Choni - Gefängnis Liebe

Schlangen Mädchen

"Topaz! Aufwachen. Du kriegst jetzt deine neue Zelle." Der mir noch unbekannte Wärter guckte ungeduldig auf seine Uhr.

Es war erst 4. Wieso musste es in Gefängnissen immer alles so unmenschlich früh passieren. Kein normaler Mensch würde freiwillig um 4 Uhr Morgend umziehen. Also kein Mensch den ich kenne.

Ich nahm meine vorbereiteten Sachen und sah zu Huggs rüber. Sie schlief immer noch tief und fest. Kurze Zeit, dachte ich darüber nach, ob es nicht falsch war ihr zu verheimlichen dass ich die Zelle wechsel. Ich meine wahrscheinlich wacht sie morgen neben einer fremden auf... Naja war mir eigentlich auch egal. Wie gesagt, ich suchte keine Freunde.

Ich nickte dem Wärter zu um ihm zu deuten, dass ich bereit war und so liefen wir zusammen den Flur entlang. Er zeigte mir meine Zelle und verschwand. Langsam ging ich herein. Es war alles sehr ordentlich. Alle Sachen waren perfekt geordnet. Alles hatte seinen Platz. Ich sah neugierig auf das Bett. Vorsichtig ging ich einen Schritt vor um bessere Sicht zu kriegen. Bei diesem Licht war es eh sehr schwer zu sehen.

Ich schluckte. Nein. Wieso. Was hatte ich getan, dass ausgerechnet ich- Mein Gedanke wurde von ihrer Stimme unterbrochen.

"Was zum Teufel machst du hier? Verzieh dich und glotzte nicht so. Ich weiß, ich bin heiß, aber es ist schon ein wenig komisch dass du in meine Zelle kommst um mich beim schlafen zu beobachten, meinst du nicht?" Sie setzte sich aufrecht und sah mich an. Ich musterte Blossom. Nach dem, was ich sehen konnte, schloss ich, dass ihr Gesicht merkwürdig verquollen schien.

"Geht es dir gut?" Ich zog die Augenbrauen zusammen.

Sie sah mich verwirrt an. "Was machst du hier???" Sie sah auf die Kiste mit meinen Sachen, die ich in der Hand hielt.

"Ich bin wohl deine neue Zellennachbarin."

"Das kann nicht sein. Ich habe nie eine Zellennachbarin." Sie sah ziemlich wütend aus.

"Sie meinten dass eigentlich jemand anderes in deine Zelle sollte, ihr euch aber nicht verstehen würdet. So wurde ich hier her geschickt und die andere kriegt meine alte Zelle mit Huggs." Ich war der festen Überzeugung, kurz etwas wie Schrecken in ihrem Gesicht gesehen zu haben. Aber ihr Pokerface war so schnell wieder aufgesetzt, dass es auch hätte Angst sein können. Es war definitiv zu kurz um es richtig deuten zu können.

Sie sagte nichts mehr, drehte sich von mir weg und starrte die Wand an. Ich stand einige Sekunden noch so da und überlegte ob ich noch etwas sagen sollte, doch dann entschied ich mich dagegen und legte mich in mein eigenes Bett. Ich lag mit dem Kopf zu ihr und hatte den perfekten Blick auf ihre perfekten roten Haare.

Die ganze Nacht lang hatte ich zwischen schlaf und nachdenken gewechselt. Immer wieder war ich eingenickt doch nach kurzer Zeit wieder aufgewacht. Es war einfach komisch. Um 7 wachte ich letzten Endes komplett auf. Blossom war bereits wach. Sie saß auf ihrem Bett und zeichnete irgendwas auf einem Blatt Papier.

"Was machst du da?" Meine Stimme hatte immer noch ihr Morgentliches Kratzen.

Sie sah kurz zu mir hoch. "Siehst du doch." Sie ließ sich nicht beirren und zeichnete weiter.

"Willst du drüber reden? Du weißt schon... das mit der anderen Gefangenen?" So langsam erschlichen mich die Hoffnung, sie würde mit mir reden und sich vielleicht ein wenig öffnen.

Sie sah mich einmal kurz an und verzog dann ihr Gesicht. "Da gibt es nichts zu reden. Und selbst wenn es etwas gäbe, würde es dich sicher nichts angehen." Sie sah wieder auf ihr Blatt Papier und strich den Bleistift weiter sanft drüber weiter.

"Denk bloß nicht wir könnten Freundinnen oder sowas werden. Erstens werden wir es nie und zweitens habe ich das beim essen nicht vergessen." Sie wollte wohl Klartext schaffen.

"Ich suche keine Freunde." Ich sah sie ernst an. "Hab es nicht nötig." Flüsterte ich schon fast.

"Glaubst du, du wärst etwas besseres Schlangen Mädchen." Ihr Blick strich über mein Schlangen Tattoo am Unterarm. Ich musste leicht grinsen. Sie sprach das irgendwie... so gut aus. Ich weiß auch nicht. Es war niedlich wie sie einen auf Boss machte. Kaum zu glauben dass hier alle Angst vor ihr hatten.

----------------
Ich hoffe dir hat das Kapitel gefallen :)