"Du wirst ab jetzt im Waschraum arbeiten. Unsere Wäschefrau ist entlassen worden und da du die einzige neue bist die noch keinen Job hat kriegst du ihn. Herzlichen Glückwunsch."
"Was wenn ich ihn nicht will? Es ist der mit dem wenigsten Lohn. Alle anderen kriegen viel mehr als ich." Ich verdrehte die Augen. War ja klar, dass es mich treffen würde.
"Keine Widerrede. Du nimmst dreckige Kleidung an, wäscht sie und gibst sie zusammen gelegt an unsere abholinsassin. Punkt."
Und so ließ der Übelriechende Wärter mich in meiner Zelle alleine. Als ich gestern eingeschlafen war, war Blossom noch nicht da gewesen und als ich aufgewacht war, war sie anscheinend schon weg. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt ihr von ihrer Mutter und dem Angebot zu erzählen, doch da ich sie nicht zu Gesicht bekommen hatte, hatte ich es mir anders überlegt. Ich hatte nichts mit ihr zu tun. Es wäre komisch sie darauf anzusprechen.
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Nach dem Essen machte ich mich auf den Weg in den Waschraum. Der Raum war sehr klein, aber trotzdem war alles drin, was man brauchte. Waschmaschinen, Trockner und eine große Ablage Fläche. Stapel mit frischer Wäsche lag schon drauf. Jetzt musste ich meine Stündchen damit verbringen, zu warten bis jemand mir die dreckige Wäsche brachte. Der Wärter meinte irgendeine Insassin hatte dies als Job. Sie sollte ein wenig wie die Post sein. Alles abholen und bringen. Das essen in die Küche und die Wäsche in den Waschraum. Diesen Job hätte ich auch gerne... auf der Job Tafel hatte ich gesehen, dass man mit diesem Job das dreifache verdiente, als ich mit meinem Job. Aber ich durfte mir ja nichtmal aussuchen was ich arbeitete. Langsam lehnte ich mich gegen eine der Waschmaschinen und kauerte mich auf den Boden. Ich umachlug meine Beine und wartete.Langsam ging ich Schritt für Schritt umher. Ich versuchte klaren Kopf zu fassen. Die Schule war noch nicht vorbei und ich spielte mit dem Gedanken, die letzten Stunden zu schwänzen.
"Toni! Da bist du ja, wir haben dich schon gesucht. Na wie geht es dir? Bist du traurig weil deine Mami tot ist? Brauchst du ein wenig Aufmunterung? Keine Sorge uns geht es gut."
Ich konnte nicht viel sagen oder tun. Es machte Klick. Ich konnte nicht einmal weinen. Ich drehte mich um und funkelte das IT-Girl und ihre ekelsweiber an. Ich ging auf sie zu und mein Schritttempo verschnellte sich. Ich sah eine Mischund aus Überraschung und Angst in ihrem Gesicht.
Bam. Der erste Schlag war mitten ins Gesicht und das Mädchen kippte um wie ein Sack Kartoffeln. Weitere Schläge folgten. Einer nach dem anderen. Ihr Mädchentrupp zäterte und weinte. Ich bekam davon nicht viel mit. Ich war viel zu beschäftigt.
Ein lauter Knall riss mich aus meinem Traum. Es war die Tür des Waschraum die geöffnet wurde und dann laut zu krachte. Als ich aufstand und über die Wäsche zur Tür schaute, sah ich Blossom, wie sie mit einem Haufen Wäsche in der Tür stand. Sie erschrak leicht als sie mich bemerkte.
"Was zum Teufel tust du hier Topaz." Fauchte sie schon fast unfreundlich. Wieso war sie immer so unfreundlich.
"Neuer Job." Verschlafen rieb ich mir meine Augen. Ich hatte schon wieder davon geträumt. Toll.
Cheryl kniff verärgert die Augen zusammen.
"Hier hast du die dreckswäsche." Sie buxierte den Stapel auf die Ablage und nahm sich vorsichtig die saubere Wäsche. Ich überlegte kurz, sie auf ihre Mutter anzusprechen, doch ließ es dann.
"Sehen uns Topaz." Schniefte sie und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Ich sah ihr noch kurz hinterher. Wie konnten ihre Haare trotz des ekligen Knast Shampoos so sanft und weich wirken.
Ich wusch die dreckige Wäsche und warf sie nach und nach in den Trockner, als ich die Tür ein weiteres mal sich öffnen hörte.
Mutter Blossom sah mir belustigt entgegen. "Toller Job Topaz!" Lachte sie auf.
"Verschwinde" knurrte ich.
"Hast du dich entschieden?" Fragte sie mich. "Du weißt schon..." aufgeregt fuchtelte sie mit beiden Händen. Hinter ihr erschienen auch wie gewöhnlich ihre Mitläufer.
"Meine Antwort bleibt bei nein." Knurrte ich.
Sie legte ihren Kopf schief. "Schade..." flüsterte sie schon fast. "Aber ich habe dich doch gewarnt. Wieso bist du mur so dumm und lebensmüde..." sie zog die Augenbrauen hoch und gab ihrem Gefolge ein Zeichen welches ich nicht so recht deuten konnte.
Die beiden kamen mit einem Lächeln auf mich zu.
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Choni - Gefängnis Liebe
RomansaToni wird nun von der Jugenhaftanstalt, zur normalen Haftanstalt verlegt. Sie ist nun alt genug, um ihre Strafe bei den Erwachsenen abzusitzen. Seit 3 Jahren ist sie schon wegen eines dummen Fehlers in Haft, und 7 hat sie noch vor sich. Im alten Gef...