You can try to find strength in my arms

Teil 36

~Jessica~

Kaum hatten sie den Gitarrenladen verlassen, ergriff Samu ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren, womit Jessica so gar nicht gerechnet hatte, denn schließlich waren sie in der Öffentlichkeit, wo Samu leicht erkannt werden konnte und vor allen Dingen, wo überall Fotos gemacht werden konnten, aber Jessica gefiel es und wenn Samu es nicht störte, warum sollte sie es dann stören? Obwohl sie sich schon kurz fragte, ob Freunde Händchen hielten. Jessica kam zu dem Schluss, dass es okay war und wie hätte es auch ausgesehen, wenn sie ihre Hand zurückgezogen hätte?

„Hast du etwas dagegen, wenn ich euch heute Abend mitkomme und wieder in der Bar helfe? Ich habe so das Gefühl, dass ich kurz davor bin, ein klasse Barkeeper zu werden," meinte Samu auf einmal grinsend und Jessica musste lachen. Er und sie wussten beide, dass er so weit davon entfernt war, ein Barkeeper zu werden wie die Erde vom Mond. Da sollte er doch lieber bei seiner Musik bleiben, denn da war er einfach super.

„Ja sicher. Gib es zu, am meisten macht es dir Spaß, mit den Frauen zu flirten und ab und zu mal einen Jägermeister zu trinken."

„Mist, erwischt. Aber im Ernst, wäre das okay?"

Samu sah sie an.

„Von mir aus schon, aber ich weiß nicht, was Sandra dazu sagt. Ich kann das nicht entscheiden," antwortete Jessica, obwohl sie sicher war, dass Sandra nichts dagegen haben würde, denn es würde auf jeden Fall wieder voll werden und da konnte man nicht genug helfende Hände haben. Zumal Sandra Samu gesagt hatte, er sei immer willkommen. Doch dann fiel Jessica etwas ein, was sie völlig vergessen hatte Samu zu fragen. Blöd!

„Um wieviel Uhr geht eigentlich der Flug morgen?"

„Ach, ich habe total vergessen, es dir zu sagen. Um 15 Uhr. Du hast also noch jede Menge Zeit zum Ausschlafen und Packen." antwortete Samu.

„Und ab wo fliegen wir?"

„Ab Düsseldorf."

„Okay, dann fahren wir wohl am besten mit der Bahn. Das ist am einfachsten. Ich würde mein Auto nämlich nur ungern am Flughafen stehenlassen für zwei Wochen."

„Kein Problem. Ich wollte schon immer mal mit der Deutschen Bahn fahren."

„Sag bloß, das hast du noch nie? Dabei wart ihr doch sicher schon 1000 mal in Deutschland."

Jessica sah ihn überrascht an.

„1001 mal." antwortete Samu grinsend.

„Aber entweder waren wir mit dem Tourbus von einer Stadt in die nächste unterwegs oder wir wurden mit einem Van vom Flughafen abgeholt und wurden dann dahin gebracht, wo wir hin mussten. Ansonsten gibt es ja auch noch Taxen."

„Hhm okay. Ihr habt aber auch nicht wirklich was verpasst, wenn ihr nie mit der Bahn gefahren seid. Die wird genauso sein wie in Finnland, nur mit dem Unterschied, dass die Bahn hier ständig Verspätung hat und nicht gerade billig ist," meinte Jessica, während sie die Fußgängerzone entlang schlenderten, ohne sich überhaupt etwas anzusehen. Dazu waren sie zu sehr in die Unterhaltung vertieft.

„Außerdem bin ich noch nie geflogen. Da haben wir wohl bei morgen eine Premiere."

Nun war Samu an der Reihe überrascht zu gucken.

„Du bist noch nie geflogen? Heißt das, du warst auch noch nie in einem anderen Land außer Deutschland?"

„Doch sicher, was denkst du von mir?"

Jessica lachte kurz.

„Ich war schon in Holland, Belgien, Frankreich..."

„Na, da kommt man auch hin, ohne zu fliegen. Ich meinte ja auch Länder wie England oder die USA, unterbrach Samu grinsend ihre Aufzählung.