Kapitel 8

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Meine Arme geben nach, als ich die nächste Stufe erklimme und sie scheinen nicht die nötige Kraft zu haben, um meinen Körper weiterzudrücken.

Mittlerweile komplett durchnässt liege ich unnatürlich verdreht über mehrere Stufen gestreckt, so dass mir die Kanten überall schmerzhaft in die Haut schneiden. Immernoch hallend Marcs Schritte unermüdlich zu mir vor, doch die sich ausbreitende Leere dämpft sie. Ich habe den letzten Funken Hoffnung, an dem ich so verzweifelt geklammert habe, irgendwo in der Dunkelheit verloren. Ich bin sicher schon länger als eine Stunde hier und trotzdem endet der Psychoterror nicht. Ich bin in einer auswegslosen Lage, die Marc vermutlich nur zu große Freude verschafft.

Vielleicht nimmt er das alles ja irgendwie auf und sieht es sich immer und immer wieder an.

Das ist scheußlich.

Ich bin etwas erstaunt, dass ich überhaupt noch die Energie für Abscheu und Ekel aufbringen kann, wenngleich ich meine Arme nicht einmal dazu bringen kann, weiterzukämpfen.

Wofür überhaupt kämpfen?

Um noch länger gefoltert zu werden bis ich ohnehin letzendlich sterbe?

Zumindest gehe ich davon aus, dass Marc mich nicht wieder gehen lassen würde und wahrscheinlich wäre dann das Wort Tod Musik in meinen Ohren.

Sollen mich die Wände doch lieber jetzt erdrücken, ich fühle mich sowieso schon so, als stünde ich nur wenige Schritte davon entfernt, von einer imaginären Klippe hinunter in den Tod zu springen. Doch anscheinend bin ich festgewachsen.

Die Wände stoßen mir gegen die Hüften und Ellbogen, wodurch ich unsanft etwas über die Stufenkanten geschleift werde. Die Decke drückt meinen Kopf nach unten, sodass meine linke Wange auf der angenehm temperierten Stufe aufliegt. Selbst wenn ich körperlich noch fit genug wäre, dann wäre es jetzt schon gar nicht mehr möglich, mich auch nur einen Zentimeter nach vorn oder hinten zu bewegen.

Mein rasselnder Atem wird immer wieder von pfeifendem Schluchzen durchzuckt, meine trockenen Augen sind von meinen schweren Lidern bedeckt, nasse Haarsträhnen kleben mir im Gesicht und ich habe das Gefühl, den Boston Marathon fünf Mal hintereinander und ohne einen Tropfen Wasser gerannt zu sein.

Wie ein gestrandeter Wal liege ich ausgetrocknet, hoffnungslos, regungslos und abwartend da.

Ein letztes Mal höre ich das rasselnde Geräusch meiner Atemzüge, dann scheint eine betäubende Leere einzukehren.

~~

Schmerz.

Es ist das erste, das ich wahrnehme und es erfüllt jeden Millimeter meines Körpers.

Schmerz.

Überall.

Wieso empfinde ich Schmerz?

Ich bin tot.

Tote empfinden keinen Schmerz.

Oder etwa doch?

Ich lasse die Augen geschlossen, einerseits, da ich noch nicht sehen will, was mich erwartet und andererseits, da ich mir nicht sicher bin ob mein Körper oder was auch immer das hier ist meine Befehle ausführen wird.

Ich habe das Gefühl, aus nichts weiter als Schmerz zu bestehen. Kribbelnder und erdrückender Schmerz.

Das muss der Tod sein, niemand könnte mit solch einem Schmerz leben.

Aber ich atme, ich fühle, wie sich meine Lungen mit Sauerstoff füllen und wie mein Herz diesen durch meine Adern jagt.

Doch selbst das schmerzt.

Der Sauerstoff ist wie giftiges Gas und mein Blut scheint aus Säure zu bestehen, die sich in mir ausbreitet.

Wieso bin ich nicht tot?

Vielleicht bin ich doch tot.

Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot. Ich bin tot.

Es klingt falsch.

Ich bin nicht tot.

Dieser eine letzte Satz ist überzeugender als die vielen davor zusammen.

Ich bin nicht tot.

Ich atme weiter, ruhig und regelmäßig und mein Herz schlägt weiter, entspannt und gehorsam.

Ich versuche meine Energie auf einen Punkt meines Körpers zu konzentrieren und meine Lider heben sich ein Stück.

Grelles Licht dringt zu mir durch.

Geblendet und schon überanstrengt lasse ich meine Augen wieder zufallen.

Ein erneuter Versuch.

Diesmal sind meine Augen schon ein wenig an das weiße Licht gewöhnt, das mich unwillkürlich augenblicklich frösteln lässt.

Ich nehme an, dass ich in einem Raum liege und dass das, das ich nun anstarre die Zimmerdecke ist. Sie ist hoch und das nimmt automatisch einen Teil des Drucks von meiner Brust.

Minutenlang starre ich an die Decke und meine Befürchtung sinkt weiter, als ich sehe, dass diese Decke an ihrem Platz bleiben wird.

Meine Lungen und mein Herz arbeiten immernoch einstimmig zusammen und sogar der Schmerz ist nun ein wenig gedämpfter.

Sehr langsam wende ich meinen Blick nach links und mir stockt der Atem.

Eine massive Stahltür.

Mein Atem beschleunigt.

Mit einer ruckigen Bewegung dreht sich mein Kopf nach rechts und mein Herz wirkt, als wollte es im nächsten Moment herausspringen und sich in Sicherheit bringen. Röchelnd versuche ich irgendwie den Sauerstoff in mir aufzunehmen, doch es will mir nicht gelingen.

Vor mir sitzt mit bösartig grinsender Fratze die Person, die für mich den blanken Horror bedeutet.

Marc.

Der hämisch verzogene Mund öffnet sich für ein paar wenige Worte. Ich will sie nicht hören, doch ich bin zu keiner Tat fähig.

"Guten Morgen, Elizabeth."

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A/N

Yaay ich hab es geschafft! ^-^

Hat etwas länger gedauert, tut mir leid ._.

Aber naja, wie findet ihr es?

Ich wünsche euch noch einen schönen Freitagnachmittag und dann sehen wir uns hoffentlich im nächsten Kapiteeeeeeel <3

-Kim

PerfectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt