Das Mädchen vom russischen Mafiaboss

Kapitel 7

Der nächste Tag:

Ich wache durch das Geräusch dumpfer Schritte im Haus auf. Erst dachte ich Jelena hat sich erholt, doch als ich meine Augen aufgemacht habe, sehe ich ein fremden Mann durch die Zimmer spazieren. Er hat eine Kiste in der Hand und trägt sie in Richtung Wohnzimmer. Voller Neugier krieche ich aus dem Bett und folge dem Mann zu Jelena. Er setzt sich zu meiner Schwester und holt ein paar Tabletten hervor, welche Lena schlucken muss. Erst jetzt bemerke ich, dass jede Wunde auf ihrem Körper sorgfältig gereinigt und verbunden ist. Es handelt sich hier also um den Mann, den Arseny gestern versprochen hat.

"Miss Smirnow, das Frühstück ist in der Küche angerichtet. Dort werden Sie zudem eine Nachricht von Mr Iwanow vorfinden", gibt der zierliche Mann von sich. Er ist nicht älter als 40, blond und seine zerbrechliche Statur gleicht seinem Selbstwertgefühl. Zumindest ist mein erster Eindruck von ihm nicht anders.

Also begebe ich mich in die Küche. Auf dem Esstisch ist ein ausgiebiges Frühstück angerichtet. Brötchen, Rührei und weitere Kleinigkeiten sind sorgfältig angerichtet. Mich überrascht aber nicht das Frühstück selbst, sondern ein großes Paket, welches auf einem Hocker neben dem Tisch steht. Daran ein Zettel befestigt mit der Aufschrift "Venus". Ich, komplett verwundert setze mich zu dem Paket und öffne es. Darin eine weitere Notiz und etwas, das in weißes Samtpapier eingepackt ist. Ich lege die Notiz zur Seite und öffne zuerst den Rest des Päckchens. 

"Ein Kleid?!" gebe ich verwundert von mir.

Ein rotes figurbetontes Kleid ist ordentlich zusammengefaltet. Daneben befinden sich ein Paar schwarze High Heels. Ich frage mich, was dieses Geschenk, das offensichtlich von Arseny kommt, zu bedeuten hat. 

Also lese ich die Notiz:

Venus,

Heute Abend um 8 Uhr möchte ich dich in meinem Tower empfangen. Bitte zieh das Kleid zu unserem Treffen an. Ein Chauffeur wird dich pünktlich abholen und zu mir bringen.

A.I.

Mein Herz ist beim Lesen fast stehen geblieben. "Er will mich zu sich einladen - Allein!" Ich merke wie meine Wangen sich in einem rosanen Ton einfärben, da ich peinlich berührt bin. "Was er wohl mit mir vor hat?"

Um mich zu beruhigen esse ich erst einmal einen Happen und trinke einen starken Tee um endlich vom Schlummern erwache. Danach mache ich mich wieder auf den Weg zu Jelena und dem Mann, der immer noch an ihrer Seite sitzt.

"Mr, wenn ich heute Abend weg muss, wer kümmert sich dann um meine Schwester?"

"Keine Sorge Ms Smirnow, ich bleibe hier bei der Lady. Und bitte nennen sie mich Butler Georgi", antwortet mir der Mann.

"Okay verstanden", erwidere ich ihn. "Aber sagen Sie mir nun, wie es Lena geht? Wird sie es schaffen?

Der Butler erzählt mir, dass sie mit einem Baseball Schläger geschlagen wurde und vermutet, dass der, der das gemacht hat, etwas aus ihr rauskriegen wollte. Ich bin so geschockt gewesen, als das Wort "Folter" aus Georgis Mund gefallen ist, sodass mir eine Träne die Wange herunter kullert. Also setzte ich mich ebenfalls zu meiner Schwester und umarme sie. Eine weitere Träne verlässt meine Augen. 

"Ms Jelena Smirnow redet immer noch nicht. Sie muss so unter Schock gewesen sein, dass ihr Verstand einfach abgeschaltet hat. Aber das ist normal Miss. Noch konnte ich nicht herausfinden, was genau gestern passiert ist - werde ich allerdings bald."

"Sind Sie sicher Georgi?", worauf er mit einem stumpfen "Ja, Miss" antwortet.

"Miss Smirnow, ich lasse Ihnen gleich ein warmes Bad ein. Immerhin müssen Sie einen guten Eindruck bei Mr Iwanow machen."

Bei diesen Worten überfiel mich die Angst: "Wofür ich wohl ein guten Eindruck machen muss?"

Bei diesem Gedanken gehe ich die Treppe hoch ins Bad, in dem Georgi schon Wasser in die Wanne einlässt.

"Bitte Ms Smirnow. Gibt es noch etwas was ich für Sie tun kann bevor ich mich wieder zu Lady Jelena geselle?"

Ich schüttle nur den Kopf und sobald die Tür sich schließt, fange ich an mich auszuziehen. Das Wasser ist angenehm warm und der Schaum, der die ganze Wanne bedeckt riecht nach frischen Frühlingsblumen. Ich lehne mich zurück und schließe meine Augen. Ich genieße die Stille eine Weile lang, als ich irgendwann anfange mir verschiedene Dinge über Arseny auszumalen, zumal ich nicht wirklich viel über ihn weiß. Ich kenne nur seinen Namen und die Tatsache, dass er sehr sehr reich sein muss. Auf einmal ein Gedankensprung und mir erscheinen seine Tattoos vor Augen. Zumindest das was ich gesehen habe. Also male ich mir seinen nackten Körper aus, der bedeckt mit Tattoos ist. In meinem Traum gleiten meine Finger über seinen Körper. Erst über seinen Hals, dann zur Brust und über den Bauch zu seinem Glied....

Mit einem Schreck wache ich auf. 

"Habe ich mich etwa in den Mann verliebt, der nicht einmal die Intention hatte mich zu beeindrucken? Was ist, wenn er doch nicht so ist, wie ich ihn mir vorstelle?" denke ich mir.

Aus dem Flur hallt die Stimme des Butlers: "Miss, es ist schon spät geworden. Der Chauffeur wird in zwei Stunden bei Ihnen sein. Ziehen Sie sich an und stecken Sie Ihre Haare hoch."

Ich habe gar nicht bemerkt, dass die Zeit so schnell vergangen ist, als ich damit beschäftigt gewesen bin, von meiner Vorstellungskraft Gebrauch zu machen. Kurzerhand verlasse ich das Bad und gehe in das Schlafzimmer, indem das Kleid schon auf mich wartet.

Nach einer Weile:

Ich hab mich geschminkt, nicht zu stark und meine Haare hochgesteckt, so wie es der Butler verlangt hat.

"Miss!" ruft der Butler von der Haustüre aus.

Doch ich bin schon dabei die Treppe herunter zugehen und sehe eine schwarze Limousine. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich um die gleiche wie gestern handelt. Der Chauffeur Juri hält mir die hintere Tür auf und ich setze mich hinein.

Juri fährt los und ein paar Straßen weiter, haben wir schon den prächtigen und extrem hohen Tower erreicht. Seine Fassade ist komplett aus Glas, wodurch sich das Auto beim Anfahren an das Gebäude spiegelt.

Pünktlich um 8 Uhr steht der Wagen vor dem Eingang, an dem ein Furcht einflößender Mann steht. Während ich die Umgebung genauer mustere macht Juri mir die Wagentür auf und ich steige aus.