Teil 5

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Ich nahm mir einen Toast und bestrich ihn mit Butter. Gerade als ich in den Toast beißen wollte, knurrte mein Margen unüberhörbar. Alle drei sahen mich erschrocken an. "Hermine! Wie lange hast du bitte nichts gegessen?" fragte Harry besorgt. "Ich hatte halt keinen Hunger!" entgegnete ich. Ginny sah mich mit einem Blick an, der mir gar nicht gefiel. "Ist wirklich alles in Ordnung?" fragte Ginny, ich hatte mir zwar schon damit gerechnet, aber mir ging die Fragerei echt auf die Nerven. "Hermine, jetzt sag schon!" drängte Ron mich.

Ich hasse es bemitleidet zu werden und das wussten die drei auch, naja eher gesagt die zwei. Harry hielt sich da raus, er hatte genug mit sich selbst zu tun, dass verstand ich auch und ich war ihm sehr dankbar, dass er sich nicht auch noch einmischte. Doch Rons Bemerkung brachte das Fass zum überlaufen. Genervt knallte ich meinen Toast auf den Tisch. "Wie oft muss ich es denn noch sagen? Mir geht es gut ok, es ist alles gut, mein Leben ist ja so toll! schrie ich Ron mit Ironie an, ich schrie so laut, dass es in der Halle ganz plötzlich stiel wurde und man nur noch mich schreien hörte. Ich atmete noch einmal tief ein und machte mich dann schnaufend und Kopfschüttelnd aus dem Staub.

Ich hörte nur noch, wie Ginny Ron zusammen Schimpfte. Ich wollte einfach nur raus, irgendwo hin, wo ich meine Ruhe hatte und nicht bemitleidet wurde. Ich lief raus aus dem Schloss. Weg von all dem, weg von den Problemen, vor den Ängsten, den Erinnerungen, einfach weg. ich lief in den Verbotenen Wald. Ich lief einfach weiter, ohne mich umzusehen, ohne stehen zu bleiben. Der Weg auf dem ich anfangs lief, hatte sich inzwischen aufgelöst. Es war jetzt nur noch ein Stück Wald, es gab keinen Weg zurück und auch keinen, der mir zeigte, wo ich war. Ich sah mich für einen kurzen Augenblick um, doch es war mir egal, wo ich war. Ich rannte weiter, einfach gerade aus, sofern das gerade aus war, es hätte auch genau so gut kreuz und quer sein können.

Auf dem Waldboden lagen viele Äste und es wuchsen wurzeln aus dem Boden. Ich Tollpatsch stolperte natürlich über eine der unzähligen Wurzeln. Ich schlug auf dem Boden auf. Er war kalt und rau, ich spürte, wie der Schmerz in meinem Kopf pochte und mir etwas die Wange herunter floss. Ich versuchte auf zu stehen, doch mich verlies die Kraft und ich sackte wieder auf den Boden. Mit meiner Hand griff an meine Wange, an welcher immer noch etwas herunter lief. Es war warm und klebrig. Ich hielt meine Hand, an der ich die Flüssigkeit nun auch hatte, in ein paar Sonnenstrahlen, welche noch gerade so einen Weg durch die dichten Baumkronen bahnen konnten. Es schimmerte ein wenig.

An meinem Kopf musste eine offene Wunde sein, da die Flüssigkeit auf meiner Hand mein Blut war. Langsam versuchte ich mich auf zu setzen. Ich lehnte mich an einen großen Baum und atmete tief durch. Mir tat alles weh und meine Kräfte verliesen mich nun endgültig. Ich spürte wie mich jemand hoch hob und mich trug, doch dann wurde alles Schwarz und die Welt um mich herum verstummte.

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