Clarke, Madi und Bellamy plantschten und tollten noch eine Weile herum, jagten einander gegenseitig durchs Wasser und amüsierten sich dabei köstlich.
Bellamy ging im Wasser in die Hocke und verschränkte die Hände zu einer Räuberleiter. Madi stieg mit einem Fuss hinein, dann drückte er die Knie durch und katapultierte sie mit Schwung von sich, so dass sie meterweit durch die Luft flog und im tiefen Wasser landete. Madi konnte gar nicht genug davon kriegen und bat jedes Mal um einen weiteren Sprung, den sie dann mit immer ausgefeilteren akrobatischen Einlagen ausschmückte. Sie kriegte schlussendlich sogar einen zweifachen Salto mit Schraube hin.
Auch Clarke wagte zwei, drei Sprünge, überliess das menschliche Katapult alias Bellamy dann aber doch lieber ihrer Ziehtochter. Was nicht hiess, dass sie die beiden nicht lauthals anfeuerte und herzhaft applaudierte, wenn ein Sprung von Madi besonders gelungen war.
Als Bellamys Rücken, Arme und Schultern anfingen, schmerzhaft zu protestieren, schlug er seinen Kameradinnen vor, es sich wieder auf der Decke bequem zu machen, um das mitgebrachte Picknick zu verputzen. Er könnte wirklich eine Stärkung vertragen - was kein Wunder war bei der körperlichen Schwerstarbeit, die er gerade geleistet hatte.Madi wollte ihren Teil zur Mahlzeit beitragen und schnappte sich ihren Speer. "Das wird nicht lange dauern, ihr könnt in der Zwischenzeit schon mal Feuer machen", meinte sie.
"Zu Befehl, Commander", entgegnete Bellamy und salutierte vor Madi, die ihn daraufhin leicht verwundert ansah, bevor sie wie ein flinkes Wiesel davonhuschte. Sie würde sich ein wenig abseits eine geeignete, ruhige Stelle zum Fischen suchen, weshalb Clarke ihr stirnrunzelnd nachsah. "Keine Sorge", beruhigte Bellamy sie. "Ihr wird schon nichts passieren. Sie ist gewitzt. Manchmal zu gewitzt, wenn du mich fragst."
Im Nu hatte er mithilfe von grossen Steinen, mitgebrachten Holzscheiten und einem kleinen Heubüschel eine Feuerstelle errichtet. Er sah dabei zu, wie Clarke sich hinkniete und dann geschickt mit den zwei Feuersteinen in ihren Händen Funken schlug, die das Heubüschel entzündeten. Sie beugte sich zur Feuerstelle hinunter und pustete vorsichtig hinein, um die Glut zu entfachen.
Bellamy registrierte, wie bedächtig und exakt sie zu Werke ging. Das war schon immer so gewesen; bei allem, was Clarke tat, ging sie geschickt und mit grossem Willen vor.
Sie hatte sich die vordersten Haarsträhnen hinter die Ohren gesteckt und ihre langen Wimpern warfen feinste Schatten auf ihre Wangen. Bellamy verspürte plötzlich eine unendliche Zärtlichkeit für Clarke. Es tat beinahe körperlich weh, so sehr liebte und begehrte er sie. Er fühlte sich nur komplett, wenn sie bei ihm war. Und manchmal machte ihm das Angst. Aber vor allem hatte er Angst, Clarke wieder zu verlieren. Er war sich sicher, dass er das nicht ertragen könnte, nicht noch einmal. Lieber würde er sich ein Messer ins Herz rammen.
Weniger melodramatisch denken, mehr handeln! Hörst du mich?! Tu. Endlich. Was!, drängte es in seinem Innern, gerade als Clarke sich zufrieden wieder aufrichtete.
Sie hatte es bewerkstelligt, dass die Flammen nun gleichmässig vor sich hin loderten.
"Nicht schlecht", sagte Bellamy anerkennend.
"Jahrelange Übung", entgegnete sie mit einem Schulterzucken.
Sie packten noch einige Holzscheite auf das Feuer, damit später genügend Glut vorhanden war, und liessen sich wieder auf der Picknickdecke nieder.
Bellamy bemerkte, dass Clarkes Blick zu seinem Oberkörper schweifte und für einen Moment dort haften blieb. Dann schien ihr auf einmal aufzufallen, wohin sie starrte und abrupt lenkte Clarke die Augen in eine andere Richtung. Sie zog die Beine an die Brust und schlang die Arme um ihre Knie. Ihr Mund öffnete sich, doch sie schien es sich im letzten Moment anders zu überlegen und blieb stumm. Aber etwas brannte ihr auf der Zunge, Bellamy konnte es ihr ansehen.
"Was ist?", fragte er neugierig.Es dauerte einige Atemzüge, bis sie mit rauer Stimme antwortete.
"Danke, dass du heute mitgekommen bist. Das bedeutet Madi viel." Dann sah sie ihm in die Augen. "Und mir auch. Es ist wirklich schön, einen ganz normalen Ausflug zusammen zu unternehmen. Einfach nur ... Zeit zusammen zu verbringen." Ein Anflug von Melancholie schlich sich in Clarkes Gesichtszüge und ihre nächsten Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. "Zusammen. Egal, ob gut oder schlecht, wir tun es zusammen. So wie von Anfang an, nicht wahr?"Bellamy neigte den Kopf zur Seite. "Musst du das wirklich noch fragen? Clarke, du kannst auf mich zählen. Ich werde immer an deiner Seite sein."
Merklich gerührt stiess sie den Atem aus.
Sie rückte an ihn heran, bis ihr Oberschenkel sich an seinen schmiegte.
"Bellamy", flüsterte sie, "ich weiss, zwischen uns war es immer irgendwie ... kompliziert und zeitweise auch anstrengend. Unsere Beziehung war immer speziell und undefiniert und ich möchte ... ich wünschte ..." Clarkes Stimme liess sie vorübergehend im Stich, doch der Ausdruck in ihren wunderschönen blauen Augen sagte alles.
"Ja, ich weiss", entgegnete er verständnisvoll. Er konnte nicht anders und berührte ihr Gesicht. Zärtlich strich er mit dem Daumen über ihren Mundwinkel. "Glaub mir; das wünsche ich mir auch."
Sein Puls stieg explosionsartig an, als er sah, wie Clarke ihre Unterlippe ganz kurz zwischen die Zähne sog und befeuchtete. Dabei blitzte ihre Zungenspitze für eine Sekunde hervor. Bellamy hätte nie gedacht, dass allein dieser Anblick ihn bereits in Wallung versetzte. Sein Körper war auf einmal angespannt wie eine Bogensehne - erst recht, als sie seine Berührung erwiderte.
Ihre Fingerspitzen glitten aufreizend langsam über seine Haut; zeichneten sein Schlüsselbein nach, die Konturen seiner Brustmuskulatur. Clarkes Blick war gesenkt und folgte wie in Trance dem Weg ihrer Hand.
"Denkst du, wir ..."
"Clarke", stiess Bellamy atemlos hervor.
"Hm?""Lass uns jetzt nicht mehr denken."
Als hätte sie nur auf diese Aussage gewartet, lehnte Clarke sich entschlossen vor. Für den Bruchteil eines Augenblicks spürte Bellamy ihren sehnsüchtigen Seufzer an seinen Lippen. Und dann küssten sie sich.Es begann süss und unschuldig. Ihre Lippen bewegten sich im Einklang, erforschten, knabberten, neckten behutsam.
Das Gefühl war überwältigend und übertraf Bellamys kühnste Erwartungen um Längen. Die Realität war so viel besser als alles, was er sich hätte zusammenfantasieren können. Endlich durfte er seine mutige Prinzessin wirklich und wahrhaftig in den Armen halten und küssen, endlich durfte er ihr auf die Art nahe sein, nach der er sich so gesehnt hatte.Sie vertieften den Kuss und Clarkes Zunge stupste zärtlich gegen seine. Die Intensität der Berührungen war schon vorher hoch gewesen, doch nun war sie schlichtweg atemberaubend. Bellamy fühlte sich völlig berauscht. Mit festem Griff umfasste er Clarkes Nacken, grub die Finger in ihre noch feuchten Haare. Breitwillig liess sie sich von ihm auf seinen Schoss ziehen und liess sich rittlings auf ihm nieder.
Die Stimmung zwischen ihnen veränderte sich rasant und sie küssten sich nicht länger verspielt und liebevoll, sondern stürmisch und hungrig. Bellamys Hand hatte längst den Weg unter Clarkes Top gefunden und liebkoste jeden Zentimeter ihres Rückens.
Er liebte es, wie sie sich anfühlte. Er liebte ihren Geruch nach Kräutern und Sonne, den Geschmack ihrer Lippen, ihrer Haut, und er natürlich liebte er das Gefühl ihrer vollen Brüste, die sich an seinen Brustkorb pressten. Es machte ihn ganz schwindlig. Und er wusste, er würde nie genug von ihr kriegen, niemals.
Clarke löste ihren Mund ein kleines bisschen von seinem, damit sie beide wieder zu Atem kommen konnten.
"Bell, warum in aller Welt", keuchte sie, "haben wir das nicht schon viel früher gemacht?"
Bei jeder Silbe streiften ihre Lippen diejenigen von Bellamy, als brächte sie es nicht über sich, den Hautkontakt mit ihm komplett zu unterbrechen."Das frage ich mich auch", schaffte er es hervorzubringen. Er hätte nicht gedacht, dass er noch im Stande war, einen ganzen, sinnvollen Satz zu bilden.
Wie aufs Stichwort hallte in seinem Hinterkopf ein trockener Kommentar auf.
Ich sag dazu einfach mal nichts.
Dann schaltete Bellamys Gehirn komplett ab, da Clarke ihn aufs Neue küsste - und weil sie ausserdem angefangen hatte, ihn mit kreisenden Bewegungen ihres Beckens einer süssen Qual zu unterziehen. Da sie beide untenrum nur ihre Unterwäsche trugen - und die Stoffbarriere dementsprechend dünn war - wurde Bellamy auf der Stelle hart.
Das wars mit seiner Selbstbeherrschung. Ein tiefes Stöhnen entfuhr ihm und seine Hände packten an den Stellen, wo sie gerade waren, unwillkürlich fester zu - unter anderem an Clarkes Hintern. Himmel, er liebte ihren Hintern.
Das Blut rauschte ihm nicht nur in den Ohren, sondern pulsierte auch an einer bestimmten anderen Stelle und ihm war so heiss, dass er fürchtete, dämnächst einer spontanen Selbstentzündung zum Opfer zu fallen. Clarke brachte alles in ihm zum Kochen, sie war wie eine Supernova, die gleissend hell über ihn hinwegfegte und jede einzelne seiner Zellen lichterloh brennen liess.
"Oh wow", sagte plötzlich jemand ganz in der Nähe, was Clarke und Bellamy augenblicklich aus ihrem prickelnden Spiel riss.
Madi stand wie angewurzelt und mit kugelrunden Augen da. In ihrer rechten Hand baumelten drei grau-silbrig glänzende Fische.
"Wow", sagte das Mädchen noch einmal. "Das ist irgendwie voll ... creepy." Sie wandte peinlich berührt den Blick ab und wedelte fahrig mit den Fischen in Richtung des völlig perplexen Pärchens.
"Also echt, Leute! Auch wenn ich mich für euch freue; aber als ich sagte, ihr sollt schon mal ein Feuer machen, meinte ich eigentlich nicht dieses Feuer!"
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Eine zweite Chance (Bellarke FF)
FanfictionDa die Erde unbewohnbar geworden ist, sind Bellamy, Clarke und die anderen Überlebenden gezwungen, 125 Jahre an Bord eines Raumschiffs im Kälteschlaf zu verbringen. Doch endlich erreichen sie einen geeigneten Planeten, auf dem sie Zuflucht finden. I...