1. Kapitel

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Die Sonne über dem Territorium der Clans ist grade erst aufgegangen und der Tau liegt unberührt auf die Schilfhalmen, die das Lager des FlussClans umgeben. Die Morgenpatrouille ist grade erst aufgebrochen und die andern Katzen liegen noch zusammengerollt in ihren Nestern. Kurz darauf ertönt ein kleines Rascheln, in der Nähe der Kinderstube, und eine kleiner sandfarbener Kater schiebt sich aus den Halmen, der Tau tropft auf seinen, nach milch riechenden Fell und er schüttelt sich. Seine goldfarbenden Augen mustern den kleinen Durchgang hinter ihn „Mondjunges du kannst kommen, es ist keiner da" Als Antwort ertönt ein kleines Niesen, als sich eine kleine graue Kätzin durch den Schilf schiebt. „Leise!" miaut der Kater erschrocken und legt seinen buschigen Schwanz um die Schnauze seines Baugefährten als sie wieder kurz davor ist zu niesen. Das Junge nickt nur und er entfernt seinen Schwanz von ihrer Nase.

Mondjunges folgt den Kater durch die Schatten bis sie sich durch den Eingang des Lagers schleichen. Verblüfft bleibt Sonnenjunges stehen. Mondjunges stolpert dabei über ihren Freund und fällt auf die Nase. „Aua, warum bleibst du den stehen". Sie reibt sich mit ihrer weichen Pfote über ihre pochende Schnauze. Als Sonnenjunges nicht antwortet blickt das Junge auf und ihr Maul klappt auf. „Wie schön es hier ist" haucht sie leise. Riesige Weiden erstrecken sich vor den beiden jungen Katzen und das Schilf wiegt sich sanft im Wind. Nicht weit entfernt kann man das beruhigende Rauschen des Flusses hören. Die Gedanken der kleinen Kätzin weichen ab "Das wird vielleicht bald mein Territorium. Wenn ich irgendwann Anführerin bin werde ich nie wieder kämpfen und unser Clan verliert keinen Krieger mehr wegen irgendwelche Streitigkeiten." Traurig denkt sie an Schwarzsee zurück, der sanftmütige Krieger ist vor einen Mond an der Grenze zum MoosClan gestorben. Sie hat es immer geliebt seine spannenden Geschichten zuzuhören. Auch er war es, der gemeint hat dass sie bestimmt irgendwann die nächste Anführerin wird. Nun weil sie ihn alle Ehre machen und es schaffen. Abrupt wird sie von Sonnenjunges aus ihren Gedanken gerissen. „Lass uns weitergehen. Direkt vor dem Lager könnte uns noch jemand erwischen." Der Kater setzt sich in Bewegung. Mit schnellen Sprüngen folgt Mondjunges ihren Freund. Begeistern huschen die beiden Jungen durch das Schilf und fangen sich gegenseitig an zu jagen. „Du kriegst mich nie, Sonnenjunges" jault Mondjunges frech und flitzt weiter.

Bis auf einmal kein Boden mehr unter ihren Pfoten sind. Jaulend und wild mit den Pfoten strampelnd stürzt sie ins nichts. Sonnenjunges ängstliche Stimme ertönt „Mondjunges wo bist du?". Danach ist nur rauschen in ihren Ohren zu hören. Dann trifft sie auf Wasser. Ihr kleiner Körper wird mit der Strömung hin und her gewirbelt und sie weiß schließlich nicht mehr wo oben oder unten ist. Verzweifelt versucht sie an die Oberfläche zu kommen, aber außer Wasser und Steine ist nichts um sie herum. Die Strömung trägt sie immer weiter. Ihre Lungen explodieren fast vor Schmerzen und der Luftmangel lässt schwarze Punkte in ihren Augen tanzen. Aber trotzdem versucht sie weiter an die Oberfläche zu kommen. „Für Meinen Traum" schießt es ihr durch ihren vernebelten Verstand „und für Schwarzsee" Aber so sehr sie sich anstrengt, die Oberfläche ist einfach nicht zu erreichen. Langsam vergrößern sie die schwarzen Punkte und ihr Bewusstsein schwindet. Das letzte was sie sieht ist eine schemenhafte Gestalt die durch ein grünes und ein graues Auge anstarrt.

„Mondjunges, Mondjunges. Bitte wach auf". Die Stimme dringt nur langsam durch das Bewusstsein der jungen Katze. Trotzdem schafft sie es schwach ihre Augen zu öffnen. Drei Katzen starren sie an und ein Junges blickt mit goldenen Augen auf ihr hinab. „Du bist wach und dir geht es gut" jubelt Sonnenjunges. „Was zum heiligen SternenClan habt ihr hier draußen zu suchen. Der schwarze Kater starrt sie wütend durch seine dunklen Augen an. „Es tut uns leid, Schattenlicht" miaut Sonnenjunges und neigt verlegen seinen Kopf nach unten. Auch Mondjunges versucht sich zu entschuldigen, aber der Hustenreiz ist zu stark und Wasser strömt aus ihrem Maul. „Alles gut, Mondjunges" der rot schwarz gestreifte Krieger leckt sanft über ihr Pelz. Wärme strömt in die Kätzin. Schlammpelz mustert den Kater nur mit zusammengekniffenen Augen. „Die beiden müssen eine Strafe bekommen und nicht deine Sanftheit, Feuerblut" Der Kater verdreht nur die Augen und nimmt Mondjunges sanft am Nackenfell. „Wir müssen erst mal zurück. Mondjunges ist unterkühlt und Sonnenjunges hat einen ganz schönen Schock bekommen". Bevor Schlammpelz antworten kann. Mischt sich der zweite Anführer ein. „Ihr habt beide recht aber erst müssen wir zu Flammenstern und danach entscheidet er was die Strafe für die beiden Jungen wird. Die beiden Krieger nicken nur unbeholfen und Schattenlicht nimmt Sonnenjunges am Nackenfell. Der sonst so aufgedrehter Kater ist ganz leise und macht keinen mucks. Schließlich setzt sich die Morgenpatrouille in Bewegung.

Warrior Cats ~Mondwunschs Traum~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt