu beschweren, dass sie nicht so laut sein sollte, ging er zu ihr. Jetzt sah er, welchen Grund sie hatte. Da lag eine Katze mit schildpattfarbenen, langen Fell vor ihnen im Gras, die Augen geschlossen. Bernsteinpfote beugte sich besorgt über sie. Brombeerpfote trat zu ihr :" Er sieht aus wie ein Schüler und das auf unserem Territorium". Brombeerpfote versuchte rauszufinden aus welchem Clan er kam, doch merkte zu seinem Erstaunen, dass er zu keinem gehörte. Bernsteinpfote schien es ebenfalls rausgefunden zu haben, denn sie sagte vor Brombeerpfote:"Aber er riecht nach keinem Clan. " Beim genaueren Hinsehen wurden ihre Augen groß:"Sieh doch er ist verletzt!" Nun sah Brombeerpfote es auch. Kleine Kratzer zogen sich durch das ganze Fell des Katers und eine tiefe Wunde befand sich auf seinem Rücken. Er wusste, wer auch immer das war, würde diese Wunden überleben, aber trotzdem mussten er und seine Schwester etwas unternehmen. Als könnte Bernsteinpfote Gedanken lesen, schlug sie vor:"Komm wir bringen ihn zum Lager." Er selbst hielt es für keine So gute Idee, aber was blieb ihnen anderes übrig? Ihn hier liegen lassen könnten sie schlecht. Er ging zu dem Kater und packte ihn behutsam am Nackenfell, während Bernsteinpfote versuchte die Hinterbeine des Katers nicht über den Boden schleifen zu lassen. Gemeinsam machten sie sich auf zum Lager.

Im Lager schien die Anspannung zu wachsen. Viele Katzen sahen verängstigt zum Mond hinauf, der langsam den Himmel für sich eroberte. Es wurde dunkler und die meisten Katzen fingen an sich frühzeitig in ihre Baue zurückzuziehen. Feuerstern erklärte seinem Clan nochmal die wichtigste Regel:"So und denkt dran...Niemand darf heute in den Mond schauen! Und außerdem... Was ist das?! ", weiter kam er nicht. Er sah zum Mond empor und senkte seinen Blick sofort wieder."Oh nein... Ich glaube es beginnt",murmelte er. An seinen Clan gerichtet sagte er:"Niemand darf auch nur einen Blick wagen Verstanden? Geht in euren Bau. Sofort!" Feuerstern sah, dass die Katzen sich in ihre Bau zurückzogen und wollte selber gerade gehen, als er bemerkte, dass jemand fehlte."Es beginnt... Nur... Wo sind Brombeerpfote und Bernsteinpfote?!" Geschockt starrte er auf den Ginstertunnel, in der Hoffnung, dass sie jeden Augenblick erscheinen würden. Unbemerkt trat Graustreif zu ihm:"Ich kann sie suchen gehen, Feuerstern",miaute er. Feuerstern klang entschlossen:"Nein,niemand verlässt mehr das Lager. Ich werde sie such-" Feuerstern würde unterbrochen, von dem, was er sah. Durch den Ginstertunnel zwängte sich erst Brombeerpfote, dann Bernsteinpfote. Feuerstern ging zu den beiden hinüber:"Brombeerpfote, Bernsteinpfote!" Er war zu froh, dass ihnen nichts passiert ist, sodass er nicht bemerkte, wen die beiden dabei hatten. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte er eine Gestalt in Größe eines Schülers, die Brombeerpfote gerade aus dem Tunnel zog. Ein schildpaatfarbener Kater übersät mit Kratzern und einer tiefen Rückenwunde."Wer ist das?", fragte er. Brombeerpfote und Bernsteinpfote wechselten zwei besorgte Blicke...

Herrscher des Mondes (Staffel 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt