Bailey's P.o.V.
Der Himmel war schwer bedeckt von dunklen Wolken, als wir aus unserem Privat Taxi stiegen. Fasziniert sah ich mir die Gebäude um mich herum an, welche sich unendlich in den Himmel streckten. Gleichzeitig war es ein bedrückendes Gefühl, andererseits fühlte ich mich in dieser Stadt frei. Hier beachtete dich keiner, denn alle waren mit sich selbst beschäftigt. Man verschwand in den Menschenmengen, wie ein Reiskorn in der Plastikpackung.
Ich sog noch einmal den Regenduft ein und verschwand mit den anderen in der Eingangshalle des Hotels.
Nachdem wir Mädchen in unsere Suite eingezogen waren, machten wir uns auf den Weg in die Lounge. Dort wollten wir uns mit den Jungs treffen, um den weiteren Ablauf des Abends zu besprechen.
Ich ließ meinen Blick durch die große, helle Lobby schweifen. An der Rezeption war wenig Betrieb. Die cayennefarbenen Loungesesseln waren bis auf eine Ausnahme belegt. Die passend roten Sofas in der hinteren Ecke der Lobby waren frei und langsam bewegten wir uns zu den Sitzflächen. Die Lobby war vereinzelt von goldenen und schwarzen, großen Bodenvasen bestückt, in denen einheitliche Pflanzen wuchsen.
„Hier sollten sie eigentlich sein", bemerkte Lise und sah sich um.
„Ich sehe sie nicht. Man, auf die Jungs ist echt kein Verlass!", beschwerte sich Sabrina und schüttelte verärgert den Kopf.
Im Augenwinkel nahm ich plötzlich eine Bewegung wahr. Ich drehte mich in die Richtung. Ich erkannte fünf Rücken, die zu einer großen, goldenen Vase hopsten. Nach ein paar Sprüngen erreichten sie das Gefäß und versteckten sich hintereinander. Vorsichtig lugten sie um die Vase herum. Man konnte kaum die Gesichter erkennen, denn sie hatten die Kapuzen der Pullover übergezogen und die Schnüre der Kapuzen zugezogen.
Kopfschüttelnd drehte ich mich zu den beiden Mädels: „Ich glaube, ich hab sie entdeckt!" Ich deutete mit einem Kopfnicken zu der Vase.
Sabrina und Lises Blicke folgten meiner Andeutung.
Augenblicklich verschwanden die Gesichter und nun sah man die Vase mit zusätzlichen schwarzen Rundungen.
„Wie unauffällig!", bemerkte Sabrina ironisch.
„Gaaanz unauffällig", bestätigte Lise mit einem Augenrollen. „Lasst uns mitspielen und jetzt einfach auf den Sofas auf sie warten."
„Einverstanden", ich nickte und steuerte nun zielstrebig auf die Couches zu.Ich saß gegenüber von Sabrina und Lise, die mit dem Rücken zur goldenen Vase und dessen Buckel saßen.
Ich hatte sie perfekt im Blick und spähte ab und zu unauffällig dorthin. Es vergingen keine zwei Minuten, als die sich die schwarzen Rundungen lösten und zu einer Säule hüpften. Schön der Größe nach aufgestellt, sprangen sie dahinter und kauerten sich auf den Boden. Ich runzelte die Stirn: Was hatten sie denn jetzt vor?
Sabrina bemerkte meinen fragenden Blick und wollte wissen was los sei. Ich schüttelte den Kopf und wehrte ab. Das könnte ich ihr jetzt nicht sagen, das würde auffallen.
Als mein Blick zu dem neuen Versteck huschte, waren die Gestalten verschwunden, doch es dauerte nicht lange bis ich sie wiederfand.
Sie robbten über den Boden auf unsere Sofas zu.
Nun wurde es mir unangenehm, denn bereits die anderen Gäste warfen den Jungs komische, abwertende Blicke zu. Auch der Mann an der Rezeption schien, als würde er gleich den Sicherheitsdienst rufen.
Ich schämte mich fremd.
Lise beugte sich vor: „Was ist denn los mit dir?"
„Das ist so peinlich!", flüsterte ich, „die robben gerade über den Boden wie Staubsauger!"
Lise musste sich ein Lachen verkneifen, ehe sie Sabrina davon erzählte.
Sie grinste bloß. Sie hatte ihr Lachen gut im Griff.
Plötzlich schreckten die fünf Gestalten hinter der Couch von Sabrina und Lise auf.
„Woaaaah!!!", begannen sie an zu brüllen.
Die beiden erschreckten sich jedoch kaum, da ich Ihnen noch rechtzeitig ein Zeichen geben konnte.
„Na, da habt ihr euch aber erschreckt neh?", grinste Zach dahin.
„Ja totaaal!", antwortete Lise sarkastisch.
„Wo seid ihr überhaupt hergekommen? Wir haben euch gar nicht gesehen...", fragte ich augenzwinkernd zu den beiden Mädchen und sah dann Jonah an.
„Wir sind aus dem Boden geschossen!", behauptete er und alle Jungs nickten eifrig.
„Nun gut, dann lasst uns mal überlegen, wie wir den Abend noch sinnvoll gestalten wollen", sagte Sabrina und schüttelte den Kopf. „Wie dämlich kann man eigentlich sein", murmelte sie noch hinterher.
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Photography - Why Don't We
FanfictionSabrina hat es geschafft! Sie hat schon immer davon geträumt, eine professionelle Fotografin für Stars zu werden, und nun wird es wahr! Nachdem sie die Bestätigung für ihre Ausbildung bekommen hat, steigt sie sofort in den Flieger und fliegt nach L...