Rose POV
Das schrille Klingeln meines Weckers riss mich unsanft aus meinem tiefen Schlaf. Ich wollte schon mürrisch auf die Schlummern-Taste tippen, jedoch warf ich einen Blick auf die Uhrzeit. Ich hatte heute wohl schon öfter auf die Taste gehauen.
Ich war spät dran. Schon wieder! Pünktlichkeit gehörte noch nie zu meinen Stärken.
"Scheiße ich muss los!" rief ich und sprang aus meinem weichen Himmelbett.
Gestresst suchte ich mir irgendwelche Klamotten für die Schule aus meiner weißen Kommode. Ich musste mich beeilen, deshalb konnte ich kein besonderes Outfit planen. Ein weißer Strickpullover, ein paar helle Jeans und eine goldene Kette. Es war simpel aber es erfüllte den Zweck.
Ich schnappte mir ein Haargummi und band noch schnell meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Schnell lief ich in meine Küche um mir noch ein RedBull zu schnappen, ehe ich in meine weißen Nikes schlüpfte und gestresst losrannte.
Keuchend kam ich an der Bushaltestelle an und erwischte den Schulbus gerade noch so. Zum Glück waren noch einige Sitzplätze frei. Erleichtert atmete ich aus. Auf keinen Fall wollte ich am ersten Schultag schon zu spät kommen.
Mein Name ist Kim Rosé. Ich lebe nun schon seit einem Jahr alleine hier in meiner Zwei-Zimmer Wohnung in Seoul und gehe auch seit letztem Jahr hier zur Schule. Zuvor wohnte ich zusammen mit meinen Eltern und meiner alten Katze in Daegu.
Mein langes blondes Haar geht mir schon beinahe bis zur Hüfte. Zum Lesen sollte ich eigentlich eine Brille tragen, jedoch verwende ich sie nicht oft, weil ich immer vergesse wo ich sie zuletzt hingelegt habe.
Ich lehnte mich zurück und dachte über den heutigen Tag nach, während der Bus langsam weiter fuhr. Würde dieses Schuljahr besser werden?
Um ehrlich zu sein hatte ich meine Mitschüler nicht wirklich vermisst. Wieso? Weil sie mir im letzten Schuljahr jeden einzelnen Tag das Leben zur Hölle gemacht hatten.
Ich wusste nicht einmal, was ich falsch gemacht hatte. Wahrscheinlich hatten sie gar nicht vor, mir überhaupt eine Chance zu geben.
Das hatte mich damals hart getroffen, da ich mit großen Hoffnungen von Daegu hierher gekommen war. Ich suchte nach einem Neuanfang. Jedoch machte mir das Schicksal wieder mal einen Strich durch die Rechnung.
Damals in meiner alten Schule war ich eines der beliebtesten Mädchen. Ich hatte tolle Freunde, super Noten und jeder mochte mich. Damals dachte ich, mein Leben sei perfekt.
Falsch gedacht.
Ab einem gewissen Punkt in meinem Leben bekam ich immer wieder starken Husten, der einfach nicht weggehen wollte. Anfangs dachte ich mir nichts dabei. Monatelang quälte ich mich damit herum, bis ich mich endlich dazu überwand zu einem Arzt zu gehen.
Die Diagnose Lungenkrebs traf mich damals wie ein Schlag ins Gesicht. Plötzlich waren alle Dinge, die mir zuvor so wichtig waren unbedeutend. Meine Beliebtheit, meine Noten, mein Aussehen. Alles war egal.
Mir wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie ich versuchen könnte, den Lungenkrebs zu bekämpfen. Die harmloseste und schmerzfreiste Methode waren spezielle Tabletten, welche ich täglich zu mir nehmen musste.
Leider hatte ich trotzdem mit Nebenwirkungen zu rechnen. Plötzlich auftretender Schwindel oder schlimmstenfalls sogar Ohnmacht gehörten auf einmal zu meinem Alltag.
Das war jedoch nicht alles. Der Krebs brachte noch mehr Probleme mit sich. Manchmal bekam ich starke Hustanfälle, bei denen ich oft sogar Blut hustete. In den schlimmsten Fällen musste ich sogar ins Krankenhaus.
Nachdem ich meinen damaligen Freundinnen davon erzählt hatte, verbreitete sich die Nachricht an meiner Schule wie ein Lauffeuer. Jeder wusste davon. Von allen Seiten wurde ich bemitleidet und so ständig an meine Krankheit erinnert.
Jeder kannte mich nur noch als das krebskranke Mädchen.
Mir war bewusst, dass es niemand böse meinte, jedoch wurde dadurch alles für mich nur noch unerträglicher. Ich wollte nur noch weg von dort. In eine neue Stadt, für ein neues Leben.
Nach einem sehr langen Gespräch mit meiner Mutter erlaubte sie mir endlich, nach Seoul zu ziehen und mich an einer neuen Schule anzumelden. Ich konnte in die alte Wohnung meiner Tante einziehen, welche gerade Zeit im Ausland verbrachte, da sie dort einen Mann kennengelernt hatte.
Ich hatte mich wirklich auf einen Neustart gefreut. Auf neue Freunde, die nichts von meiner Krankheit wussten. Jedoch liefen die Dinge nicht wie geplant.
Durch all den Stress und Kummer war es mir nicht aufgefallen, jedoch hatte ich mich sehr verändert. Ich war nicht mehr das Mädchen, das immer lacht und für alles offen ist. Ich war scheu und zurückhaltend geworden.
Mein Aussehen war mir plötzlich egal. Ich achtete nicht mehr darauf, immer die neuste Mode zu tragen. Ich achtete nicht mehr darauf, meine Haare stundenlang zu stylen. Ich achtete nicht mehr darauf, mich perfekt zu schminken.
Wahrscheinlich war das einer der Gründe, weshalb ich an meiner neuen Schule in Rekordzeit zum Mobbingopfer wurde. Hier achteten alle nur auf das Äußere. Die inneren Werte waren völlig egal.
Trotz allem hatte ich gleich an meinem ersten Tag eine einzige gute Freundin gewonnen.
Und genau diese Freundin stieg in diesem Moment ebenfalls in den Bus ein und rannte grinsend auf mich zu.
° ° °
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winter rose | jjk (editing & on hold)
Teen Fictionediting... (edited chapters are marked with ✅) cliche but give it a try - bxg - tw rankings: #1 in kimtaehyung #1 in jeonjungkook #1 in kimnamjoon #84 in boyxgirl #480 in bts #42 in junghoseok